Soforthilfe für sächsische Studierende
"Viele Studierende leiden aufgrund der Corona-Krise unter enormen finanziellen Engpässen. Der Job ist weggebrochen, oder die finanzielle Hilfe der Eltern ist nicht mehr in vollem Umfang möglich. Unternehmen erhalten milliardenschwere Hilfen, während sich Studierende verschulden sollen. Das ist für uns untragbar!", sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Sachsen, Markus Schlimbach. „Es ist höchste Zeit, das BAföG unbürokratisch zu öffnen. Zudem muss sich die Sächsische Staatsregierung dringend dafür einsetzen, dass Bund und Länder gemeinsam die Soforthilfefonds der Studierendenwerke aufstocken. Darlehen sind für uns keine Lösung!"
Derzeit laufen die sächsischen Hochschulen auf Notbetrieb mit einem digitalisierten Semester. Der Lehrbetrieb läuft größtenteils online, Präsenzveranstaltungen gibt es absehbar nur in Ausnahmefällen. "Ohne Zweifel wird das gesamte Sommersemester im Ausnahmezustand stattfinden. Studierenden und Lehrenden muss jetzt der Druck durch klare Regelungen genommen werden", unterstrich Paul Senf, Sprecher der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften. "Das Semester sollte für alle sächsischen Studierenden nicht auf die Regelstudienzeit und die Höchstdauer von BAföG und anderen Möglichkeiten der Studienfinanzierung angerechnet werden. Dadurch würden sich aufwendige Nachweise erübrigen. Dass wir uns in einer beispiellosen Krise befinden, sollte allgemein bekannt sein."
"Die Studierenden brauchen nun schnell eine klare Perspektive, dass ihr Studium auch in Corona-Zeiten finanziell gesichert ist. Die Sächsische Staatsregierung muss eine unbürokratische Soforthilfe als Zuschuss ohne Rückzahlungspflicht für die betroffenen Studierenden auflegen, insbesondere für Studierende mit Kind oder aus einkommensschwächeren Familien", bekräftigte Uschi Kruse, Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW in Sachsen. "Dabei muss der Lebensunterhalt einschließlich der Wohnkosten finanziell gesichert werden und absoluten Vorrang gegenüber der Vollständigkeit von Nachweisen haben."
Schlimbach, Kruse und Senf appellierten eindringlich an die Staatsregierung, das Corona-Semester nicht zur Bildungskrise werden zu lassen.
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