Der letzte TW 3000 geht in den Linienbetrieb
„Mit insgesamt 153 Stadtbahnen des Typs TW 3000 wurde unsere Fahrzeugflotte grundlegend modernisiert. Er punktet vor allem bei der Barrierefreiheit: Das Fahrzeug bietet mehr Platz für Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen und optische Anreize, wie die leuchtend orangen Haltestangen für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen. Zudem wurde auch der Fahrerarbeitsplatz weiterentwickelt und ermöglicht eine ergonomische Sitzposition“, erklärt Denise Hain, Vorständin für Betrieb und Personal der ÜSTRA. Auf die Kritik zu den Sitzen hatte die ÜSTRA umgehend reagiert und ab dem 51. Fahrzeug Anpassungen vorgenommen.
TW 3000 Flotte nun komplett
Die ÜSTRA hat in den vergangenen Jahren nach einer Ausschreibung ein Herstellerkonsortium, bestehend aus den Firmen Alstom und Kiepe Electric, mit der Lieferung von insgesamt 146 Stadtbahnen des neuen Typs TW 3000 in drei Losen beauftragt, gefördert mit jeweils 50 Prozent der Anschaffungskosten vom Land Niedersachsen über die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG).
Zusätzlich konnten sieben weitere TW 3000 für rund 19,4 Millionen Euro bestellt werden, von denen die LNVG ebenfalls 50 Prozent als Förderung übernimmt. Die restliche Kaufsumme wird mit einer Schadenspauschale verrechnet.
Der führende Schienenfahrzeughersteller Alstom hat seit 2011 insgesamt 465 Drehgestelle für die 153 neuen Stadtbahnwagen der TW 3000 Flotte geliefert. Die am Alstom-Standort in Salzgitter produzierten Drehgestelle wurden eigens für den Einsatz im Netz der Hannoverschen Verkehrsbetriebe (ÜSTRA) entwickelt und überzeugen vor allem durch die hervorragende Laufruhe und das innovative Federungssystem.
„Wir freuen uns, dass ab August 2020 die gesamte TW 3000 Flotte mit unseren Drehgestellen in Hannover unterwegs sein wird. Mit der Bereitstellung von zuverlässigen, innovativen und modernen Drehgestellen basierend auf höchsten ökologischen Standards unterstützen wir die Hannoverschen Verkehrsbetriebe bei den Herausforderungen des städtischen Nahverkehrs“, sagt Dr. Jörg Nikutta, Sprecher der Geschäftsführung für Alstom in Deutschland und Österreich.
Als Konsortialführer zeichnete die Kiepe Electric GmbH, ein Tochterunternehmen der Knorr-Bremse AG, verantwortlich für die gesamte Elektrik. Die Firma HeiterBlick aus Leipzig war verantwortlich für die Konstruktion, Fertigung und den mechanischen Ausbau der Wagenkästen. Alexander Ketterl, Geschäftsführer Kiepe Electric GmbH, betont: „Die Systeme von Kiepe Electric bilden ein attraktives Sicherheits- und Komfort-Paket, das höchsten technologischen Standards gerecht wird. Neben dem kompletten Antriebssystem und der Bordnetzversorgung stammen auch die Fahrzeugsteuerung inklusive Hard- und Software sowie die Klimatechnologie für Fahrerstand und Fahrgastraum aus Düsseldorf. Ein Highlight ist sicherlich die farbige Innenraumbeleuchtung, sie sorgt für echte Wohlfühl-Atmosphäre bei den Fahrgästen.“
Neue Bahnen fahren vorrangig auf den Linien 3, 4, 5, 7 und 8
Die Bahnen vom Typ TW 3000 werden auf den Linien 3, 4, 5, 7 und 8 eingesetzt. Damit ist der TW 3000 in ganz Hannover unterwegs und prägt das Stadtbild. Er soll langfristig einen Großteil der Flotte des ältesten Stadtbahnmodells TW 6000 ersetzen.
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