Für eine solidarischere Welt
Vor fünf Jahren wurde die erste Kirchengemeinde im Rahmen der Initiative als „Faire Gemeinde“ ausgezeichnet. Dr. Birgit Susanne Dinzinger, Leiterin der Abteilung Migration und Internationale Diakonie im Diakonischen Werk Württemberg, freut sich, dass die Initiative „Faire Gemeinde“ nun sozusagen pünktlich zu ihrem Jubiläum ökumenisch wird. „Die großen Herausforderungen unserer Zeit, wie die Zuspitzung von Hunger und Armut sowie die Corona- und Klimakrise können wir nur gemeinsam bewältigen – das gilt weltweit gesehen genauso wie in den Kirchengemeinden vor Ort. Es ist ein großer Schritt und ein wichtiges Signal, dass die ‚Faire Gemeinde‘ jetzt eine ökumenische Initiative ist.“
„Schon mit kleinen Schritten können Katholikinnen und Katholiken vor Ort in ihren Gemeinden einen Beitrag für eine solidarischere Welt und für die Bewahrung der Schöpfung leisten“, erläutert Dr. Wolf-Gero Reichert, Geschäftsführer der Hauptabteilung Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat Rottenburg. Der Kauf fairer Produkte leiste einen Beitrag dazu, für Produzentinnen und Produzenten des Globalen Südens gerechtere Arbeitsbedingungen zu schaffen und der Vernichtung ganzer Lebensräume durch Raubbau und extensive Landnutzung entgegenzutreten. „Beim Zertifizierungsprozess vor Ort in unseren Kirchengemeinden wird es daher beispielsweise um den Einkauf fair gehandelter Produkte und um einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen gehen“, erläutert Reichert.
Die ökumenische Öffnung der Initiative „Faire Gemeinde“ wurde anlässlich der Auszeichnung der evangelischen Kirchengemeinde Winnenden am gestrigen Sonntag, 27. September, durch Dr. Birgit Dinzinger öffentlich verkündet. Seitens der Diözesanleitung wurde der Beitritt einstimmig beschlossen. Bisher machen bereits 17 katholische Kirchengemeinden in Württemberg bei der Initiative mit, sieben davon wurden bereits als „fair“ ausgezeichnet. Auch die katholische Kirchengemeinde in Winnenden ist bereits seit über einem Jahr mit dabei.
Für die Zertifizierung als „Faire Gemeinde“ wird zunächst ein Beschluss des Kirchengemeinderats benötigt, der auch eine Ansprechperson vor Ort benennen muss. Bei Veranstaltungen der Kirchengemeinde muss fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt und es muss bei Veranstaltungen mindestens ein weiteres, fair gehandeltes Produkt angeboten werden. Ferner müssen mindestens drei weitere Kriterien eines Maßnahmen-Katalogs erfüllt werden. Darunter fallen beispielsweise die Einführung eines nachhaltigen Energiemanagements, die Einrichtung einer Verkaufsstelle mit Produkten aus dem fairen Handel und die Müllvermeidung bei Festen und Veranstaltungen. Angaben zu weiteren möglichen Kriterien sowie zusätzliche Informationen zur Aktion „Faire Gemeinde“ gibt es online unter:
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