Natur & Garten

NABU: Naturnahes Gärtnern für Biene und Co.

Bereits wenige Maßnahmen helfen dabei, den eigenen Garten in einen vielfältigen und naturnahen Lebensraum für Insekten zu verwandeln. Als Bestäuber für viele Pflanzen oder als Nahrung für verschiedene Tiere wie Igel oder Vögel spielen Insekten eine wichtige Rolle in der Natur. Aber Insekten sind nicht nur nützlich: sie sind auch faszinierende Tiere, die dem Garten eine lebendige Vielfalt schenken.

„Wer Insekten unterstützen und ihnen im Garten einen Rückzugsort bieten möchte, kann dies mit der richtigen Pflanzenauswahl tun“, weiß Matthias Freter vom NABU Niedersachsen. Die Liste an pollen- sowie nektarspendenden und auch optisch ansprechenden Pflanzen, die im heimischen Grün genutzt werden können, ist lang: Winterling, Wiesensalbei oder Wilde Möhre, aber auch Wildsträucher wie Berberitze, Holunder oder Johannisbeere können eingesetzt werden. „Nicht nur Nektar und Pollen, sondern auch die Stängel und Blätter sind wichtig für Insekten. Denn daraus werden Nester gebaut oder sie werden von Raupen gefressen. Manche Insekten sind auf bestimmte Pflanzen angewiesen, andere sind nicht so wählerisch“, erklärt Freter. Idealerweise sollten die Pflanzen so ausgewählt werden, dass sie zu unterschiedlichen Zeiten blühen, damit die Insekten über viele Monate hinweg Nahrung finden. Kräuter- und Gemüsepflanzen zum Beispiel können über den Herbst hinaus ausblühen und dienen auch dann noch als Nahrungsangebot.

Mit der richtigen Pflanzenauswahl kann Insekten also ein wertvolles Refugium geboten werden. Der NABU Niedersachsen empfiehlt die folgenden Maßnahmen für Biene und Co.:

Wilde Ecken
Indem eine wilde Ecke stehen gelassen wird, die weder gemäht noch betreten wird, erhalten Brennnesseln, Gräser und Klee ihren Raum. Diese sind für viele Insektenarten überlebenswichtig.

Frühblüher
Vor allem für früh fliegende Insekten sind Frühblüher wie Schneeglöckchen, Krokusse oder Narzissen wichtig. Der insektenfreundliche Garten sollte daher auf jeden Fall eine Auswahl dieser hübschen Pflanzen enthalten, die entsprechend für die nächste Saison im Garten angepflanzt werden können.

Feines Gemüse

Viele Gemüsesorten lassen nicht nur dem Menschen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Blüten von Kürbis, Zucchini oder Ackerbohne sind regelrechte Bienenmagneten. Tomaten, Erbsen und Bohnen werden besonders gut durch Hummeln bestäubt. Lauch, Zwiebeln, Möhren und Brokkoli bieten attraktive Blütenstände, insbesondere für einige Wildbienenarten.

Wildblumenbeet
Ein wohlduftendes Wildblumenbeet mit heimischen Pflanzen bereichert jeden Garten. Die farbenfrohen Hingucker sind einfach anzulegen und erfreuen ihre Besitzer über einen langen Zeitraum. Zu den geeigneten Pflanzen im sonnigen Bereich des Gartens gehören zum Beispiel Natternkopf oder Liegender Ehrenpreis, für halbschattige Lagen eignen sich unter anderem Wiesen-Salbei und Pracht-Nelke und an besonders schattigen Plätzchen können Walderdbeere, Akelei oder auch Geflecktes Lungenkraut gut wachsen.

Wer weitere Tipps zur Gartengestaltung haben möchte, kann das Info-Paket „Insektenschutz“ gegen Einsendung eines Fünf-Euro-Scheins beim NABU Niedersachsen bestellen: NABU Niedersachsen, Kennwort: „Insektenschutz“ Alleestr. 36, 30167 Hannover

Insektensommer 2020

Um mehr Menschen für die Bedürfnisse von Insekten zu sensibilisieren ruft der NABU auch dieses Jahr zur bundesweiten Insektenzählaktion auf. Vom 31. Juli bis zum 9. August können die Sechsbeiner erneut unter www.insektensommer.de gemeldet werden. Beobachten und zählen kann man fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Es braucht nicht viel mehr als eine Stunde Zeit, einen Stift und Zettel oder die praktische Zählhilfe mit den häufigsten Arten, die auf der NABU-Website runtergeladen und ausgedruckt werden kann.

Mehr Infos: www.insektensommer.de

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