Kohleausstiegsgesetz muss Weg für erneuerbare Energien bereiten
Wir appellieren heute erneut an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, die Erreichung der Klimaschutzziele beherzt und mutig anzugehen und die schwerwiegende Diskriminierung gasförmiger erneuerbarer Energieträger wie Biomethan und Biogas im Kohleausstiegsgesetz zu beenden. Das Kohleausstiegsgesetz in seiner aktuellen Ausgestaltung fördert den Einsatz des fossilen Energieträgers Erdgas über eine Erhöhung des Kohleersatzbonus, d. h. wird konventionelles Erdgas anstatt Kohle zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt, wird dieser Brennstoffwechsel finanziell unterstützt. Die Nutzung gasförmiger, erneuerbarer Energieträger, wie Biogas und Biomethan, werden hingegen ausdrücklich nicht gefördert, obgleich sie fossile klimaschädliche Energieträger sofort in relevanten Mengen ersetzen könnten! Allein mit der Nutzung von Biomethan in KWK-Anlagen werden ggü. Erdgas mehr als 90 % an klimaschädlichen Treibhausgasen eingespart. Zwar sieht der Gesetzentwurf auch die stärkere Einbindung von Wärme aus erneuerbaren Energien über die Einführung eines erneuerbaren Wärme-Bonus vor, dieser ist jedoch auf innovative Kraft-Wärme-Kopplungssysteme (iKWK) beschränkt. Als innovativ gilt demnach lediglich erneuerbare Wärme aus Wärmetechniken, die eine Jahresarbeitszahl von 1,25 erreichen, so dass auch hier die Förderung der Nutzung von Biomethan und Biogas in KWK-Systemen ausgeschlossen ist, da diese das Kriterium „innovativ“ nicht erfüllen. Biogas und Biomethan sind erneuerbare gasförmige Brennstoffe, die bereits heute mit mehr als 100 TWhHs einen wesentlichen Beitrag zu einer klimafreundlichen, sicheren und bezahlbaren Energieversorgung leisten. Damit dieser Beitrag auch künftig zur Verfügung steht, brauchen wir eine technologieneutrale Unterstützung erneuerbarer Wärme im Kohleausstiegsgesetz über einen erneuerbaren Wärmebonus, der den Einsatz aller erneuerbaren gasförmigen Brennstoffe stärkt und gerade nicht auf innovative KWK-Systeme beschränkt.
Der Biogasrat+ ist der Verband für dezentrale Energieversorgung und vertritt bundes- und europaweit die Interessen der führenden Marktteilnehmer. Dabei steht die Markt- und Systemintegration der erneuerbaren Energien entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Vordergrund. Biogas/Biomethan kann im Strom-, Wärme- und Kraftstoffmarkt wesentlich dazu beitragen, die ökologischen Zielvorgaben der Politik zu erfüllen, ohne dabei unnötige Kosten für die Allgemeinheit zu verursachen. Aus diesem Grund setzt sich der Verband für einen stärkeren Einsatz von Biomethan in allen Nutzungspfaden ein, indem die rechtlichen Rahmenbedingungen optimiert und dadurch eine nachhaltige Entwicklung des Marktes sichergestellt wird.
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