Luftverkehrsangebot im Juli verdoppelt sich gegenüber Juni
Peter Gerber, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) zu der Ausweitung des Flugangebots: „Mit diesem ambitionierten Angebot versuchen die Fluggesellschaften jetzt, den Passagieren ein möglichst großes Netz anzubieten. Oberste Prämisse für unsere Unternehmen ist, den Neustart der Luftfahrt verantwortungsbewusst zu gestalten. Das heißt, dass entlang der gesamten Reisekette Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen gelten, die das Infektionsrisiko gering halten. Hierfür haben die Fluggesellschaften und Flughäfen mit den Gesundheits- und Verkehrsbehörden von Bund und Ländern zusätzliche Maßnahmen festgelegt. Mit diesen Maßnahmen wird das Flugzeug zu dem öffentlichen Verkehrsmittel mit dem geringsten Infektionsrisiko.“
Der Schwerpunkt des wieder aufgenommenen Verkehrs liegt auf Zielen innerhalb Europas, vor allem in den klassischen Urlaubsgebieten. Im europäischen Ausland sind 168 Zielorte in 39 Ländern zu erreichen, was 79 Prozent der im Juli 2019 angeflogenen Destinationen entspricht. Die am stärksten angeflogenen Flugziele sind Palma de Mallorca, Istanbul, Wien, Antalya und London. Da die Nachfrage erst schrittweise wieder anzieht, werden diese Ziele zunächst mit niedriger Frequenz angeflogen – insgesamt liegt das Flugangebot im Europaverkehr im Juli bei ca. 30 Prozent gegenüber Juli 2019.
Die Wiederaufnahme des Luftverkehrs zu weiter entfernten Zielen läuft schleppender wieder an. 50 Ziele in 29 Ländern sind im interkontinentalen Verkehr wieder zu erreichen, was 29 Prozent des eigentlichen Streckennetzes entspricht. Die am stärksten angeflogenen Ziele in der Langstrecke sind Doha, Tel Aviv, Dubai, New York und Toronto. Gemessen in Abflügen beträgt das Langstreckenangebot 15 Prozent gegenüber Juli 2019.
Wesentliche Ursache für diese langsamere Erholung im Interkontinentalverkehr sind die bis zum 31. August geltende Reisewarnung für Drittstaaten, aber auch das Infektionsgeschehen in wichtigen Zielgebieten (zum Beispiel USA, Brasilien). In diesem Zusammenhang erneuerte Gerber die Forderung der Branche nach der Aufhebung von pauschalen, undifferenzierten Reisebeschränkungen: „Zu einem verantwortungsbewussten Neustart gehört, dass sich das Reisegeschehen und auch die Reisebeschränkungen am tatsächlichen Infektionsgeschehen orientieren. Pauschale Reisebeschränkungen ohne Bezug zum Infektionsgeschehen sollten durch risikobasierte Einzelregelungen ersetzt werden. Hierzu sollte Deutschland jetzt gemeinsam mit seinen europäischen Partnern unverzüglich Entscheidungen treffen“, so BDL-Präsident Gerber.
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