Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni: AnkER-Zentren sind kein Ort für Kinder
Gut 70.000 Asylanträge wurden im Jahr 2019 von Minderjährigen gestellt. Viele von ihnen müssen bis zu sechs Monate in AnkER-Zentren und anderen Aufnahmeeinrichtungen leben. Die Corona-Pandemie verschärft die ohnehin prekäre Situation zusätzlich: An Orten ohne ausreichenden Platz und Raum sind Abstandhalten und erforderliche Hygienemaßnahmen kaum möglich. »Als Ergebnis unserer Recherche fordern wir eine Verkürzung der Wohnpflicht in den Erstaufnahmeeinrichtungen auf maximal vier Wochen. Diese kürzere Frist würde Kindern und Jugendlichen den Zugang zu den Regelsystemen wie Schule und Kita ermöglichen und damit die Integration der gesamten Familie spürbar erleichtern. Der Gesetzgeber ist daher gefordert, bundesweite Regelungen zu schaffen, so dass geflüchtete Kinder und Jugendliche nicht länger als dringend nötig in Aufnahmeeinrichtungen verbleiben müssen«, so Birte Kötter. »Solange es keine bundeseinheitliche Regelung gibt, sollten die Länder ihren Handlungsspielraum nutzen und Regelungen erlassen, die den Aufenthalt von Kindern verkürzen«.
Die terre des hommes-Recherche skizziert die Entwicklung der Aufnahmebedingungen und ihre Auswirkungen auf Kinder seit dem Jahr 2015. Dabei wird die bisherige Fokussierung der öffentlichen Debatte und Kritik an den AnkER-Einrichtungen in Bayern durch den Blick auf die Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen erweitert.
Download der AnkER-Recherche »Kein Ort für Kinder« (PDF-Dokument)
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