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Spitzenpositionen öffentlicher Unternehmen bleiben weiterhin eine Männerdomäne: Frauen sind unterrepräsentiert

In Chefetagen öffentlicher Unternehmen sind, wie in der Privatwirtschaft, Frauen weiterhin unterrepräsentiert. Sie besetzen nur 19,7 Prozent der Stellen im Top-Management von öffentlichen Unternehmen auf kommunaler Ebene. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist zwar ein Anstieg von Frauen in Top-Managementpositionen öffentlicher Unternehmen um 0,4 Prozentpunkte festzustellen, jedoch mit großen Unterschieden bei den Entwicklungen im deutschlandweiten Städtevergleich. Dies geht aus der Studie “Repräsentation von Frauen im Top-Management öffentlicher Unternehmen: Ein deutschlandweiter Städtevergleich” der Zeppelin Universität (ZU) in Kooperation mit der Personalberatung zfm hervor. Ausgewertet wurden Daten zu leitenden Organen wie Gesch.ftsführung, Geschäftsleitung, Vorstand, Aufsichtsräten und Verwaltungsräten in 1.469 öffentlichen Unternehmen, wie zum Beispiel Stadtwerke oder Krankenhäuser. Verglichen wurde dabei bundesweit in 69 Städten mit 2.200 Führungskr.ften in den öffentlichen Unternehmen. „Es gibt genügend Kandidatinnen auf dem Markt, die die erforderlichen Erfahrungen und Qualifikationen mitbringen. Gefragt sind nach wie vor die Aufsichtsgremien“, so Edmund Mastiaux, zfm-Gesch.ftsführer. Die Bonner Personalberatung hat die Studie als Kooperationspartner unterstützt und verfügt über langjährige Erfahrung und Spezialkenntnisse bei der Suche und Auswahl von Führungskr.ften im Öffentlichen Sektor.

Den höchsten Anteil an Frauen im Top-Management erreichten abermals die Städte ostdeutscher Bundesländer: in Brandenburg (22,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (23,4 Prozent), Thüringen und Sachsen (je 24,7 Prozent). Während auch die Stadtstaaten Berlin (35,7 Prozent) und Bremen (24,7 Prozent) ihre Spitzenpositionen beibehalten, bilden die Städte in Niedersachsen (13,0 Prozent) vor Schleswig-Holstein (10,4 Prozent) und Rheinland-Pfalz (10,3 Prozent) die Schlusslichter.

„Besonders bemerkenswert ist, dass in einigen Städten Anstiege bei der Repräsentation erreicht wurden, in vielen weiteren die Repräsentation aber stagniert oder sogar zurückgegangen ist“, resümiert Professor Dr. Ulf Papenfuß, Inhaber des Lehrstuhls für Public Management & Public Policy an der ZU. „Das Bundeskabinett hat am 8. Juli 2020 eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie beschlossen.

Gerade für öffentliche Unternehmen ist die öffentliche Hand gehalten, durch konkrete Maßnahmen ihre gesellschaftspolitische Vorbildfunktion und ihre Einflussmöglichkeiten als Eigentümerin wahrzunehmen“, so Papenfuß. In der Studie der 69 untersuchten Städte belegt von den baden-württembergischen Städten wie in den Vorjahren Freiburg mit einem Anteil von 33,3 Prozent einen Platz an der Spitze und Karlsruhe mit 21,9 Prozent einen Platz in der oberen Hälfte.

Mannheim findet sich mit 18,4 Prozent im Mittelfeld wieder, wohingegen Stuttgart (8,8 Prozent) und Heidelberg (0 Prozent) mit unterdurchschnittlichen Anteilen im Vergleich deutlich abgeschlagen sind. Unverändert im Vergleich zum Vorjahr ist Offenbach am Main mit mehr als 50 Prozent die Stadt mit dem höchsten Anteil.

Insgesamt gestaltet sich die Entwicklung der Repräsentation von Frauen in Top-Managementorganen zwischen den Städten sehr unterschiedlich, mit einer zunehmenden Spreizung zwischen Gebietskörperschaften hoher und sehr niedriger Frauenrepräsentationen.

Edmund Mastiaux: „Die öffentliche Hand sollte geeignete Kandidatinnen aktiv ansprechen und ermutigen, ihre Managementfähigkeiten in den entsprechenden Auswahlverfahren unter Beweis zu stellen. Und: Die Arbeitgeber müssen attraktiver werden und in den Chefetagen öffentlicher Unternehmen zum Beispiel vermehrt flexible Arbeitszeitformen etablieren. Der Wettbewerb um talentierte Führungskr.fte ist groß. Mit attraktiven New Work-Angeboten können Unternehmen im Öffentlichen Sektor auch gegenüber der Privatwirtschaft punkten.“

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