COVID-19 bewirkt Initialzündung für Videosprechstunden
Pandemie als Katalysator
„Aktuell bieten 62,4 Prozent der Ärzte Videosprechstunden an oder wollen diese Möglichkeit kurzfristig einrichten“, berichtet Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. Die Studienergebnisse zeigen, dass die COVID-19-Pandemie für diese Entwicklung wie ein Katalysator gedient hat: Obwohl Ärzte Videosprechstunden bereits seit 2017 abrechnen können, richteten 94,1 Prozent der derzeitigen Anbieter diese Kommunikationsform erst im Laufe des Jahres 2020 ein
Intensivste Nutzung in der „sprechenden Medizin“
Insbesondere der psychologisch-psychiatrische Bereich, der maßgeblich von der Kommunikation mit den Patienten lebt, sticht bei den Ergebnissen heraus: Während der Anteil an Ärzten, die Videosprechstunden bereits nutzen oder dies kurzfristig planen, bei Fachärzten und Allgemeinmedizinern zwischen 37,4 und 48,5 Prozent rangiert, liegt er bei den psychologisch-psychiatrisch Tätigen mit 86,1 Prozent mit Abstand am höchsten. „Und das, obwohl die sprechende Medizin vor der Pandemie Videosprechstunden nahezu gar nicht verwendete“, erläutert Dr. med Philipp Stachwitz, Schmerztherapeut und Director Medical Care beim hih.
Videosprechstunde bleibt
Ein Großteil der Ärzte, die derzeit Videosprechstunden nutzen, erwartet zudem, dass dies auch nach der Pandemie so bleiben wird – und zwar auf einem deutlich höheren Niveau als vor Covid-19: „Während davor nur rund 15 Prozent der Ärzte bis zu einem Fünftel Patientenkontakte per Videosprechstunde abgewickelt hatten, erwarten rund 73 Prozent dies auch nach der Pandemie“, berichtet Obermann. „Es ist also damit zu rechnen, dass sich Videosprechstunden als ein Teil im Mix der Arzt-Patienten-Kommunikation nachhaltig etablieren werden.“
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