Von der Forschung zur Anwendung: DFG und Fraunhofer fördern sechs trilaterale Projekte
Die jeweils drei Partner der trilateralen Kooperationsprojekte sollen die Ergebnisse der DFG-geförderten Vorhaben auf Grundlage eines gemeinsamen Arbeitsprogramms weiterentwickeln. Ein Projektteil wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einer Hochschule geleitet; die anderen Projektteile werden entsprechend von Mitarbeitenden der jeweiligen Fraunhofer-Institute beziehungsweise vom Industriepartner verantwortet. Die Rechte und Pflichten der drei Partner werden dabei durch einen Kooperationsvertrag geregelt.
Unternehmen erhalten so die Möglichkeit, schon früh an Innovationen aus der Forschung zu partizipieren. Dabei übernehmen die Fraunhofer-Experten die Federführung bei der Verwertung der Projektergebnisse gegenüber den Anwendungspartnern oder bei weiteren Interessenten aus der Industrie. Im Gegenzug wird die Universität mit einem festen Prozentsatz an den Erlösen beteiligt.
DFG und Fraunhofer haben 2019 erstmals die Förderung von sieben trilateralen Transferprojekten bewilligt. In der diesjährigen zweiten Ausschreibungsrunde waren zunächst 35 Projektskizzen eingegangen. Die Skizzen wurden von einer Begutachtungsgruppe im schriftlichen Verfahren gemäß den Kriterien für trilaterale Transferprojekte bewertet. Ziel war es, im Vorfeld diejenigen Projekte zu identifizieren, die den speziellen Ausschreibungskriterien entsprechen und somit zur Ausarbeitung eines Vollantrags aufgefordert werden sollten. Letztlich wurden 15 Konsortien zur Vollantragstellung aufgefordert und zwölf Anträge eingereicht.
Wegen der großen Resonanz in Wissenschaft und Wirtschaft wurde am 5. August 2020 eine dritte Ausschreibungsrunde gestartet; mit einer Förderentscheidung ist im Juli 2021 zu rechnen.
Die sechs trilateralen Projekte im Einzelnen:
(in alphabetischer Reihenfolge der Hochschulstandorte der DFG-Projekte):
„Technologieentwicklung für die effiziente Produktion von Glaskomponenten im Innen- und Außenbereich von Automobilen der Zukunft“ (Projektleitende: Professorin Dr.-Ing. Stefanie Reese und Professor Dr.-Ing. Reinhold Kneer, RWTH Aachen, Professor Dr.-Ing. Thomas Bergs und Tim Grunwald, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT), Aachen; Anwendungspartner: J. Hauser GmbH & Co. KG, Solms)
„Aluminium-Kupfer-Bonddrähte für leistungselektronische Module“ (Projektleitende: Privatdozent Dr.-Ing. Sören Müller, TU Berlin, Professor Dr.-Ing. Martin Schneider-Ramelow, Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), Berlin; Anwendungspartner: Hesse GmbH, Paderborn, Vitesco Technologies GmbH, Nürnberg)
„Entwicklung eines Systems zum roboterbasierten CO2-Strahlspanen großvolumiger und geometrisch komplexer Leichtbauwerkstoffe“ (Projektleitende: Professor Dr.-Ing. Eckhard Weidner, Ruhr-Universität Bochum, Professor Dr.-Ing. Eckart Uhlmann und Christian Mohnke, Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK), Berlin; Anwendungspartner: CTC GmbH Stade, Stade, FFT Produktionssysteme GmbH & Co. KG, Fulda)
„smartCAST – Digitale Gussteile mit Zustandsüberwachung für autonome Fahrzeuge“ (Projektleitende: Professor Dr.-Ing. Walter Lang, Universität Bremen, Professor Dr.-Ing. Matthias Busse und Christoph Pille, Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM), Bremen; Anwendungspartner: KSM Castings Group GmbH, Hildesheim, MAGMA Gießereitechnologie GmbH, Aachen)
„Skalierbares THz-Miniaturradar für Industrieanwendungen“ (Projektleitende: Professor Dr.-Ing. Thomas Zwick, KIT Karlsruhe, Dr. Arnulf Leuther, Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF), Freiburg; Anwendungspartner: VEGA Grieshaber KG, Schiltach)
„EMMA4Drive – Dynamisches Menschmodell für das autonome Fahren“ (Projektleitende: Professor Dr.-Ing. Jörg Fehr, Universität Stuttgart, Dr.-Ing. Joachim Linn, Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM), Kaiserslautern; Anwendungspartner: fleXstructures GmbH, Kaiserslautern)
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