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Jaguar: Der Staat muss viel mehr für die Ladeinfrastruktur tun

Der britische Autohersteller Jaguar Land Rover sieht die öffentliche Hand in der Pflicht, sehr viel mehr in den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu investieren. Felix Bräutigam, Vertriebs- und Marketingvorstand von Jaguar Land Rover, ist im Gespräch mit der Zeitschrift auto motor und sport der Meinung, dass der Staat und nicht die Autohersteller für die notwendige Ladeinfrastruktur verantwortlich ist. „Aktuell liegt künstlich viel Druck auf den Herstellern, das Angebot an E-Autos zu erhöhen. Dabei braucht es zeitgleich ein Konzept, wie sich diese unterwegs laden lassen.“ Das Stromnetz müsse für die Ladeinfrastruktur ausgelegt werden. „Zum anderen braucht es Partner, die hier mit ins Boot steigen. Und natürlich Regierungen, die kluge Anreize schaffen. Die Autohersteller können das allein nicht stemmen, wir haben seinerzeit ja auch keine Tankstellen gebaut.“

Die Zukunft des Automobils sieht Bräutigam klar beim „reinen Elektroauto“: „Ähnlich wie bei den Computern werden wir große Sprünge bei der Batterietechnologie erleben – und damit bei den E-Autos. In der Zwischenzeit werden technologisch durchdachte Plug-in-Hybride eine überzeugende Lösung für viele Kunden sein.“ Diese würden verstärkt auch vom Engagement des Herstellers im Rennsport profitieren. „Konkret konnten wir mit dem gesammelten Wissen aus der Rennserie beim I-Pace des Modelljahrs 2021 die Antriebstechnik, die Aerodynamik, das Batterie- und Temperaturmanagement, die Ladegeschwindigkeit und vor allem die Energierückgewinnung optimieren“, so Bräutigam. So werde der neue I-Pace seine Reichweite bei gleicher Hardware um acht Prozent steigern. „Bei der Kraftverteilung wissen wir jetzt, dass 30 : 70 (Vorderachse zu Hinterachse) den besten Mix aus Effizienz und Traktion liefert. Vorher lagen wir bei 50 : 50.“

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