Statische Gefäßanalyse präventiv einsetzen: Entwicklung von Bluthochdruck bereits im Kindesalter erkennen
Weltweit nimmt die Hypertonie im Kindesalter zu. Die Erkenntnisse von Giulia Lona und Kollegen vom Department für Sport, Bewegung und Gesundheit an der Universität Basel legen nahe, dass hoher Blutdruck in einer wechselseitigen Beziehung zu mikrovaskulären Netzhautveränderungen steht. Unter der Leitung von Prof. Henner Hanssen führten die Wissenschaftler bei 262 Kindern im Abstand von vier Jahren zwei Statische Gefäßanalysen durch. Dabei wurde die Netzhaut der Augen untersucht. Als einzigartiger Spiegel des gesamten Körpers liefert sie wichtige Informationen über die Gesundheit von Gefäßen. Verengte oder weite Arterien und Venen in der Mikrozirkulation der Netzhaut geben Aufschluss über die individuelle Durchblutung der kleinsten Blutgefäße im gesamten Körper.
Kinder, die bereits zu Untersuchungsbeginn eine eingeschränkte mikrovaskuläre Gesundheit aufwiesen, zeigten in der zweiten Analyse einen höheren systolischen Blutdruck. Auf der anderen Seite entwickelten Kinder, die anfangs bereits einen höheren Blutdruck aufwiesen, signifikante engere Netzhautarterien bei der Zweituntersuchung.
„Bluthochdruck und damit verbundene Gefäßerkrankungen beginnen bereits in der Kindheit und wirken sich bis ins Erwachsenenalter aus,“ bestätigt Giulia Lona, Erstautorin der neuen Fachpublikation. „Die Ergebnisse unserer Studie implizieren, dass bereits im Kindesalter Maßnahmen ergriffen werden sollten. Mit der statischen Gefäßanalyse und der einfachen Bewertung der Netzhautgefäßdurchmesser können Kinder identifiziert werden, die Gefahr laufen, einen hohen Blutdruck zu entwickeln und Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Erwachsenenalter zu manifestieren", erklärt Prof. Henner Hanssen. "Wichtig wären nun weitere Langzeitstudien, um zu bestätigen, dass Beeinträchtigungen der mikrovaskulären Gesundheit der Netzhaut im Kindesalter eine Vorhersage von kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkt und Schlaganfall im Erwachsenenalter sind", so Hanssen weiter.
Konzipiert für den Einsatz in der Forschung und Klinik, dienen die Systeme für die Statische Gefäßanalyse von Imedos der Ermittlung des Zustands von Gefäßen. Die Untersuchung erfolgt auf Basis von Einzelbildern des Gefäßnetzes der Netzhaut. Über einen nichtinvasiven und kontaktlosen Blick ins Auge werden die Durchmesser der retinalen Arterien und Venen schnell und präzise ermittelt und wichtige statische Gefäßparameter bestimmt.
Fachartikel: Giulia Lona et al (2020): Retinal Vessel Diameters and Blood Pressure Progression in Children. Online verfügbar: https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/HYPERTENSIONAHA.120.14695
Imedos ist auf die retinale Mikrozirkulation spezialisiert und entwickelt medizintechnische Gerätesysteme für die mikrovaskuläre Forschung und Funktions-Diagnostik. Durch jahrzehntelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit hat sich das Unternehmen als ein hoch innovativer Hersteller für Analysesysteme und Software etabliert. Diese werden nicht nur von Augenärzten sondern auch von Spezialisten anderer medizinischer Fachrichtungen weltweit eingesetzt.
Die Netzhaut der Augen ist ein einzigartiger Spiegel des gesamten Körpers. Über die hier stattfindende retinale Mikrozirkulation können Rückschlüsse auf den individuellen Gefäßzustand, die Gefäßfunktionen und vaskuläre Risikofaktoren getroffen werden. Das frühzeitige Erkennen dieser Gefäßrisiken ermöglicht es, kardio- und zerebrovaskuläre Erkrankungen gezielt vorzubeugen. Somit wird ein breites Anwendungsspektrum eröffnet, weit über die Augenheilkunde hinaus.
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