EMS: Fritsch Elektronik fertigt ab sofort nach Medizin-Norm DIN EN ISO 13485
Medtech-Markt birgt Chancen zur Expansion
Einer aktuellen Studie des BVMed, dem Bundesverband der Medizintechnologie zufolge, liegt die deutsche Branche bei Patenten und beim Welthandelsanteil auf Platz 2, hinter den USA. Kennzeichnend hierfür sei, so der Verband, die hohe Innovationskraft und die Dynamik, schnell auf Marktbedürfnisse einzugehen. "Die Tatsache, dass Medizintechnik entwickelnde und produzierende Unternehmen in Deutschland und Europa vornehmlich mittelständisch geprägt sind, birgt für EMSDienstleister wie wir es sind, die Chance, mit diesem seit Jahren beständig wachsenden Markt zu expandieren", erklärt Matthias Sester die Entscheidung, sich der höchsten Disziplin der medizintechnischen Zertifizierung unterzogen zu haben, "die geforderten Stückzahlen sind überschaubar, das ist nichts für Fernost. Was OEMs zudem verlangen, ist eine gewisse Wendigkeit in der Designphase, Zuverlässigkeit in der Fertigungsqualität und das richtige Gespür, die Time-to-Market-Vorgaben einhalten zu können."
Dennoch zeigt sich der Großteil der EMS-Fertiger trotz der Chancen eher verhalten: von derzeit 560 Unternehmen in der DACH-Region fertigen bislang nur gut 70 nach der Königsklasse, die die Medizintechnik für die Elektrofertigung vorschreibt. Zu hoch ist für viele Betriebe die Einstiegsinvestition, die oft zur Umrüstung von Fertigungsprozessen und zu umfangreichen Qualitätskontrollen zwingt.
Bedarf an qualifizierter und flexibler EMS-Fertigung wächst
Das Wachstum des EMS-Marktes, so Sester weiter, habe seine Ursache unter anderem in der ausweitenden Implementierung der Elektronik in bislang mechanisch betriebene Geräte, mit zunehmender Komplexität. Es seien seitens der OEM vermehrt Anfragen auch aus neuen Branchen zu verzeichnen, die auch vernetzungsfähige Lösungen verlangen. Die digitale Transformation sei in vielen innovativen Produkt- und damit Lebensbereichen allein durch Marktdynamik schneller vorangekommen, als dies vor Jahren noch gesehen wurde, ist der studierte Nachrichtentechniker sich sicher. Zum Vorteil gereiche seiner Auffassung nach, dass mit der Durchsetzung der IoT-Technologie in fortschrittlichen Bereichen hohe Fachkompetenz mit entsprechender Flexibilität zur Herstellung individueller Hightech-Lösungen gefragt seien. Die räumliche Nähe zum Kunden sei dabei schon rein zeitlich notwendig: "Da sind regional bis national agierende mittelständische EMS-Unternehmen in Europa wie wir, einfach schneller, vorausgesetzt, sie fertigen auf qualitativ sehr hohem Niveau."
Die Fritsch Elektronik GmbH machte aus dem Umstand eine Tugend: Angesichts des vorgegebenen Fertigungsniveaus nach DIN EN 13485, leitete das Unternehmen daraus eigene, höhere Standardnormen ab. Sie werden nach Angaben der Geschäftsleitung künftig für die Fertigung aller Kundenprodukte, auch für nicht-medizintechnische angewandt. Dies beträfe zum einen Design-Analysen für Manufacturing, Testability, Assembly und Repair. Zum anderen werde die anspruchsvollere Arbeitsweise in Folge der Medizintechnik-Norm in wesentlich umfangreicheren Dokumentationen festgehalten. Aurelién Kleiber, prospektiver Leiter des Qualitätsmanagements bei Fritsch betont: "Es wird mehr Transparenz im Fertigungs- und Prüfprozess gefordert, kundenindividuell aufbereitet. Das vermittelt Sicherheit und damit Vertrauen in unser Geschäft. Wer sich künftig als EMS-Unternehmen am Markt behaupten will, muss qualitativ auf höchstem Niveau fertigen oder sich spezialisieren. Mit der DIN EN 13485-Zertifizierung und der Ableitung eines generell höheren Standards unserer Leistungen bieten wir beides."
Eine Idee, ein verbindender Gedanke – ein Team
Die Fritsch Elektronik erhebt den neuen Qualitätsanspruch zum obersten Leitgedanken ihrer Unternehmensphilosophie. So wird bis zum Jahresende sukzessive allen MitarbeiterInnen durch Schulungen und Vorträgen der neue Fertigungsanspruch und die damit verbundenen unternehmensinternen und -externen Vorteile vermittelt. Man strebt im Hause Fritsch auch an, dass die bereits vorhandene Unternehmensidentität bei der Belegschaft auf diese Weise weiter gefördert und gefestigt wird.
Mit mehr als 120 Beschäftigten bestückt das seit über 50 Jahren bestehende Unternehmen im Ortenaukreis nahe Offenburg Leiterplatten für verschiedene Branchen. Seit August 2020 ist die gesamte Produktion für alle Kunden auf der Grundlage der höchsten Qualitätsnorm für die Medizintechnik, der DIN EN ISO13485 ausgelegt. Die Bauteilbeschaffung, Prüfung der Baugruppen wie auch die Geräteendmontage und Lieferung an die Kunden der Kunden gehören mit zum Servicepaket des auf Hightech- Fertigung spezialisierten Betriebes.
Fritsch ELEKTRONIK GmbH
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77855 Achern
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