Tierpark Hagenbeck Gemeinnützige
15 Jahre ist es her, dass das letzte Orang-Utan-Baby im Tierpark Hagenbeck geboren wurde.
Die Freude ist nicht nur bei den Tierpflegern und Zootierärzten groß. Auch die Gruppe der Menschenaffen freut sich sichtlich über den unerwarteten Neuzugang, der am 24. Mai ganz plötzlich da war. Immer wieder statten jetzt einzelne Familienmitglieder Mutter Toba einen kurzen Besuch ab, berühren den kleinen Jungen vorsichtig mit spitzen Fingern oder küssen ihn auf den behaarten Kopf. Selbst für Reviertierpfleger Tjark Rüther-Sebbel war die Geburt eine Überraschung: „Da Toba das ranghöchste Weibchen ist und deshalb als Erste zum Fressen kommt, hat sie auch immer ein wohlgerundetes Bäuchlein. Dass diesmal ein Baby dafür verantwortlich war, konnte ja niemand ahnen.“
Schritt für Schritt durften die Affen ihr neues Familienmitglied hinter den Kulissen kennenlernen, bevor Toba und ihr Junges zum ersten Mal das Orang-Utan-Haus betraten. Für die erfahrene Mutter ist es bereits das vierte Jungtier. Die Neugier der Orangs war genauso groß wie ihre Aufregung. Nur Tuan, der wahrscheinlich der Vater des Jungtieres ist, nahm den Neuzugang gelassen hin. Die Freude über den Nachwuchs bei den bedrohten Sumatra Orang-Utans (Pongo pygmaeus abelii) ist auch deshalb so groß, weil er so selten ist. Die Trächtigkeit bei Orang-Utans beträgt wie beim Menschen rund neun Monate. Bei der Geburt wiegt das Jungtier etwa 1,5 Kilogramm und verbringt viele Jahre in der Obhut seiner Mutter. Das Geburtsintervall bei Orang-Utans beträgt sieben bis acht Jahre und ist damit das längste aller Menschenaffen. Mit dieser Geburt leistete auch der Tierpark Hagenbeck wieder einen lang ersehnten Beitrag zum Schutz der bedrohten Menschenaffen im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP).
Ab sofort ist das Orang-Utan-Haus auch wieder geöffnet, sodass unsere Besucher den kleinen Orangjungen bestaunen können! Allerdings braucht der müde Nachwuchs immer wieder Ruhepausen, die er hinter den Kulissen verbringt.
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