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„Langzeitprojekt Integration braucht Visionen“

Fünf Jahre „Wir schaffen das“ der Bundeskanzlerin: Aus Sicht der Caritas Rottenburg-Stuttgart ist in dieser Zeit viel ins Rollen gekommen und viele maßgebliche Schritte zur Integration sind vollzogen worden. 85 Prozent der Geflüchteten hat an Sprachprogrammen teilgenommen und jeder zweite hat eine feste Anstellung gefunden. „Integration ist ein sehr langer Prozess. Wir müssen dieses Langzeitprojekt weiterhin positiv und aktiv gestalten mit der Vision, dass die zugewanderten Menschen Teil und auch Stütze unserer Gesellschaft sein werden“, so Caritasdirektorin Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock. Die Caritas betont, dass das Engagement zur Integration auch in den Kommunen weiterhin nicht nachlassen darf. „Aber es zeigt sich auch immer wieder: Wir brauchen einen Austausch auf Augenhöhe zwischen den Zugewanderten und der hiesigen Bevölkerung. Nur im gegenseitigen Kennenlernen können wir Vorurteile ausräumen und die Unterschiede in den Kulturen verstehen“, betont Holuscha-Uhlenbrock. Die Kommunen hätten hier in den vergangenen fünf Jahren einen wertvollen Beitrag geleistet, indem sie Plattformen und Austausch vor Ort gefördert hätten. „Dieses Engagement darf jetzt und auch in Zukunft nicht nachlassen.“

Gerade der Wohnraum ist aus Sicht der Caritas ein so wichtiger Eckpfeiler für eine gelingende Integration, den die Kommunen maßgeblich mitgestaltet haben und der auch in Zukunft in deren Hände liegt. „In der Ausgestaltung des Wohnraums drückt sich aus, inwiefern sich die Kommunen die Integration der Geflüchteten zur Aufgabe machen“, erklärt Holuscha-Uhlenbrock. „Um Teil unserer Gesellschaft zu werden, dürfen die Geflüchteten nicht isoliert am Rande der Stadt wohnen." Zudem bedürfe es eines adäquaten Zuschnitts des Wohnraums, der es beispielsweise Kindern auch ermögliche, für die Schule lernen zu können. Für den Wohlfahrtsverband braucht es daher in den Kommunen integationsfreundliche Konzepte, etwa in Form eines Quartiersmanagements. Dieses sollte Begegnung ermöglichen und ein Zusammenleben fördern.

Auch die Caritas hat seit dem Wort der Kanzlerin viel beigetragen, damit in den Städten und Gemeinden ein Klima entsteht, das geflüchtete Menschen hier heimisch werden lässt. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurden hierfür bereits 2014 die "Caritas-Dienste in der Flüchtlingsarbeit" (kurz: CaDiFa) ins Leben gerufen, unterstützt durch Mittel aus dem Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfe der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Kommunale und kirchliche Mittel machen in gegenseitiger Ergänzung so etwas möglich, was eine Seite allein nicht schaffen würde. Hier kommen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zum Einsatz, die Neuankömmlinge in Empfang nehmen und über Jahre die geflüchteten Menschen begleiten, sei es bei Antragstellungen oder auch beim Finden einer Wohnung oder eines Jobs. Das übergeordnete Ziel ist, ein gutes Zusammenleben zwischen Menschen nach der Flucht und Einheimischen zu ermöglichen. Bei CaDiFa stehen die Begleitung, Vernetzung und Qualifizierung ehrenamtlicher Initiativen für Geflüchtete in den kirchlichen und kommunalen Gemeinden im Mittelpunkt. Die hauptamtlichen Mitarbeitenden der Caritas koordinieren die Projekte und unterstützen die Ehrenamtlichen, die in diesem Bereich tätig sind.

Über Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V.

In der Diözese Rottenburg-Stuttgart arbeiten 26 Mitarbeitende in der Ehrenamtsbegleitung im Bereich Flucht in 11 Vollzeitstellen. Im Rahmen von CaDiFa begleiten und unterstützen sie über 200 Asyl- und Freundeskreise und erreichen dabei rund 3.500 Ehrenamtliche. CaDiFa stellt Bildungsangebote im Bereich Flucht/ Asyl und Integration bereit, weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Initiierung von Begegnung zwischen Einheimischen und Geflüchteten und die Demokratiearbeit. CaDiFA stößt zudem partizipative Angebote für Geflüchtete an. Dabei kommen insbesondere Methoden der Sozialraumorientierung und des Empowerments zum Einsatz.

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