Seenotretter befreien drei Wassersportler auf der Ostsee aus Gefahr
Als der freiwillige Vormann Henry Schönrock am Nachmittag in Freest die heranziehende Schlechtwetterfront sah, ahnte er es schon: Gleich könnte es einen Einsatz geben. Und sein Bauchgefühl trog ihn nicht. Gegen 16.20 Uhr alarmierte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS die freiwilligen Seenotretter der Station Freest, die bereits wenige Minuten später bei westnordwestlichem Wind um acht Beaufort (bis zu 74 km/h) mit dem Seenotrettungsboot HEINZ ORTH zum Havaristen ausliefen.
Mit ihrem Motorboot war die dreiköpfige Besatzung – ein Mann und zwei Frauen – bei schnell aufkommendem stürmischen Wind mit Starkregen etwa eine Seemeile (rund zwei Kilometer) nordöstlich von Freest nahe eines Schilfgürtels festgekommen. Das etwa sieben Meter lange Boot drohte zu kentern. Der 43-jährige Skipper hatte sich außerdem vermutlich bei einem Sturz eine Schnittverletzung am Knie zugezogen, auch war er völlig durchnässt und leicht unterkühlt.
Als die vier freiwilligen Seenotretter am Unglücksort eintrafen, versorgten sie zunächst den verletzten Bootsführer. Anschließend übernahmen sie ihn auf einer Schleifkorbtrage liegend auf die HEINZ ORTH. Während drei Rettungsleute den Mann mit dem Seenotrettungsboot ins nahe gelegene Freest transportierten, blieb ein Seenotretter zur Sicherheit bei den beiden übrigen Besatzungsmitgliedern an Bord des Motorbootes. Dessen Lage hatte sich nach dem Durchzug der Schlechtwetterfront mittlerweile stabilisiert.
Nachdem die drei Seenotretter den verletzten Skipper in Freest an den Landrettungsdient übergeben hatten, fuhren sie zurück zum Havaristen, um ihn mit dem Seenotrettungsboot HEINZ ORTH freizuschleppen. Nach mehreren Anläufen gelang es ihnen, das Motorboot in tieferes Wasser zu ziehen. Sie brachten es samt der restlichen Besatzung ebenfalls in den Hafen von Freest.
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