Starkes Ertragswachstum im ersten Halbjahr fortgesetzt
- Kernumsatz bei konstanten Wechselkursen um 8,6% gesteigert; ausgewiesen 7,0%
- Bereinigte EBITDA-Marge von 25,1% (H1 2019: 25,6%): zugrundeliegender Anstieg durch negativen Währungseinfluss mehr als kompensiert (Marge in H1 2020 zu konstanten Wechselkursen: 26,9%)
- Bereinigter Nettogewinn stabil bei EUR 79,6 Millionen
- Umsatzwachstum im zweiten Quartal beeinflusst von Lageraufbau in Versorgungskette, was das Wachstum im zweiten Halbjahr voraussichtlich dämpfen wird
- Für Gesamtjahr Kernumsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen von 4 bis 6% erwartet (bisher 6 bis 8%)
- Erwartung für bereinigte EBITDA-Marge für das Gesamtjahr unverändert bei 27 bis 28%
Rolf Stangl, CEO von SIG Combibloc, sagte zum Ergebnis: "Ich bin stolz auf die Leistung von SIG in einer Zeit beispielloser Herausforderungen für viele Unternehmen weltweit. Die Vorkehrungen, die wir zu Beginn der COVID-19-Krise getroffen haben, haben die Sicherheit unserer Mitarbeiter gewährleistet und uns ermöglicht, den Betrieb in unseren Fabriken aufrechtzuerhalten. Dank der ausserordentlichen Anstrengungen und des grossartigen Engagements unserer Teams im gesamten Unternehmen konnten wir unsere Kunden weiterhin bei der Versorgung der Konsumentinnen und Konsumenten mit lebenswichtigen Lebensmitteln und Getränken unterstützen.
Die Ergebnisse für das zweite Quartal sind stärker als erwartet und tragen zu einer Leistung im ersten Halbjahr bei, die die Vorteile unserer breiten geografischen Präsenz deutlich zeigt. Das starke Wachstum in Europa glich eine etwas schwächere Entwicklung im asiatisch-pazifischen Raum mehr als aus, wo der Konsum unterwegs durch den «Lockdown» in verschiedenen Ländern beeinträchtigt wurde. Während wir weiterhin weltweit vom Gewinn von neuen Kunden und von Platzierungen von neuen Abfüllanlagen profitieren, ist das starke Wachstum im ersten Halbjahr auch auf den Lageraufbau bei Kunden, Detailhändlern und Konsumenten zurückzuführen. Dies wird sich wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte bis zu einem gewissen Grad umkehren, und wir erwarten auch ein geringeres Umsatzwachstum zum Jahresende als gewohnt, da die Kunden Liquidität halten wollen. Wir senken daher unsere Erwartung für das Kernumsatzwachstum bei konstanten Wechselkursen für das Gesamtjahr auf 4 bis 6%. Dies ist immer noch ein erhebliches Wachstum, wenn man bedenkt, dass der asiatisch-pazifische Raum, unsere normalerweise am schnellsten wachsende Region, auf den Konsum für unterwegs ausgerichtet ist. Alles in allem entwickelt sich unser Geschäft weiterhin gut und zeigt auch unter den aktuell schwierigen Umständen Widerstandsfähigkeit. Wir halten an unserem Ziel für die bereinigte EBITDA-Marge fest und gehen davon aus, dass wir auch in diesem Jahr einen substanziellen freien Cashflow generieren werden".
Alle Regionen trugen im ersten Halbjahr zum Wachstum bei, wobei der grösste Beitrag aus der Region EMEA kam. Das Wachstum in Europa beschleunigte sich im zweiten Quartal, als Kunden und Einzelhändler nach der ungewöhnlich hohen Nachfrage von Konsumentinnen und Konsumenten im März ihre Lager wieder auffüllten. Der Verbrauch zu Hause blieb während der «Lockdowns» wegen COVID-19 im April und Mai hoch; im Juni, als die Konsumentinnen und Konsumenten wieder an den Arbeitsplatz zurückkehrten, ging die Nachfrage auf ein normaleres Niveau zurück.
