Energie- / Umwelttechnik

Grüner Strom aus Erdwärme für Bayern

Die Geothermieanlage im bayrischen Kirchweidach wird zukünftig nicht nur Wärme, sondern zusätzlich auch grünen Strom erzeugen. Um das Energiepotenzial der Tiefenwärme voll auszuschöpfen, plant E.ON den Bau mehrerer Kleinkraftwerke mit einer Gesamtleistung von knapp 6 Megawatt. Das Investitionsvolumen für den ersten Projektabschnitt beträgt 7,5 Millionen Euro. E.ON wird die Anlage 15 Jahre betreiben.

Das Thermalwasser im südöstlichen Bayern hat eine Temperatur von 121 Grad Celsius und wird aus 4000 Metern Bohrungstiefe gefördert. Die Betreibergesellschaft FG Geothermie speist die Wärme derzeit in das Fernwärmenetz des Ortes ein und beliefert einen Großkunden, der Gemüseanbau betreibt.

Bislang wird nur ein Teil der verfügbaren Wärme für die Wärmeabnehmer genutzt. Die Herausforderung besteht darin, die Anlage so zu erweitern, dass CO2-freier Strom auch wirtschaftlich und grundlastfähig erzeugt werden kann. Hierzu setzt E.ON so genannte ORC-Module des Kooperationspartners Orcan Energy ein. Die Technologie aus der Abwärmenutzung wandelt Wärme hocheffizient in Strom um. Mit diesem Prinzip werden 4000 Tonnen CO2 jährlich eingespart, was dem Ausstoß von 2700 Reihenhäusern entspricht.

Gebaut wird in zwei Phasen. In der ersten Phase wird eine Leistung von einem Megawatt installiert. Mit Fertigstellung Ende 2021 ist der Bau einer ORC-Großanlage sowie eines Blockheizkraftwerks geplant.

„Das Projekt Geothermie Kirchweidach beweist, wie effizient wir Wärme heute für die Stromversorgung nutzen können. Auch in der Industrie gibt es noch große Abwärmepotenziale, die wir für eine CO2-freie Stromversorgung erschließen können“, sagt Alexander Fenzl, Direktor des Deutschlandgeschäfts bei E.ON Business Solutions.

„In Zusammenarbeit mit E.ON können wir das Wärmepotenzial unserer Geothermieanlage voll ausschöpfen und grünen Strom wirtschaftlich erzeugen. Kirchweidach bestätigt seine Rolle als Zukunftsstandort. Es ist gut, dass wir E.ON langfristig als Partner an unserer Seite haben,“ sagt Wolfgang Hageleit, Geschäftsführer der FG Geothermie in Kirchweidach.

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