Essen & Trinken

Handel erweitert Sortiment an Mecklenburger Käsevielfalt

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus stellt erste kreative Ergebnisse aus dem Wettbewerb „Von hier“ vor. Sechs von 18 Beiträgen hatte die Jury Ende 2019 für eine Förderung aus dem Strategiefonds des Landes mit insgesamt 190.000 Euro ausgewählt. Im Wettbewerb ging es um kreative Vermarktungskonzepte für regionale Produkte aus Mecklenburg-Vorpommern.

Während eines Vorort-Termins bei der Goldschmidt Frischkäse GmbH standen Käseprodukte aus M-V im Mittelpunkt. Minister Dr. Till Backhaus lobte die Vermarktungserfolge  des Betriebes mit der Sanddorn-Frischkäse-Praline. Hergestellt aus regional erzeugter Milch und Sanddorn aus dem Ludwigsluster „Storchennest“ wurde die mit Schokolade überzogene Frischkäsepraline eindrucksvoll präsentiert und verkostet. Auch visuell ist die Umsetzung nicht zu übersehen: Goldi – das neue lebensgroße Maskottchen des Betriebes – wird künftig auf Veranstaltungen für die Bekanntheit der Praline sorgen.

Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch das Land in Höhe von 27,5 T € für die Umsetzung eines einheitlichen Marketingkonzeptes konnten erste Erfolge im Einzelhandel erzielt werden. Über den Großhandel und die Gastronomie werden jetzt auch touristische Hochburgen des Landes gezielt angesprochen. Dabei kann die Umsetzung der „Mecklenburger Käsekiste“ helfen.

Die „Mecklenburger Käsekiste“ – Ein Angebot aus Kuh-, Schafs- und Ziegenkäse

Unter Federführung der Goldschmidt Frischkäse GmbH entstand die Idee, gemeinsam mit der Käsemanufaktur Müritz GmbH aus Bollewick, dem Pommerschen Diakonieverein e.V. aus Züssow und dem Milchschafhof am Fuchsberg aus Schönhausen bei Strasburg die Vielfalt und Qualität handwerklich hergestellter Käseerzeugnisse aus M-V zu vermarkten. Gemeinsam mit dem Stralsunder Büro für kulinarische Maßnahmen vernetzten sich zwei Projekte und entwickelten im ersten Schritt ein Angebot für den Gastronomie-Bereich.

Der Hofkäse-Teller

Vielfalt und Qualität von Hofkäse aus M-V wird mit der Umsetzung des Projektes als „virtueller Käseteller“ auf einer neuen Internetplattform erlebbar gemacht. „Die Produktion der Foto-Portraits der einzelnen Käsereibetriebe ist bereits in vollem Gange, nachdem wir eine Pause aufgrund der Corona-Regelungen einlegen mussten.  Wir sind mit unserer Käse-Tour die nächsten Wochen im Land unterwegs“, so der Verantwortliche Udo Tremmel. Der Hofkäse-Teller bietet eine ausgesuchte Käseauswahl mehrerer Produzenten des Landes. Offline zum Probieren und online mit Infos, Portraits und Geschichten der Käser/innen und ihrer Produkte. Im Fokus des Projektes stehen dabei die regionale Wertschöpfungskette und die Publikation vieler Kleinstproduzenten von lokalem Käse.

Die Gläserne Eismanufaktur mit Regionalmarkt

Die Neubrandenburger Eisenthusiasten Jackle & Heidi erschufen im alten Bahnhofsgebäude direkt an der Bundesstraße 192 in Penzlin einen neuen Begegnungsort, eine Gläserne Eismanufaktur mit einem Café sowie einer Einkaufsmöglichkeit für regionale Produkte. Den Besucher erwarten auch eine Schauproduktion der leckeren Eissorten. Die Nachfrage nach einem eigenen Laden war groß, so dass sich die Geschäftsführer dazu entschieden, dem Wunsch nachzukommen. Die Lage an einer Bundesstraße und dem Knotenpunkt zwischen den größeren Städten in der Mecklenburgischen Seenplatte mit viel Pendelverkehr ist ideal. Mit Hilfe der im Projekt entwickelten App können Pendler im Laufe des Tages ihre Bestellung aufgeben, online bezahlen, die gewünschte Abholzeit mitteilen und bekommen ihre sorgfältig gepackte Einkaufstasche direkt an das Autofenster gereicht.

