Corona-Einschränkungen: Discobranche sieht sich von Politik falsch eingeschätzt und kämpft für eine Öffnungsperspektive
Grund der Verärgerung sind Aussagen von Markus Söder gegenüber der Presse, die Tanzwilligen „können ja Zuhause mit ihrer Partnerin tanzen“. Zudem zeigte sich der Ministerpräsident skeptisch, dass die Branche „Namenslisten wie in der Gastronomie führen“ könne. Söder befürchtet, dass „auf solchen Listen Donald Duck, Mickey Maus oder Superman“ stehen würden. Das Gegenteil sei der Fall, so Pikkemaat. Clubs und Discotheken führten schon seit Jahren namentliche Gästelisten, vermieteten personalisierte Lounges und ließen jugendliche Gäste zwischen 16 und 18 Jahren und ihre Aufsichtsperson nur mit Namensangabe unter Vorlage des Personalausweises und einer schriftlichen Bestätigung der Eltern („Muttizettel“) in den Betrieb. „Das Vorzeigen des Personalausweises und die exakte Kontrolle durch die Security ist in vielen Betrieben bereits gängige Praxis“, stellt der BDT-Präsident klar. „Allein für das Gäste-Marketing per E-Mail oder SMS pflegen Clubs und Discotheken schon seit langer Zeit sehr sorgfältig digitale Gästedaten. Aktuell bereiten sich die Betriebe intensiv auf die Sicherstellung der lückenlosen Nachverfolgung vor.“
Für eine Einschätzung der Risikolage müsse ebenso berücksichtigt werden, dass „Clubs und Discotheken strengen Auflagen unterliegen und daher hochdimensionierte Lüftungsanlagen vorhalten müssen.“ Die Gäste kämen im Übrigen überwiegend aus der jeweiligen Region. „Die Branche hat sehr wohl eine Perspektive noch vor Verfügbarkeit eines Impfstoffes verdient“, sagt Pikkemaat. „Ein umfassendes Konzept der Branche mit praxistauglichen wie effektiven Schutz- und Hygienemaßnahmen wird in Kürze vorgelegt.“ Dazu gehören Instrumente zur Gästeregistrierung über Apps, Ticketing und oder E-Mail, Temperaturmessung der Gäste und kontinuierliche Tests für Mitarbeiter – eine Abstandsregelung wäre allerdings unrealistisch. „Clubs- und Discothekenbetreiber sind es gewohnt, sich permanent auf ändernde Marktbedingungen erfolgreich einzustellen. Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an Flexibilität, Kreativität und Professionalität aus. Und genau das ist jetzt gefragt“, so Pikkemaat und fordert eine konkrete Öffnungsperspektive für die Branche.
Der BDT ist der spezielle Berufsverband der Clubbetreiber und Discothekenunternehmer in Deutschland und vertritt die fachspezifischen Interessen der bundesweit circa 1.500 Betriebe umfassenden Branche mit einem Jahresnettoumsatz von 633 Millionen Euro und circa 38.000 Beschäftigten. Der BDT bildet die Fachabteilung Discotheken im DEHOGA Bundesverband.
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