Wo sogar Einstein und Thomas Mann Patienten waren – EDITION setzt gute Kalendertradition „Schwerin damals und heute“ fort

Bereits zum sechsten Mal in Folge ist bei der EDITION digital soeben der inzwischen längst auch bei Sammlern sowie bei vielen stadt- und kulturgeschichtlich interessierten Schwerinerinnen und Schwerinern beliebte Wandkalender im Format DIN A 4 „Schwerin auf alten und neuen Ansichten“ erschienen – diesmal für das Jahr 2021. Das Titelblatt sowie 12 Kalenderblätter bieten monatlich spannende Vergleiche zwischen dem Aussehen von Straßen und Gebäuden vor rund 100 Jahren und heute. Zugleich erlauben die insgesamt 13 regionalhistorischen Miniaturen interessante und teils überraschende Einblicke in die jüngere Geschichte der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. So dürfte vielleicht nicht jedem bekannt sein, dass keine Geringeren als die schon damals weltberühmten Persönlichkeiten Albert Einstein und Thomas Mann Anfang der Dreißigerjahre des vorigen Jahrhunderts zumindest für kurze Zeit Patienten in der Klinik des jüdischen Arzt-Ehepaars Gertrud und Erich Rosenhain waren. Diese befand sich in der Weinbergstraße 1 in dem heute vor allem unter dem Namen Villa Hammerstein bekannten Gebäude, das noch vor kurzem wegen verschiedener überraschender Baumfällaktionen für Schlagzeilen gesorgt hatte und gegenwärtig zu neun exklusiven Wohnungen und einer Gewerbeeinheit umgebaut wird.

Wie aus dem Kalenderblatt für den Januar 2021 weiter hervorgeht, begann die Geschichte dieses Gebäudes1906 mit dem Bau der zwischen der Schlossgartenallee und dem Schleifmühlenweg auf dem Gelände des ehemaligen oberen Hofküchengartens gelegenen Weinbergstraße. Erste Besitzerin dieser – wie einer historischen Ansichtskarte von 1909 gut zu sehen – einst sehr schönen und repräsentativen Wohnung war die 1862 in Tilsit als Freiin von Barnekow geborene Oberhofmeisterin Marie Gräfin von Schwicheldt. Sie verdankte die im Stil eines Landhauses vom Ende des 18. Jahrhunderts errichtete „Villa Schwicheldt“ übrigens Großherzog Friedrich Franz IV. höchstpersönlich. Weitere Vergleiche zwischen alten und neuen Schweriner Ansichten bieten zum Beispiel die Kalenderblätter für März, Mai, November und Dezember 2021, die das „Offizier-Kasino“ in der heutigen Johannes-Stelling-Straße, die einstige „Städtische höhere Mädchenschule“ am Totendamm sowie die Carl-Friedrich-Flemming-Klinik am Sachsenberg und die Lübecker Straße präsentieren. Das Titelblatt macht diesmal mit der Drehbrücke am Gartenportal des Schweriner Schlosses bekannt – gesehen 1904 und 2020.

Die historischen Ansichten stammen von Postkarten aus der Sammlung des Schweriners Andreas Bendlin. Die entsprechenden aktuellen Ansichten, die aus bis fast auf den Meter genau derselben Kameraperspektive wie Anfang des vergangenen Jahrhunderts herum aufgenommen wurden, lieferte „der Fotograf von Godern“ Johann Wesolek, der trotz seiner hohen Alters noch immer sehr neugierig und unermüdlich mit seiner Canon-Kamera EOS 750D in seinem Heimatort und anderswo unterwegs ist. Wesolek feiert Ende dieses Jahres übrigens seinen 95. Geburtstag. Die Einladung zur Stadtgeschichte per Monatskalender ist ab sofort unter edition-digital.de sowie im stationären und Online-Buchhandel zu kaufen.

https://edition-digital.de/Pekrul/Kalender2021/

ISBN: 978-3-96521-241-1 (Kalender)
12 Seiten, 12,80 €
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