Lufthansa und Vereinigung Cockpit schließen Krisenvereinbarung für kurzfristige Maßnahmen bis Ende des Jahres
- Krisenbeiträge bis Dezember: reduzierte Aufstockung des Kurzarbeitergeldes, Vergütungsanpassungen sowie Absenkungen bei Versorgungsleistungen
- Im Gegenzug betriebsbedingte Beendigungskündigungen frühestens im zweiten Quartal 2021
- Interessenausgleiche und Sozialpläne werden weiterverhandelt
- Vereinbarung langfristiger Krisenbeiträge dringend erforderlich, um Anzahl notwendiger Kündigungen zu begrenzen
Lufthansa hat mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) eine Kurzfristvereinbarung für erste Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise geschlossen. Die Maßnahmen gelten für die Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo, Lufthansa Aviation Training sowie Teile der Germanwings Piloten.
Kostenreduktion bis Ende 2020
Die Vereinbarung umfasst Maßnahmen zur Kostenreduktion, die bis Ende des Jahres gelten. So werden ab September u.a. die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes sowie Arbeitgeberbeiträge zur Dotierung der Altersversorgung reduziert. Für 2020 vereinbarte Tariferhöhungen werden auf Januar 2021 verschoben.
Betriebsbedingte Kündigungen frühestens im zweiten Quartal 2021
Bis zum 31. März 2021 schließt Lufthansa betriebsbedingte Beendigungskündigungen für die Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo, Lufthansa Aviation Training sowie Teile der Germanwings Piloten aus. Die deutliche Überkapazität bei den Piloten wird jedoch erheblich länger als bis März 2021 bestehen. Betriebsbedingte Kündigungen können daher nur durch Abschluss einer langfristigen Krisenvereinbarung in ihrer Anzahl begrenzt werden. In einem langfristigen Krisenpaket könnten die Kosten des Personalüberhangs beispielsweise durch eine entsprechende Arbeitszeit- und Gehaltsabsenkung für den Zeitraum der Krise kompensiert werden.
Gleichzeitig hat Lufthansa angekündigt, auf konzernexterne Neueinstellungen von Piloten in allen deutschen Flugbetrieben zu verzichten, solange Personalüberhänge bestehen. Das gilt auch für die Bereederung des touristischen Flugbetriebs. In diesen können insbesondere die Piloten der Sun Express Deutschland und der deutschen Betriebsstätte von Brussels Airlines wechseln, die touristische Verkehre in den vergangenen Jahren geflogen sind.
Die Verhandlungen über Interessenausgleiche und Sozialpläne werden mit den jeweiligen Personalvertretungen Cockpit fortgesetzt. Am weitesten fortgeschritten ist dieser Prozess bei Germanwings, deren Flugbetrieb angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht fortgeführt werden soll.
Das Maßnahmenpaket wurde vom Vorstand der Deutschen Lufthansa AG, dem Arbeitgeberverband Luftverkehr sowie den Gremien der VC angenommen und gilt ab sofort.
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