Robustes Geschäftsmodell auch in Pandemiezeiten
- COVID-19-Pandemie: Alpiq Geschäftsmodell erweist sich als robust
- Schweizer Stromproduktion, Europa- und Handelsgeschäft profitabel mit EBITDA vor Sondereinflüssen von 116 Mio. CHF
- Liquidität gestärkt – solide Eigenkapitalquote
- Positives operatives Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020 erwartet
- Strategie setzt auf Stärkung von Klimaschutz und von Versorgungssicherheit
Die Alpiq Gruppe (Alpiq) erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2020 ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 116 Mio. CHF (1. Halbjahr 2019: 55 Mio. CHF). Alle drei Geschäftsbereiche verzeichneten positive Ergebnisbeiträge: Die Schweizer Stromproduktion lag mit 37 Mio. CHF wie erwartet über der Vorjahresperiode (-56 Mio. CHF), die internationale Stromproduktion schloss mit 24 Mio. CHF trotz Kohleausstieg positiv ab (60 Mio. CHF), der internationale Energiehandel erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2020 mit 58 Mio. CHF ein Ergebnis über der Vorjahresperiode (53 Mio. CHF) und lieferte den grössten Beitrag zum operativen Ergebnis.
Alpiq Geschäftsmodell erweist sich als robust
Die COVID-19-Pandemie führte vor allem im April und im Mai zu einer massiv tieferen Nachfrage der Industrie nach Strom und damit zu sehr tiefen Strompreisen. Dank der Absicherung der Stromproduktion auf zwei bis drei Jahre war Alpiq vor diesen negativen Auswirkungen gut geschützt. Zudem konnte Alpiq zahlreiche Opportunitäten auf den internationalen Energiemärkten nutzen. Dies machte den Nachfragerückgang im internationalen Industriekundengeschäft teilweise wett. Das Alpiq Geschäftsmodell erweist sich auch unter diesen schwierigen Bedingungen als robust.
Ohne Strom geht nichts
Eine zuverlässige Stromproduktion ist zentral für die Versorgungssicherheit. Alpiq reagierte im Rahmen ihres Business Continuity Managements sehr früh auf die COVID-19-Pandemie: Alle nicht am Arbeitsplatz vor Ort benötigten Mitarbeitenden arbeiteten seit März effizient von Zuhause aus. Trotz dieser herausfordernden Situation betrieb Alpiq alle Kraftwerke störungsfrei und agierte auf den internationalen Energiemärkten jederzeit ohne Einschränkungen zum Nutzen ihrer Kunden.
Solide Bilanz
Alpiq steigerte den Geldfluss aus operativer Tätigkeit aus fortgeführten Aktivitäten auf 180 Mio. CHF (1. Halbjahr 2019: 80 Mio. CHF). Durch die anhaltend konsequente Umsetzung der Finanzstrategie reduzierte das Unternehmen seine Nettoverschuldung weiter auf 64 Mio. CHF (31.12.2019: 206 Mio. CHF) und erhöhte die Liquidität auf 1,16 Mrd. CHF (31.12.2019: 1,10 Mrd. CHF). Die Eigenkapitalquote liegt per 30.6.2020 bei soliden 50,3 Prozent (per 31.12.2019: 49,8 Prozent).
Schweizer Stromproduktion profitiert von abgesicherten Grosshandelspreisen
Der Geschäftsbereich Generation Switzerland schloss mit einem EBITDA von 37 Mio. CHF wie erwartet über Vorjahr ab (1. Halbjahr 2019: -56 Mio. CHF). Die in den Vorjahren abgesicherten Preise beeinflussten das Ergebnis der Schweizer Stromproduktion positiv. Die Preiserholung an den Terminmärkten darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Grosswasserkraft im Markt unter herausfordernden Rahmenbedingungen betrieben werden muss. Alpiq setzt sich weiterhin dafür ein, dass die Wasserkraft ihre zentrale Rolle bei der Sicherung der langfristigen Versorgungssicherheit wahrnehmen kann.
Beim Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance, an dem Alpiq zu 39 Prozent beteiligt ist, startete im Frühjahr 2020 die Testphase der technischen Inbetriebnahme. Das 900-Megawatt-Kraftwerk wird schrittweise in Betrieb genommen und wird ab Ende 2021 seinen Beitrag zur Stärkung des Klimaschutzes und zur Versorgungssicherheit leisten. Alpiq bewirtschaftet rund ein Drittel der gesamten Schweizer Wasserkraftproduktion.
