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Fast die Hälfte aller Thüringer Schulen kann zum neuen Schuljahr mit der Thüringer Schulcloud arbeiten

Unterricht auf Distanz und der Einsatz digitaler Lernumgebungen werden auch im neuen Schuljahr 2020/2021 beherrschende Themen bleiben. Denn die Corona-Pandemie hat die Defizite in der digitalen Bildung sehr deutlich gemacht. Gleichzeitig hat sie der digitalen Transformation im Schulwesen in wenigen Monaten einen großen Schub verliehen. In Thüringen haben bereits 463 von 980 Schulen Zugriff auf die Thüringer Schulcloud. Vor dem Corona-Ausbruch waren gerade einmal 25 Pilotschulen an die Thüringer Schulcloud angeschlossen. Weitere 225 Schulen haben beim Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) einen Cloud-Zugang beantragt. Damit werden zwei Drittel aller Thüringer Schulen in Kürze technisch in der Lage sein, Distanzunterricht darüber zu organisieren, mit weiter steigender Tendenz.

Die Thüringer Schulcloud wird in Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) entwickelt und basiert auf dem Programmcode der HPI Schul-Cloud, die als digitale Lernumgebung von Schulen in ganz Deutschland eingesetzt wird. In Thüringen erhalten die Schulen mit der Thüringer Schulcloud eine Basisinfrastruktur und die Möglichkeit, die ersten Schritte in Sachen Digitalisierung vorzunehmen.

Die Entwicklung der HPI Schul-Cloud wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Mit der Niedersächsischen Bildungscloud und der Schul-Cloud Brandenburg gibt es neben der Thüringer Schulcloud zwei weitere Länderprojekte, die in Kooperation mit der HPI Schul-Cloud entwickelt werden und für deren Nutzung sich Schulen auch nach Start des neuen Schuljahres noch auf der Website der HPI Schul-Cloud anmelden können.

"Wir freuen uns über diese Entwicklung, Thüringen hat sich sehr intensiv mit der Digitalisierung des Schulwesens auseinandergesetzt und nimmt mit der Einführung eines zentral organsierten ID-Managementsystems für die Schulen eine Vorreiterrolle ein", sagt Professor Christoph Meinel, Direktor des HPI und Leiter des HPI Schul-Cloud-Projekts.

"Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass die Schul-Cloud über das Thüringer Schulportal bereitgestellt wird www.schulportal-thueringen.de, die zentrale Informationsplattform für die Thüringer Schulen. Damit können z.B. Inhalte der Mediathek perspektivisch in die Cloud eingebunden werden und stehen so noch effektiver als bisher für die konkrete Unterrichtsarbeit in den Fächern zur Verfügung", ergänzt, Dr. Andreas Jantowski, Direktor des ThILLM. Erklärtes Ziel ist es, möglichst alle Thüringer Schulen in die Cloud aufzunehmen. "Denn neben dem Distanzunterricht wird sie zur zentralen Plattform für die Lehrerfortbildung ausgebaut", so Jantowski weiter.

Neue Features und Lerninhalte
Nachdem die Thüringer Schulcloud zuletzt um das Videokonferenzsystem BigBlueButton ergänzt worden war, werden in den nächsten Wochen weitere Features und Tools integriert werden, mit deren Hilfe digitaler Unterricht abwechslungsreich und effizient gestaltet werden kann. Dazu zählt auch der Lern-Store, der in Kürze einen einfachen und datenschutzkonformen Zugang zu einer Vielzahl digitaler Lerninhalte bieten wird.

Kostenlose Online-Fortbildungen auf Lernen.cloud
Auch das Kursangebot der Online-Fortbildungsplattform Lernen.cloud wächst weiter. Lehrkräfte finden dort neben administrativen Abläufen Anleitungen, wie in der HPI Schul-Cloud Inhalte erstellt, Präsentationen vorbereitet, Dokumente geteilt sowie Hausaufgaben verteilt und eingesammelt werden können. Ein Onlinekurs speziell für Eltern gibt Tipps, wie sie ihre Kinder beim digitalen Lernen zuhause unterstützen können. Die kostenlosen Inhalte auf Lernen.cloud stehen grundsätzlich allen Interessierten zur Verfügung und sollen dabei helfen, Kompetenzen vor allem in den Bereichen digitale Medien, Didaktik, Unterrichtsorganisation und Personalentwicklung gezielt zu erweitern. Weitere Informationen zu Lernen.cloud unter:
https://lernen.cloud/

Über die Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang "IT-Systems Engineering" bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 600 Studierenden genutzt wird. In den vier Masterstudiengängen "IT-Systems Engineering", "Digital Health", "Data Engineering" und "Cybersecurity" können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studierende nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 21 Professorinnen und Professoren und über 50 weitere Gastprofessuren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.

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