Führen in Krisenzeiten
Was ist der Hauptgrund, dass Unternehmen in einem gesunden wirtschaftlichen Umfeld in Schwierigkeiten geraten?
Auffällig ist, dass Unternehmen oft aufgrund von Führungsschwierigkeiten in Schieflage geraten. Ein Unternehmen und seine Mitarbeiter zu führen, ist eine hohe Kunst, ein Handwerk, das gelernt sein will.
Erfahren auch gesunde Unternehmen Krisen?
Jede Neuerung birgt erst mal eine kurzfristige Verschlechterung. Wächst ein Unternehmen, bedeutet es erst einmal Veränderung des Istzustandes.
Wie können wir Krisen und Veränderungen so anführen, dass sie möglichst optimal für alle im Unternehmen gelöst werden können.
Agieren statt Reagieren
Was ist der Unterschied zwischen Reagieren und Agieren?
Wenn wir reagieren, dann reagieren wir auf Situationen die “zufällig” auf uns zukommen. Besonders Unternehmen, die in eine wirtschaftliche Schieflage geraten sind, nur noch am “Feuer” löschen, um knapp benötigte Liquidität freizusetzen. Beim Reagieren wird die Energie, also die vorhandenen Leitungskapazitäten, jeweils auf das drängendste Problem fokussiert. Oft wird dabei an den Symptomen gearbeitet, ohne an die Wurzel der Herausforderungen ran zu gehen.
Um agieren zu können, ist es wichtig, ein Ziel zu haben. Etwas worauf wir als Führungskräfte mit unserem Mitarbeiter zusteuern. Denn ohne Ziel, kein Erfolg! Wer ein Ziel hat, agiert entsprechend, um die Schritte voranzubringen, die zum Erreichen des Ziels notwendig sind.
Unternehmen reagieren und agieren
Die Welt ist nicht vorhersagbar. Es treten immer unvorhersehbare Ereignisse auf, auf die Unternehmen reagieren müssen. Das beste Beispiel ist die derzeit herrschende Pandemie, die einen selten gesehenen Angebotsschock hervorgerufen hat.
Gleichzeitig ist es enorm wichtig, das Ziel im Auge zu behalten, um nach einer Krise möglichst schnell wieder ins Agieren zu kommen und Chancen, die sich aus der Krise ergeben rasch zu nutzen. Denn, gute Gelegenheiten lassen sich nicht horten.
Wie können wir auf Krisen optimal reagieren?
Wie Krisen am besten genutzt werden, um daraus Chancen zu machen wissen gut trainierte Führungskräfte. Genau deshalb ist es so wichtig, besonders in guten Zeiten Ihren Führungskräften ein ausgezeichnetes Training zu geben.
Wie reagieren hervorragende Führungskräfte auf Unvorhergesehenes?
Zwei Komponenten sind dafür entscheidend.
Schritt 1: Akzeptiere die Realität
Es ist manchmal verwunderlich, warum Menschen mit der Realität streiten.
Was meine ich damit?
Wenn zum Beispiel die Umsatzzahlen innerhalb von wenigen Tagen um 80 Prozent einbrechen, entsteht oft Angst und Ärger. Wir Menschen haben manchmal die Tendenz, die Schuld im Außen zu suchen und ärgern uns über einen bestimmten Kunden oder “verfluchen” ein Ereignis. Uns schmeckt die Realität nicht und deshalb fangen wir einen “Streit” mit der Realität an. Die Ironie ist, dass wir diesen Streit nie gewinnen können. Die Realität hat immer recht!
Unsere Aufgabe als Führungskraft ist, diese Realität anzunehmen bzw. zu akzeptieren. Es ist ausgeschlossen, dass wir einen Kampf mit dem was ist, gewinnen können. Also, warum diesen Kampf überhaupt aufnehmen?
Wer sich zu lange mit Dingen beschäftigt, die nicht gehen, verschwendet wertvolle Zeit, um die Chancen zu nutzen, die nach der Krise kommt.
Schritt 2: Gestallte die Zukunft
Wichtig ist, anzunehmen was ist. Erst dann haben wir die Möglichkeit, unsere Energien und Gedanken zu verwenden, um die Herausforderungen wirklich anzupacken. Den Gedanken haben die Tendenz sich zu bewahrheiten. Ansonsten verschwenden wir wertvolle Ressourcen für das nicht akzeptieren der Realität.
Alles worauf wir uns fokussieren wird größer. Das gilt vor allem für Chancen und Möglichkeiten. Energy flows where attention goes!
Fazit
Jedes Unternehmen stellt sich im Laufe der Existenz ständig neuen Herausforderungen und Krisen. Die Frage ist nicht, ob die nächste Herausforderung kommt, sondern wie wir diese anpacken.
Akzeptiere die Realität und gestalte die Zukunft.
Am Ende ist die einzige Existenzberechtigung von Unternehmen, Unternehmer /- innen, Führungskräften und Angestellten, das Lösen von Problemen. Ohne Probleme brauchen wir auch keine Unternehmen!
Wie Sie Ihr Unternehmen auch durch “raue” Gewässer führen, um Ihre Ziele zu erreichen, lernen Sie am besten bei jenen, die die Erfahrung schon gesammelt haben. Wissen ohne Erfahrung ist kein Wissen!
Michael Katzmann ist seit 2017 Trainer in der Management-Weiterbildung nach umfassender Ausbildung bei Günther Baudenbacher in Stuttgart. Nach seinem Studium der internationalen Betriebswirtschaftslehre arbeitete Hr. Katzmann in verschiedenen mittelständischen Unternehmen und Start-Ups als Führungskraft im kaufmännischen Bereich.
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