In der Region APAC waren die Verkäufe in China im Vergleich zur ersten Hälfte des Jahres 2019 weitgehend stabil. Die von den Kunden im ersten Quartal aufgebauten Sicherheitsvorräte wurden teilweise im zweiten Quartal aufgebraucht. In Südostasien hielten die COVID-19-Effekte länger an als in China, wobei die «Lockdowns» bis in den Mai oder Juni andauerten. Die «Lockdowns» hatten erhebliche Auswirkungen auf den Konsum unterwegs, der einen grossen Teil des Absatzes in diesen Ländern ausmacht. Darüber hinaus wurden wegen geschlossener Schulen auch Schulmilchprogramme ausgesetzt. Der Umsatz in der Region APAC wurde durch die Konsolidierung der im November 2019 erworbenen Visy Cartons positiv beeinflusst.
Während sich das Wachstum in Nord- und Südamerika im zweiten Quartal verlangsamte, als die Auswirkungen von COVID-19 spürbar wurden, war die Entwicklung über das ganze erste Halbjahr hinweg solide. SIG verzeichnete kräftige Verkäufe an Molkereikunden in Mexiko und in Brasilien wurden trotz schwieriger Bedingungen die Einführung und das Hochfahren neuer Abfüllmaschinen fortgesetzt. Das ausgewiesene Umsatzwachstum wurde durch die Abwertung des brasilianischen Real gegenüber dem Euro gedämpft.
Das bereinigte EBITDA stieg auf EUR 215,7 Millionen trotz eines negativen Einflusses durch die Abwertung wichtiger Währungen, insbesondere des brasilianischen Real, gegenüber dem Euro. Ohne Berücksichtigung des Währungseinflusses betrug die bereinigte EBITDA-Marge 26,9%, was die starke Umsatzentwicklung und niedrigere Rohstoffkosten widerspiegelt.
Der Anstieg der bereinigten EBITDA-Marge in EMEA ist auf das starke Umsatzwachstum und die gesteigerte Effizienz in der Produktion im zweiten Quartal zurückzuführen. Die Margen in den Regionen APAC und Nord- und Südamerika wurden durch negative Wechselkursschwankungen und durch geringere Verkäufe von höhermargigen Produkten aufgrund von COVID-19 beeinträchtigt. Die Marge in der Region APAC wurde durch die Konsolidierung von Visy Cartons verwässert.
Das EBITDA betrug EUR 213,9 Millionen Euro, verglichen mit EUR 202,0 Millionen im ersten Halbjahr 2019, was die oben beschriebenen Faktoren widerspiegelt.
Nettoergebnis und bereinigtes Nettoergebnis
Das bereinigte Nettoergebnis blieb im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 weitgehend unverändert, trotz eines höheren bereinigten effektiven Steuersatzes von 29% im Vergleich zu einem aussergewöhnlich niedrigen Steuersatz im ersten Halbjahr 2019.
Das ausgewiesene Nettoergebnis fiel niedriger aus, da nach den Fremdwährungsgewinnen im Vorjahr in der Berichtsperiode Fremdwährungsverluste anfielen und der Nettoeffekt der vorzeitigen Rückzahlung von Darlehen im Rahmen der Refinanzierung zum Tragen kam.
Dividende
Aus den Reserven für Kapitaleinlagen wurde am 16. April 2020 eine Dividende von CHF 0,38 pro Aktie ausgezahlt, was einer Gesamtausschüttung von rund EUR 115 Millionen entspricht.
Investitionen
Die Bruttoinvestitionen beliefen sich in der ersten Jahreshälfte auf EUR 100 Millionen (H1 2019: EUR 87 Millionen). Der Anstieg ist vor allem auf den laufenden Bau des neuen Werks in China zurückzuführen, dessen Eröffnung Anfang 2021 nach wie vor planmässig erfolgen soll. Die Nettoinvestitionen nach Abzug der von Kunden erhaltenen Vorauszahlungen beliefen sich auf EUR 80 Millionen (9,3% des Umsatzes), verglichen mit EUR 61 Millionen (7,6% des Umsatzes) im ersten Halbjahr 2019.
