Historischer Wachstumseinbruch
Der Lockdown von Mitte März bis in den Mai hinein hat zwischenzeitlich viele Branchen in einen Tiefschlaf versetzt und damit die Wirtschaft auf eine rasante Talfahrt geschickt. Die privaten Konsumausgaben und die Investitionen in Ausrüstungen brachen deutlich ein – genauso wie die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen. Allein der Staat erhöhte seine Ausgaben während des Krisenzeitraums.
Kein Wunder, dass sich der negative Schock trotz intensiver Nutzung von Kurzarbeit auch am Arbeitsmarkt bemerkbar macht. Im Vergleich zum Vorquartal sank die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt um 618 000 oder 1,4 Prozent.
Mit dem zweiten Quartal dürfte der wirtschaftliche Tiefpunkt aber durchschritten sein. In den kommenden Quartalen erwarten wir eine in Teilen recht kräftige Erholung, sofern ein erneuter Lockdown angesichts wieder steigender Infektionszahlen verhindert werden kann. Die Erholung wird aber nicht stark genug ausfallen, um die erlittenen Einbußen auszugleichen. Für das Gesamtjahr bleibt ein Minus beim Bruttoinlandsprodukt von knapp 6 Prozent. Dies ist größer als der Rückgang während der Finanzkrise 2008/2009.
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