Gesundheit & Medizin

Mindestmengen können sinnvoll, aber kein Allheilmittel sein

Die Barmer verunsichert mit ihrem Krankenhausreport und den darin aufgestellten Behauptungen ihre eigenen Versicherten. Sie entwirft ein Zerrbild der Wirklichkeit, indem sie suggeriert, dass von den rund 100.000 nach Operationen verstorbenen Patienten angeblich viele durch Mindestmengen hätten gerettet werden können. Die meisten dieser Verstorbenen sind Unfallopfer, Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten, Patienten mit Aneurysmen und Krebspatienten in schweren Stadien. Zu behaupten, dass Mindestmengen dazu führten, dass die Gesamttodesrate signifikant sinken würde, ist unseriös und irreführend“, erklärte Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der DKG.

Mit solchen Behauptungen wird das zur Qualitätsverbesserung durchaus geeignete Instrument der Mindestmengen diskreditiert. „Die DKG und der GKV-Spitzenverband arbeiten ständig an der Weiterentwicklung der Mindestmengen im Gemeinsamen Bundesausschuss. Für vier von fünf von der Barmer benannte Krankheitsbilder liegen aber noch nicht einmal Anträge von Kassenseite vor“, betonte Baum.

Selbst der Autor der Studie schreibt der Barmer ins Stammbuch, dass der Report in seiner Aussagekraft an die Grenze der Messbarkeit von tatsächlicher Behandlungsqualität stoße, da er nur auf Abrechnungsdaten und nicht auf zusätzlichen Datenquellen mit medizinischen Parametern fuße, mit anderen Worten, nicht aussagekräftig sei.

Über den Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder – 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände – in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.925 Krankenhäuser versorgen jährlich 19,4 Millionen stationäre Patienten und rund 20 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,3 Millionen Mitarbeitern. Bei 97 Milliarden Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.

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