Der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft stieg in der ersten Jahreshälfte leicht an. Der freie Cashflow lag mit EUR 28 Millionen unter dem Niveau des Vorjahres, was auf einen Anstieg der Investitionsausgaben im Zusammenhang mit dem neuen Werk in China zurückzuführen ist. Der grössere Teil des freien Cashflows wird in der zweiten Jahreshälfte erwirtschaftet.
Refinanzierung und Nettoverschuldung
Am 19. Juni 2020 wurde eine Fremdkapitalrefinanzierung abgeschlossen, bei der zwei bestehende befristete Darlehen mit Fälligkeiten in den Jahren 2023 und 2025 durch ein neues befristetes Darlehen mit Bezug zu Nachhaltigkeitszielen und zwei Anleiheemissionen ersetzt wurden. Ausserdem wurde eine neue revolvierende Kreditfazilität (RCF) in Höhe von EUR 300 Millionen eingerichtet. Die Zinskonditionen für das befristete Darlehen und den RCF liegen 100 Basispunkte über Euribor, wodurch die durchschnittlichen Fremdkapitalkosten der Gruppe auf 1.7%[1] gesenkt werden konnten. Die Refinanzierung ermöglichte den Wechsel von einer gesicherten zu einer ungesicherten Fremdkapitalstruktur und verlängerte das allgemeine Fälligkeitsprofil.
Die Nettoverschuldungsquote lag Ende Juni, nach Zahlung einer Dividende von EUR 115 Millionen im April, bei 2,9x EBITDA.
Ausblick auf das Gesamtjahr
Das Umsatzwachstum im ersten Halbjahr 2020 war aussergewöhnlich stark, was zum Teil auf den Lageraufbau bei Kunden, Detailhändlern und Konsumentinnen und Konsumenten zurückzuführen ist. Dies dürfte das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte beeinträchtigen, da die Lagerbestände abgebaut werden. Die bisherige Erwartung für das Wachstum des Kernumsatzes von 6 bis 8% bei konstanten Wechselkursen basierte auf der Annahme, dass der Verbrauch in der zweiten Jahreshälfte auf ein normaleres Niveau zurückkehren würde. Da dies nicht mehr wahrscheinlich erscheint, wird die Wachstumserwartung für das Gesamtjahr auf 4 bis 6% gesenkt. Die Wachstumserwartungen für das Jahr 2021 und die Folgejahre bleiben unverändert. Die Erwartung einer bereinigten EBITDA-Marge am unteren Ende der Spanne von 27 bis 28% wird beibehalten, vorbehaltlich einer weiteren wesentlichen Verschlechterung der Währungsentwicklung. SIG erwartet zudem, einen substantiellen freien Cashflow zu erwirtschaften.
Weitere «Lockdowns» und andere mögliche Massnahmen zur Eindämmung von COVID-19 machen Voraussagen nach wie vor unsicher.
Der Abschluss für das erste Halbjahr 2020 steht zum Download bereit unter https://www.sig.biz/investors/en/performance/historical-financial-statements.
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SIG wurde 1853 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Neuhausen, Schweiz. Die Kompetenz und Erfahrung unserer weltweit rund 5’500 Mitarbeiter ermöglichen es uns, schnell und effektiv auf die Bedürfnisse unserer Kunden in mehr als 60 Ländern einzugehen. 2019 produzierte SIG 38 Milliarden Packungen und erzielte einen Umsatz in der Höhe von EUR 1,8 Milliarden. SIG hat ein AA ESG-Rating von MSCI, eine Bewertung von 18,8 (geringes Risiko) von Sustainalytics und ein Platin-CSR-Rating von EcoVadis. Weitere Informationen finden Sie unter www.sig.biz.
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