Essens saubere Zukunft – CO2-neutral, feinstaubfrei und leise
Messen für das individuelle Wasserstoff-Fahrzeug
Voller Messtechnik steckt der Faun Econic Hecklader (Trommelaufbau), ein Abfallsammelfahrzeug, das in den letzten Tagen in den Bereichen Restmüll- und Biogut-Sammlung eingesetzt wurde. Er ist noch dieselbetrieben und quasi der Vorbote für den „Faun BLUEPOWER“, ein Fahrzeug mit Wasserstoff-Antrieb. Über Sensoren an Schüttung, Aufbau und Fahrerhaus misst er während der gesamten Tour etliche Parameter zu Topografie, Anfahrtstellen, Fahrtstrecken und Schüttvorgänge in den jeweiligen Revieren. Dazu wurde das Mess-Fahrzeug an sechs Tagen in sechs unterschiedlichen Revieren in Essen eingesetzt.
Nach diesen Messdaten lässt sich nun das perfekte Essener Wasserstoff-Fahrzeug konfigurieren: Es wäre hinsichtlich Energiepaket, Brennstoffzelle und Wasserstoffreservoir exakt auf die Essener Anforderungen abgestimmt. Sein Konzept hat FAUN modular gestaltet, es ist eine Art Hybridfahrzeug mit E-Antrieb: Die Basis ist ein 85 kWh starker Batteriepack, der durch eine modulare Bauweise mit bis zu 3 x 30 kW Brennstoffzellen als Zusatzaggregate (Range Extender) ergänzt werden kann.
Attraktive Technologie für die Stadt: leise und schadstofffrei
Als leise, schadstofffreie Technologie ist der Wasserstoff-Antrieb sehr attraktiv für den Einsatz in der Stadt. Bis diese Technologie der Zukunft bei der EBE eintrifft, wird es allerdings noch eine Zeit dauern: Derzeit gibt es noch kein serienreifes Abfallsammelfahrzeug mit Wasserstoff-Antrieb am Markt. Frühestens 2021 will der erste Hersteller mit der Serienproduktion beginnen. Derzeit liegt der genannte Preis pro Fahrzeug drei- bis viermal höher als für konventionelle Dieselfahrzeuge – wirtschaftlich für eine ganze Flotte nicht darstellbar. Aber: Werden mehr und mehr Wasserstoff-Fahrzeuge verkauft, dürfte der Preis deutlich sinken. Dennoch werden die Lieferfristen für Wasserstoff-Fahrzeuge enorm sein.
Erdgas-Müllwagen verbessern bald Essener Luft
Bereits zum Jahreswechsel 2021 bekommt der EBE-Fuhrpark sauberen Zuwachs: Fünf Abfallsammelfahrzeuge mit Erdgas-Antrieb werden dann an der Pferdebahnstraße erwartet. Im Herbst 2019 hatte die EBE zwei Fahrzeugtypen getestet und einen für tauglich befunden. Die drei Hecklader für die Tonnenleerungen und zwei Sperrmüllfahrzeuge sind rein mit Erdgas (Compressed natural gas, CNG) unterwegs und ersparen Essen damit Schadstoffe. Gegenüber einem Dieselfahrzeug produzieren sie bis zu 90 Prozent weniger Kohlendioxid und bis zu 60 Prozent weniger Stickoxid. Eine gute Aussicht gleichermaßen für die Anwohner wie auch für die am Fahrzeug arbeitenden Mitarbeiter.
Tank-Infrastruktur für CNG ist gegeben
Die Infrastruktur für Erdgas wäre bereits gegeben: In Essen gibt es mit sieben Erdgas-Tankstellen eine ausreichende Abdeckung an Tankmöglichkeiten. Einmal volltanken dauert mit Erdgas vergleichbar lange wie mit Diesel. Ob sich eines Tages eine EBE-eigene Tankstelle lohnen würde, hängt auch von der weiteren Gestaltung des Fuhrparkes ab. Hier sind weiterhin andere Betriebsarten wie Elektroantrieb oder Brennstoffzelle zu erwägen und zu testen.
Fahrzeugdaten
Antrieb mit „CNG“, also Compressed Natural Gas / Erdgas
Größe des Gastanks: 118,3 kg bzw. 640 l
Gewicht: 26 Tonnen
Reichweite: rund 160 Kilometer. Für ein durchschnittliches Sammelrevier genügt das.
Kurze Stippvisite: der elektrische Quantron-Elion
Zur Ansicht und zum Kennenlernen kam ein voll-elektrisches Abfallsammel-Fahrzeug der Quantron AG für zwei Tage zur EBE. Antrieb, Schüttung, Arbeitsgang – hier funktioniert alles aus den Batteriespeichern. Die Eckdaten: 350 kWh Leistung, eine Batterie mit 200-280 kWh, was für rund 200km Reichweite langen soll. Bei der Abfallabfuhr ist meistens aber weniger die reine Reichweite in Kilometern entscheidend. Vielmehr müssen die Fahrzeuge ständig anfahren und abstoppen sowie die Schüttung beim Kipp-Vorgang laufen lassen, was eine Menge Energie frisst. Darin liegt die Kunst: Reichweite und Arbeitsgang optimiert zu verbinden.
Diesmal hat es nur zum Kennenlernen des Modells „Quantron-Elion“ gereicht. Mit nur zwei Tagen war die Testfrist leider allzu kurz, hier werden intensivere Tests nötig sein.
Unter Strom: Elektrische Kehrmaschine im Test
Gut eine Woche lang wurde zudem bis vor wenigen Tagen eine elektrische Kehrmaschine in der Straßenreinigung getestet. Ihr Vorteil – sie ist praktisch nicht zu hören – ist gleichzeitig auch die Herausforderung: Sie zu fahren, erfordert besonders gute Aufmerksamkeit, weil die Passanten die Maschine nicht gut hören können. Für einen Tageseinsatz reichte ihr Akku-Paket aus, über Nacht musste sie jeweils aufgeladen werden. Ihr Einsatz wird nun in Zusammenarbeit mit dem Fahrer ausgewertet und den konventionellen Diesel-Maschinen gegenüber gestellt.
Neue Sauger schlucken viel Kleinstmüll
Zigarettenkippen und ähnlichen Mini-Müll schluckt der „Glutton-Sauger“ besonders gut, weil er sie verschlingt. Der City-Sauger funktioniert wie ein sehr großer Staubsauger. Mit seinem Saugschlauch kann unter Bänken, in Pflasterfugen, zwischen Autos, in schmalen Rinnen recht einfach gereinigt werden. Kurz: an solchen Stellen, wo Besen und Kehrmaschine nicht gut hin gelangen. Zwei dieser Sauger hatte die EBE schon lange im Einsatz, nun kommen fünf weitere hinzu. Die ersten sind gestern (!) eingetroffen und gehen nun neben der Innenstadt in Essener Stadtteile.
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