Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern zieht 10-Jahresbilanz zu begleiteten Investitionsvorhaben

Seit 2010 unterstützte und begleitete die WFG Vorpommern hunderte Unternehmen und Gründer in ihren wirtschaftlichen Entwicklungsvorhaben. Davon konnten 135 mit Investitionen verbundene Neuansiedlungen und Gründungen bzw. Erweiterungs- und Verlagerungsvorhaben erfolgreich umgesetzt werden. Vorrangig handelt es sich dabei um kleine und mittlere Betriebe, aber es sind auch markante Projekte mit strukturellen Auswirkungen darunter. Ausgewählte Beispiele erfolgreich umgesetzter Investitionsvorhaben sind:

Ansiedlungen: biosanica und Akku SYS am Pommerndreieck, Losberger Cover all in Groß Lüdershagen, Prolupin in Grimmen, EUROS in Sassnitz-Mukran, mehrere Service Center wie Interact Tele Service, Tele Team und Office People in Stralsund, Vilua Healthcare in Greifswald, Deutsche Ölwerke in Lubmin, HERBRAND PharmaChemicals GmbH in Murchin bei Anklam, fraktal GmbH in Anklam, Hermes Logistik in Jarmen, Inselmühle Usedom in Usedom Stadt oder das im Bau befindliche Ostsee Reiter Resort in Dierhagen.

Erweiterungen oder Standortverlagerungen: Metallbau Oelke in Marlow, Krüger Naturcamping in Nipmerow auf Rügen, Druckhof Gampe in Bergen auf Rügen, flz Stahl- und Metallbau Lauterbach auf Rügen, Cheplapharm in Greifswald, Schimps und Söhne in Greifwald, Riemser Pharma GmbH in Riems/Greifswald, Metallbau Hohendorf bei Wolgast und Schiffswerft Horn in Wolgast,

Gründungsvorhaben: GWA Hygiene in Stralsund, BioGemüse Konzept in Süderholz, Keksdieb in Lüssow, Zubzow Eins in Trent auf Rügen, Project Bay in Lietzow, BoddenLANDEis in Kemnitz, Café Küstenkind in Greifswald, NylonsKassel in Stolpe oder Lunch Vegaz in Rothenklempenow

Eine Gesamtübersicht liefert die als Anlage beigefügte Liste. Die allermeisten Vorgänge wurden in enger Zusammenarbeit mit den lokal verantwortlichen Institutionen und Partnern (Kreis-, Stadt- und Amtsverwaltungen, Genehmigungsbehörden u. a.) realisiert. Die Landeswirtschaftsförderung Invest in MV war Partner in 13 Fällen.

Eine Besonderheit ist, dass auch die in Kürze beginnende Errichtung des Greifswalder Wohngebietes am Ryck (B-Plan Hafenstraße), innerhalb dessen mehrere Hundert Wohnungen entstehen werden, auf Vermittlung und Begleitung der WFG Vorpommern zurückgeht. Konkret konnte auf dem 2. Immobilientag Vorpommern das Interesse der Projektentwickler UTB für den Standort Greifswald geweckt werden.

Auf Anhieb nicht sichtbar ist der dahinterstehende Aufwand der Wirtschaftsförderer: Jährlich wurden und werden durch das seit 2019 vier-, davor dreiköpfige Beraterteam zwischen 350 und 400 Investitions- und Gründungsvorhaben betreut. Nur ein Teil davon endet mit einem Investitionserfolg. Ein Fakt, der Wirtschaftsförderern Hartnäckigkeit und Eigenmotivation abverlangt. Vor allem bei Anfragen für Neuansiedlungen, bei denen sich Vorpommern in der Regel in einem nationalen oder internationalen Wettbewerb befindet, liegt die Erfolgsquote bei unter 5 % der betreuten Anfragen. Arbeitsaufwand und Betreuungsintensität sind hingegen auch bei negativen Abschlüssen gleich hoch wie bei den erfolgreichen Projekten.

Anders verhält es sich mit den Entwicklungsplänen regional ansässiger Betriebe. Diese haben in der Regel klarere Vorstellungen und müssen vor allem vom Standort nicht erst überzeugt werden, so dass die Realisierungswahrscheinlichkeit eine weitaus höhere ist. Auch wenn Neuansiedlungen oft populärer und medienträchtiger sind: die größte Dynamik geht von den Bestandsunternehmen aus.

Erwähnt werden muss abschließend, dass eine deutliche Mehrheit der zuletzt jährlich rund 150 gewonnenen Neukunden selber auf die WFG zugeht oder aber von den Wirtschaftsfördern akquiriert wird (ca. 60 %). Von der Landeswirtschaftsförderung beziehungsweise über Dritte (Geschäftspartner u. ä.) wurden jeweils ca. 20 % an die WFG vermittelt.

Ein aktuelles Gutachten bescheinigt den beiden in Vorpommern tätigen Wirtschaftsfördergesellschaften (WFG Vorpommern und Förder- und Entwicklungsgesellschaft Vorpommern-Greifswald) eine erfolglose und ineffiziente Arbeit. Sie sollen deshalb aufgelöst werden. Die Aufgaben sollen kommunale Verwaltungen und ein zu gründender Verein übernehmen. Konkret diskutieren und befinden die Kommunalparlamente (Bürgerschaften und Kreistage) hierüber.