Internationale Stromproduktion arbeitet erfolgreich
Alpiq verfügt über einen geografisch und technologisch diversifizierten Kraftwerkspark. Die flexibel einsetzbaren Gas-Kombikraftwerke in Europa ergänzen das Schweizer Portfolio optimal. Der Geschäftsbereich Generation International schloss im ersten Halbjahr 2020 wie erwartet mit einem EBITDA von 24 Mio. CHF unter Vorjahr ab (1. Halbjahr 2019: 60 Mio. CHF). In der Vorjahresperiode waren insbesondere die Beiträge der tschechischen Kohlekraftwerke Kladno und Zlín noch in der Rechnung. Diese sind im Hinblick auf eine emissionsreduzierte Stromproduktion devestiert worden. Auch die neuen erneuerbaren Energien, bestehend aus Onshore-Windkraft- und Kleinwasserkraftwerken sowie Photovoltaikanlagen, wirtschafteten insgesamt positiv.
Internationaler Energiehandel nutzt Marktopportunitäten
Der Geschäftsbereich Digital & Commerce erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2020 ein EBITDA über dem Vorjahresniveau von 58 Mio. CHF (1. Halbjahr 2019: 53 Mio. CHF). Zwar war das Umfeld vor allem in den Schlüsselmärkten Frankreich, Italien und Spanien durch die COVID-19-Pandemie negativ beeinflusst, wo insbesondere die Energienachfrage im Kundengeschäft (Industrie und Gewerbe) zeitweise stark einbrach. Doch Alpiq war gut positioniert und konnte zahlreiche Opportunitäten in anderen Märkten erfolgreich nutzen.
Alpiq baut internationales Kundengeschäft aus
Im ersten Halbjahr 2020 baute Alpiq ihre internationale Präsenz weiter aus. Mit dem neu eröffneten Standort in Finnland wird das Angebot in den nordischen Ländern erweitert. Kunden profitieren von zusätzlichem Know-how für massgeschneiderte Angebote, insbesondere bei der Vermarktung ihres Stroms aus neuen erneuerbaren Energien. In Frankreich behauptete sich Alpiq als drittgrösster Energievermarkter für Industrie- und Gewerbekunden – direkt nach den beiden grössten traditionellen französischen Energieversorgern. Zudem wurde Alpiq in einer Kundenumfrage zum vierten Mal in Folge zur besten Lieferantin im französischen Strommarkt für Industriekunden gewählt. In der Schweiz wurde Alpiq mit der Bewirtschaftung des grössten und leistungsstärksten Batteriespeichers beauftragt und stärkte damit ihre Führungsposition im Assetmanagement für Kunden.
Alpiq Strategie setzt auf Klimaschutz und Versorgungssicherheit
Mit dem Wechsel im Aktionariat, der Dekotierung der Alpiq Aktie von der Börse und der genehmigten Abfindungsfusion wurde die Übergangsphase abgeschlossen. Alpiq wird ein nachhaltiges, finanziell solides und risikoadjustiertes Energiegeschäft weiterverfolgen, um damit entlang einer klaren Strategie zu einem besseren Klimaschutz und zu einer Stärkung der Versorgungssicherheit in der Schweiz und ihrer Kunden in den europäischen Märkten beizutragen.
Die Pfeiler des Kerngeschäfts sind bestätigt und unverändert: Alpiq steht für die Schweizer Stromproduktion, bestehend aus Wasserkraft und Kernenergie sowie die internationale Stromproduktion, bestehend aus RES-Anlagen und flexiblen Gas-Kombikraftwerken in Europa. Ebenfalls zum Alpiq Kerngeschäft zählen das Kraftwerksmanagement und die Vermarktung der erzeugten Energie aus eigenen Anlagen und den Anlagen Dritter, die Direktvermarktung für Geschäftskunden und der internationale Energiehandel.
Positives operatives Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020 erwartet
Alpiq erwartet für das Gesamtjahr 2020 ein positives operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen, welches über Vorjahr liegt. Haupttreiber dafür sind die abgesicherten Strompreise aus den Vorjahren, welche sich gegenüber der Vergleichsperiode auf die Schweizer Stromproduktion und insgesamt positiv auf das Ergebnis auswirken.
Weitere Informationen zu Alpiq finden Sie auf www.alpiq.com
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