Mobile Retter e.V. gewinnt Querdenkerpreis der DGIM
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Medizinisch qualifizierte Ersthelfer, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden, werden durch die GPS-Komponente ihrer Smartphones geortet und nach Wahl des Notrufs 112 durch die Leitstelle automatisch parallel zum Rettungsdienst alarmiert. Damit können Mobile Retter durch die örtliche Nähe sehr oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und bis zu dessen Eintreffen bereits qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten, die gerade in den ersten Minuten oft entscheidend sind. Die Rettungskette wird somit gestärkt, ohne eine Änderung an der bisherigen etablierten Struktur des Rettungsdienstes vorzunehmen. „Es liegt in der Verantwortung des öffentlichen Gesundheitssystems, die Zeit, bis zu der der Rettungsdienst eintrifft, immer weiter zu optimieren. Daneben werden es aber immer auch Ersthelfer sein, die im Notfall häufig noch schneller am Ort des Geschehens sein können“, sagt Professor Dr. med. Jürgen Floege, Vorsitzender der DGIM 2019/2020 und Direktor der Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, rheumatologische und immunologische Erkrankungen an der Uniklinik der RWTH Aachen. Weil der Mobile Retter e.V. die Struktur der qualifizierten Ersthelfer stärke, habe die DGIM entschieden, den Verein mit dem Querdenkerpreis auszuzeichnen.
Nach mehrjähriger Pilotprojektphase und einer Vielzahl von bundesweiten Implementierungen verfügt der Mobile Retter e.V. über tiefgreifende Erfahrungswerte und Kompetenzen. Der Verein unterstützt Kommunen bei der nachhaltigen Implementierung der Smartphone-basierten Ersthelfer-Alarmierung sowie im Ehrenamtsmanagement. So konnten Mobile Retter in den vergangenen Jahren bereits Dutzende Menschenleben retten. Diese außerordentliche Leistung möchte die DGIM mit der Auszeichnung durch den Querdenkerpreis und dem damit verbundenen Preisgeld unterstützen.
Mit dem Querdenker-Preis würdigt die DGIM kreative und innovativ denkende Personen, Organisationen oder Firmen, die mit ihren Ideen das Gesundheitswesen zukunftsweisend bereichern und befruchten, insbesondere im Bereich der digitalen Medizin. Das Preisgeld wird von der Firma Custo Med mit Firmensitz in Ottobrunn gestiftet. Aufgrund der Absage des diesjährigen Internistenkongresses konnte die Verleihung nicht wie geplant stattfinden und wurde im kleinen Kreis nachgeholt.
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