Messenger, VoIP, Call by Call, Apps: So telefonieren Sie günstig ins Ausland
Seit Mai 2019 gibt es zwar mit maximal 19 Cent pro Gesprächsminute zuzüglich Mehrwertsteuer eine EU-weit einheitliche Preis-Obergrenze für Telefonate vom Festnetz, Handy sowie für Call by Call in EU-Länder. Allerdings ist die Regelung problembehaftet. "So können Mobilfunkanbieter neben den regulierten Tarifen für Auslandstelefonate auch weiterhin Optionen für Auslandstelefonate anbieten, die nicht der europäischen Regulierung unterliegen, oder beispielsweise Einwahlgebühren berechnen", erklärt Kuch.
Wer oft mit Freunden, Familie oder Geschäftspartnern im Ausland telefoniert, sollte sich daher nach preisgünstigen Alternativen für Auslandsgespräche umsehen. Messenger-Programme wie Skype oder WhatsApp sind eine Variante, um etwa Video-Telefonate via Smartphone, Tablet oder PC führen zu können. Dafür benötigen Nutzer lediglich eine stabile Internet-Verbindung, weitere Kosten fallen nicht an. Voraussetzung ist jedoch, dass die Gesprächspartner beim selben Messenger-Dienst angemeldet sind. Video-Konferenzanbieter eigenen sich hingegen insbesondere für größere Gruppen, die gemeinsam ein Auslandsgespräch führen möchten. "Bei der Spracheinwahl in eine Videokonferenz per Telefon sollten sich Anwender zuvor über den aktuell gültigen Minutenpreis informieren", so Kuch.
Des Weiteren gibt es Apps von zahlreichen Anbietern, die günstige Telefonate übers Internet ins Ausland ermöglichen. Mit der SatelliteApp von sipgate beispielsweise können Nutzer sogar kostenlos in viele Länder telefonieren. Gewisse Mobilfunk-Provider – sogenannte Ethno-Discounter – haben sich auf Tarife für günstige Auslandstelefonate spezialisiert. Diese richten sich zwar vorrangig an bestimmte Migranten-Gruppen, die regelmäßig ihre Freunde und Verwandten in der Heimat anrufen möchten, die Tarife sind aber von jedermann nutzbar.
Mit Voice over IP (VoIP), also dem Telefonieren über das Internet, können Interessierte ebenfalls preisgünstige Gespräche – per Festnetz oder Handy – ins Ausland führen. So können Android-Nutzer neuerer Versionen in ihren Einstellungen direkt einen VoIP-Provider hinterlegen. Auf dem iPhone muss hingegen eine entsprechende App installiert werden. Haben sich Anwender online beim gewünschten Anbieter angemeldet und die erhaltenen Zugangsdaten im Router, Smartphone oder in der App eingegeben, steht der Nutzung von VoIP-Tarifen nichts mehr im Wege. Eine weitere Variante, die Telekom-Festnetz-Kunden auch bei einem All-IP-Anschluss nach wie vor zur Verfügung steht, um bei Auslandsgesprächen Geld zu sparen, sind die Call-by-Call-Vorwahlen. Kuch sagt: "Für Call by Call wählen Anrufer eine Vorwahl, die sie vor der eigentlichen Rufnummer des Empfängers eingeben. Die Abrechnung erfolgt dabei ohne weitere Anmeldung einfach über die monatliche Telefonrechnung. Allerdings ist bei Call by Call Aufmerksamkeit geboten. Denn bei einigen Anbietern unterscheiden sich die Minutenpreise je nach Uhrzeit oder Anrufziel im Fest- oder Mobilfunknetz erheblich. Daher sollten Nutzer immer genau auf die Tarif-Ansage vor dem Aufbau der Verbindung achten. Weicht diese von dem gültigen Tarif ab, sollte direkt aufgelegt und ein anderer Anbieter gewählt werden."
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