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Coronavirus: Saison 2019/20 in der 2. Handball-Bundesliga abgebrochen

Die Handball-Bundesliga hat am heutigen Tag den sofortigen Abbruch der Saison 19/20 in der 1. und 2. Handball-Bundesliga beschlossen. Der Beschluss erfolgte in Abstimmung mit allen Vereinsvertretern beider Ligen. Aufgrund der Corona-Krise und den eindämmenden Maßnahmen, welche das öffentliche Leben und damit auch den Sport weitgehend einschränken, sahen sich die Verantwortlichen dazu gezwungen, die aktuelle Spielzeit nach dem 24. Spieltag für beendet zu erklären.

Was der Ligaabbruch für Ticketinhaber der ausfallenden Heimspiele, Dauerkartenbesitzer und Partner des VfL Gummersbach bedeutet, wird der Verein in den nächsten Tagen kommunizieren.

„Auch wenn wir alle lieber Spiele in der SCHWALBEarena sehen würden und uns ein anderes Ende der Saison gewünscht hätten, stehen wir hinter dieser mehrheitlich getroffenen Entscheidung. Durch die Entwicklungen der letzten Tage und den damit verbundenen Einschränkungen war dieses Szenario auch abzusehen. Es ist wichtig, dass wir jetzt endlich einen Schlussstrich ziehen können und den Blick nach vorne richten. Wir werden in den nächsten Tagen ausführlich über alle weiteren Schritte informieren. Schon jetzt ist aber klar, dass wir auf die uneingeschränkte Solidarität unserer Fans und Partner angewiesen sind.“
Weitere Informationen folgen in Kürze. Bis dahin bittet der VfL Gummersbach von individuellen Rückfragen abzusehen.

Die Saison 2019/20 der 1. und 2. Handball-Bundesliga wird mit sofortiger Wirkung beendet. Die Entscheidung für den Abbruch trafen die 36 Profiklubs im Umlaufverfahren gemäß Covid-19-Abmilderungsgesetz mit sehr deutlicher Mehrheit. Mit dem Abbruch der 54. Saison reagiert der deutsche Profihandball auf die massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

– Mitglieder beschließen mit sehr deutlicher Mehrheit sofortigen Saisonabbruch
– HBL-Präsidium bewertet Saison anhand von Abbruchtabelle & Quotienten-Regel
– Solidarität und Fürsorgepflicht machen Abbruch alternativlos
– Planung für nächste Saison: HBL hofft auf Neubewertung durch Politik am 30. April

Die Mitgliederentscheidung für den Abbruch der 54. Saison macht den Weg frei für die Bewertung der vorzeitig beendeten Spielzeit durch das achtköpfige Präsidium der Handball-Bundesliga e. V. Die hierfür herangezogene Abbruchtabelle wurde nach eingehender juristischer Prüfung auf Basis der Quotientenregel erstellt (Pluspunkte am 12. März 2020, dividiert durch Anzahl absolvierter Spiele mit 100 multipliziert und auf eine Stelle nach dem Komma gerundet. Bei gleichem Quotienten entscheidet die Tordifferenz). Hieraus ergeben sich folgende Wertungen:

– THW Kiel ist als Tabellenerster „Deutscher Meister“ der Saison 2019/20  SG Flensburg-Handewitt ist Tabellenzweiter und dadurch ebenfalls für die Champions League 2020/21 qualifiziert
– Die Tabellenplätze 3-5 berechtigen zur Teilnahme an der Euro League (vorher EHF Cup) 2020/21. Qualifiziert sind SC Magdeburg, TSV Hannover-Burgdorf, Rhein-Neckar Löwen)
– HSC 2000 Coburg ist Meister der 2. Handball-Bundesliga
– Aufsteiger in LIQUI MOLY HBL: HSC 2000 Coburg und TUSEM Essen (Zweitplatzierter)
– Absteiger-Regel: Es gibt keine sportlichen Absteiger aus der 1. und 2. Handball-Bundesliga
– Aufsteiger aus 3. Ligen: Nach Abstimmung mit dem Deutschen Handballbund steigen statt wie im Grundlagenvertrag vorgesehen drei Teams, in der kommenden Saison vier Klubs aus den vier 3. Ligen in die 2. HBL auf

Zum jetzigen Zeitpunkt würde sich durch obige Saisonbewertung eine Aufstockung der LIQUI MOLY HBL von 18 auf 20 Klubs sowie in der 2. Handball-Bundesliga von 18 auf 19 Klubs ergeben (HSG Krefeld hatte keine Lizenz erhalten und steht als Absteiger aus der 2. HBL fest).

Liga-Präsident Uwe Schwenker: „Die vorrangige Aufgabe für uns alle bleibt es, die Infektionsrate weiter und stabil nach unten zu drücken. Nur mit äußerster Disziplin werden wir das Coronavirus in den Griff bekommen. Natürlich hätten wir unsere Saison liebend gerne zu Ende gespielt. Dafür haben wir alles getan, aber die Corona-Pandemie lässt dies derzeit einfach nicht zu. Ein Wiedereinstieg zu einem noch späteren Zeitpunkt ist nicht mehr machbar, da das Zeitfenster, das uns bis zum 30. Juni bleiben würde, zu klein wäre, um den Spielern auch nur annähernd die Chance zu geben, sich im Trainingsbetrieb auf den harten Wettbewerb vorzubereiten. Das Verletzungsrisiko wäre zu groß. Deswegen ist der Abbruch der Saison sehr bitter, aber alternativlos.“

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann: „Nach sechs Wochen Corona-Krise bleibt unsere Situation sehr ernst. Dank eines sehr guten Krisenmanagements werden wir auch die kommenden Wochen meistern. Der Abbruch der Saison unterstreicht aber die große Bedrohung, in der wir uns mehr denn je befinden. Existentiell entscheidend wird es nun sein, wann wir wieder in unseren Arenen vor Zuschauern spielen können. Wir tun daher alles uns Mögliche, um die Corona-Krise in den Griff zu bekommen, damit die Politik möglichst zeitnah eine auch für uns praktikable Neubewertung vornimmt.“

Informationen zu den HBL-Events: Das All Star Game des deutschen Handballs, das am 16. Mai 2020 in der ZAG-Arena Hannover ausgetragen werden sollte, ist abgesagt. Der Ticketgrundpreis der gut 6.000 verkauften Karten wird den Käufern erstattet.

Für das Pokalfinale REWE Final4 2019/20 soll ein neuer Termin gefunden werden. Die Entscheidung der Bundesregierung vom vergangenen Donnerstag, welche die Durchführung von Großveranstaltungen bis mindestens 31. August 2020 untersagt, macht eine erneute Verschiebung des REWE Final4 erforderlich. Ein neuer Termin steht noch nicht fest, ist abhängig vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und wird daher zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Bereits erworbene Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Alle 36 Klubs und deren Mitarbeiter, die HBL GmbH sowie alle Sponsoren und Subunternehmen hoffen, dass die Anzahl der Neuinfektionen weiter sinkt. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung bei ihrer nächsten Sitzung (30. April) eine Neubewertung der Corona-Krise vornehmen können, welche Planungssicherheit im Hinblick auf den Einstieg in die Saison 2020/21 gibt.

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