Regionales Bio-Weiderindfleisch

Der Biopark e.V. macht mit aktuell produzierten authentischen Videoreportagen auf die Qualität und Nachhaltigkeit artgerechter und umweltbewusster Haltung von marmorierten Bio-Weiderindfleisch aufmerksam. In 20 Reportagen werden Landwirte, Höfe und die beteiligten Wissenschaftler vorgestellt, um dem bewusst genießenden Verbraucher eine regionale Alternative zu argentinischem oder irischem Rindfleisch anzubieten. Im Mittelpunkt des ersten Videodrehs steht das Gut Gallin. „Unsere Berichte sollen zeigen, dass extensive Weidehaltung bei uns gut für das Klima, die Natur und unsere Umwelt sind. Wir brauchen keine Importe, sondern haben beste und auch nachhaltige Qualität direkt vor unserer Haustür.“ so Dr. Delia Micklich, Geschäftsführerin Biopark.

Forsthof Krümmel

Die Fördergelder aus dem Strategiefonds haben mit der Anschaffung einer Leimpresse zur Erleichterung der Produktion beigetragen und durch den Erwerb einer Photovoltaikanlage für eine alternative Energieversorgung gesorgt. Weiterhin wurden die Mittel für die Erschaffung eines neuen Arbeitsplatzes für den Ausbau digitaler Vermarktungswege eingesetzt. Durch die Schaffung dieser Stelle sollen neben den traditionellen Bewerbungswegen zeitgemäße digitale Formate angelegt werden, um neue Absatzwege auf dem regionalen und überregionalen Markt zu etablieren. Der Forsthof Krümmel ist die einzige Forstwirtschaft in M-V, dessen Angebote sich von Bauholz über Hobelware bis hin zu individuellen Möbeln mit aus der M-V stammenden Holz erstreckt. 

Einheimische Mühlenspezialitäten auf der „Mühlen-Entdecker-Tour“

Die „Mühlen-Entdecker-Tour“ aus der Recknitztalregion vereint vier Schauproduktionen: die Senfmühle Schlemmin mit mehr als 30 Sorten handgefertigtem Senf, die Ostseemühle in Langenhanshagen, die glutenfreie Mehle und kaltgepresste Öle aus Samen und Nüssen herstellt, die Salzmanufaktur in Trinwillershagen, die mit 240 salzigen Spezialitäten aufwartet sowie die LandDelikat Bio-Rösterei aus Barth, die neben Hochlandkaffee auch einheimische Rohstoffe wie Lupinen und Getreide zu Heißgetränken verarbeitet. Die gesamte Tour beträgt 25 Kilometer mit dem Fahrrad. Der Flyer zur Tour ist seit Mai in allen touristischen Anlaufpunkten der Region erhältlich. 

„Mit viel Liebe, Leidenschaft und Sorgfalt arbeiten viele Klein- und Kleinstproduzenten in MV um qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Oft fehlt es jedoch gerade diesen Unternehmen an finanziellen Mitteln für die Vermarktung ihrer innovativen Ideen. Ich freue mich, dass mit Mitteln des Strategiefonds der Landesregierung M-V hier zielgerichtet und punktuell Projekte unterstützt werden konnten, die ohne diese Förderungen teilweise nicht oder schwerer umgesetzt werden können.“ betont Anja Tews, Projektverantwortliche Regionalvermarktung beim AMV. Ihre Aufgaben liegen vor allem darin, den Kontakt zu möglichst vielen regionalen Klein- und Kleinstunternehmen im Bereich der Ernährungswirtschaft und landwirtschaftlichen Direktvermarktern aufzubauen, deren Probleme im Bereich der Eigenvermarktung zu bündeln und themenbezogene Netzwerke zu betreuen.

Über Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV)

Die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. ist das größte Netzwerk der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern – der umsatzstärksten Branche innerhalb des verarbeitenden Gewerbes im Bundesland. Unter seinem Dach vereint der AMV sowohl konventionell als auch ökologisch arbeitende Betriebe aus Industrie und Handwerk. Derzeit umfasst der AMV 129 Partner – 69 Produzenten von Nahrungs- und Genussmitteln, 43 Fördermitglieder sowie 17 Kooperationspartner.

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