Mittelständischen Einzelhandel und Innenstädte fördern: Digitalisierung: HDE fordert Programm von 100 Millionen Euro
Viele vor allem mittelständische Händler kämpfen derzeit angesichts der Corona-Krise und massiven Umsatzeinbußen um ihre Existenzen. „In dieser prekären Lage mit sehr begrenzten finanziellen Mitteln können die notwendigen Investitionen in die Digitalisierung aktuell vielerorts nicht gestemmt werden. Deshalb ist hier Unterstützung dringend notwendig“, so HDE-Präsident Josef Sanktjohanser.
Aus diesem Grund fordert der HDE den Bundeswirtschaftsminister auf, seine Überlegungen aus den vergangenen Tagen mit Leben zu füllen und einen Digitalisierungsfonds für den Einzelhandel in Höhe von 100 Millionen Euro aufzulegen. Dabei soll es um einen dreistufigen Prozess gehen. In einer ersten Stufe soll das bereits bestehende Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Handel, das der HDE im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums als Konsortialführer leitet, weiterhin flächendeckend über die Chancen der Digitalisierung im Einzelhandel informieren. Mit Veranstaltungen, Webinaren und einem Digital-Mobil arbeitet das Kompetenzzentrum seit einem Jahr daran, den Handelsunternehmen die digitalen Möglichkeiten aufzuzeigen. In einer zweiten Stufe stellt sich der HDE nun Berater vor, die in den individuellen Einzelfällen geeignete und wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen zur Digitalisierung identifizieren. Auch das könnte unter dem Dach des bewährten Kompetenzzentrums stattfinden. Am Ende soll dann über Förderanträge die Finanzierung entsprechender Digitalisierungsmaßnahmen vom Wirtschaftsministerium ermöglicht werden. Insgesamt hat das Digitalisierungsprogramm des HDE ein Volumen von 100 Millionen Euro. Sanktjohanser: „Wir müssen jetzt handeln und eine Investition in die Schlüsselbranche der Innenstädte tätigen. Lebendige Stadtzentren sind ein gesamtgesellschaftlicher Wert.“
Der Handelsverband Deutschland (HDE) ist die Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels. Insgesamt erwirtschaften in Deutschland 300.000 Einzelhandelsunternehmen mit drei Millionen Beschäftigten an 450.000 Standorten einen Umsatz von rund 535 Milliarden Euro jährlich.
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