Konsequenzen aus der Corona-Krise
Bisher war der Katastrophenfall nur durch den teilweisen oder ganzen Ausfall von IT-Systemen definiert, nicht aber durch das Fernbleiben von Mitarbeitern. Für die IT-Abteilungen bedeutete diese ungewohnte Situation Krisenbewältigung auf allen Ebenen, bei der das provisorische Ausstatten der Anwenderarbeitsplätze und das Einrichten der Zugänge von außen an erster Stelle stand.
Dort, wo die IT-Abteilung auf die Schnelle Remote-Zugänge ins Firmennetz einrichten und Zugriffe von außen auf zentrale Server zulassen musste, wurden Sicherheitserwägungen niedriger priorisiert, wenn nicht ganz außer Acht gelassen. Hier steht dringend eine Überprüfung der gesamten Infrastruktur an, um mögliche Sicherheitslücken wieder zu schließen. Ebenso unerlässlich ist eine gründliche Überarbeitung, wenn nicht komplette Erneuerung der bisherigen Zugriffskonzepte. „Für alle Maßnahmen empfiehlt sich die Inanspruchnahme eines externen Augenpaares, das noch keine ‚Betriebsblindheit‘ erlangt hat“, rät iX-Redakteurin Susanne Nolte. „Es entdeckt oft Dinge, über die langjährige Mitarbeiter ohne bösen Willen hinwegschauen.“
Um für künftige Katastrophenfälle gerüstet zu sein, empfiehlt das iX-Magazin, sich erstmal einen Überblick zu verschaffen, welche Büroarbeitsplätze mit welcher Priorität ausgelagert werden müssen. Danach sollte man sein Konzept der eingesetzten Werkzeuge überdenken. Hierzu gehört neben einem tragbaren System auch ein ergonomisch geeigneter Arbeitsplatz plus Internet- und Telefonanschluss. Selbstredend sollten alle Sicherheitsvorgaben samt DSGVO auch im heimischen Büro gelten. „Deshalb sind für Heimarbeitsgeräte wie Laptops separate Sicherheits- und Nutzungskonzepte zu erarbeiten“, sagt Nolte. Zu regeln sei aber auch der Support für die Remote-Arbeitenden.
Außerdem sollte das E-Mail-Konzept gecheckt und die Erfahrungen mit dem Arbeiten in der Cloud ausgewertet werden. „Und dann wäre da noch der Wust verschiedenster Videokonferenzsysteme auf dem Desktop: Hier sollte man in naher Zukunft Ordnung schaffen und die präferierten Videokonferenzanwendungen in das firmenweite Sicherheitskonzept integrieren“, sagt Nolte. „Zum Schutz der Privatsphäre der Heimarbeitenden bieten sich Videokonferenz-Pakete an, die das Überlagern mit einem virtuellen Hintergrund beherrschen.“
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