Finanzen / Bilanzen

Ergebnis des 3. Quartals 2020

 

– Auftragseingang -9% auf 6,1 Milliarden US-Dollar, auf vergleichbarer Basis -8%1
– Umsatz -4% auf 6,6 Milliarden US-Dollar, auf vergleichbarer Basis -4%
– Ergebnis der Geschäftstätigkeit 71 Millionen US-Dollar, Marge bei 1,1%
– Vorsteuererlös von 5,3 Milliarden US-Dollar für Power Grids in nichtfortgeführten Aktivitäten
– Operatives EBITA1 von 787 Millionen US-Dollar, Marge1 bei 12,0%
– Konzerngewinn +780% auf 4,5 Milliarden US-Dollar einschliesslich Erlös für Power Grids
– Unverwässerter Gewinn je Aktie +785%2 auf 2,14 US-Dollar, operativer Gewinn je Aktie1 -36% auf 0,21 US-Dollar
– Cashflow aus Geschäftstätigkeit von 408 Millionen US-Dollar nach Belastung von 273 Millionen US-Dollar aus Pensionsplänen; robuster Cashflow für das Gesamtjahr erwartet

„Die Corona-Pandemie hat auch im dritten Quartal den Umsatz in allen Geschäftsbereichen beeinträchtigt. Gleichzeitig konnten wir jedoch eine starke zugrunde liegende Performance verzeichnen. Dazu haben die kräftige Erholung in China und unsere laufenden Massnahmen zur Kostensenkung beigetragen. Positiv ist festzustellen, dass die Integration von GEIS und der Turnaround der Division Installation Products im Geschäftsbereich Elektrifizierung Früchte tragen. Auch der Geschäftsbereich Antriebstechnik verzeichnete einen robusten Leistungsausweis. Die Geschäftsbereiche Robotik und Industrieautomation erholen sich dagegen langsamer“, sagte Björn Rosengren, CEO von ABB. „Wir treiben die Dezentralisierung des Konzerns und die laufende Portfolioprüfung konsequent voran und führen unser Aktienrückkaufprogramm wie geplant durch. Nähere Einzelheiten zu unseren strategischen Fortschritten werden wir an unserem Kapitalmarkttag am 19. November präsentieren.“

Konzernergebnis des 3. Quartals 2020
Zusammenfassung

Das Geschäftsumfeld blieb auch im dritten Quartal aufgrund der COVID-19-Pandemie herausfordernd. Die Nachfrage schwächte sich gegenüber dem Vorjahresquartal in allen Regionen ab, wenngleich sich die kräftige Erholung in China positiv auf die Auftragslage auswirkte, insbesondere im Bereich Robotik. Die positive Entwicklung im kurzzyklischen Produktgeschäft wurde durch rückläufige Grossaufträge und die anhaltenden Einschränkungen im Servicegeschäft aufgehoben. Die operativen Margen des Konzerns wurden durch Belastungen im Nichtkerngeschäft und einen Verlust im Geschäftsbereich Industrieautomation im Zusammenhang mit dem Kusile-Projekt in Südafrika beeinträchtigt. Ohne diese Effekte waren die Margen robust, gestützt auf die laufenden Kostensenkungsmassnahmen in allen Geschäftsbereichen und die deutlichen Fortschritte des Geschäftsbereichs Elektrifizierung bei der Integration von GEIS sowie dem Turnaround von Installation Products. Der Geschäftsbereich Antriebstechnik konnte seine solide Performance fortsetzen.

Auftragseingang

Der Auftragseingang ging im Berichtsquartal gegenüber der Vorjahresperiode um 9 Prozent zurück (8 Prozent auf vergleichbarer Basis). Effekte aus der Währungsumrechnung wirkten sich neutral aus, während Portfolioänderungen zu einem negativen Nettoeffekt von 1 Prozent führten. Der Auftragsbestand lag zum Ende des Quartals bei 13 878 Millionen US-Dollar.

Überblick der Regionen

– In Europa sank der Auftragseingang bei uneinheitlichen Ergebnissen auf Länderebene um 9 Prozent (10 Prozent auf vergleichbarer Basis). Schweden, Norwegen und die Niederlande erzielten solide Zuwächse, während die Aufträge in den meisten anderen Ländern einschliesslich der Schweiz, Grossbritannien, Italien und Spanien gegenüber der Vorjahresperiode zurückgingen. In Deutschland verringerte sich der Auftragseingang um 11 Prozent (14 Prozent auf vergleichbarer Basis).
– Auf dem amerikanischen Kontinent, wo fast alle Länder rückläufige Aufträge meldeten, sank der Auftragseingang um 14 Prozent (11 Prozent auf vergleichbarer Basis). Die USA verzeichneten einen Rückgang um 13 Prozent (12 Prozent auf vergleichbarer Basis).
– In der Region Asien, Naher Osten und Afrika (AMEA) gab der Auftragseingang um 1 Prozent nach (2 Prozent auf vergleichbarer Basis). Indien, Japan und Singapur wiesen erhebliche Auftragseinbussen aus, während die Auftragsentwicklung in Südkorea robust war. In China legten die Aufträge um 7 Prozent zu (8 Prozent auf vergleichbarer Basis).

Überblick über Absatzmärkte

– In der Fertigungsindustrie war der Auftragseingang durchwachsen. Während der Konzern insbesondere von Aufträgen aus dem Automobil- und 3C-Sektor profitierte, war die Nachfrage in der Maschinenbaubranche schwach. Einige Absatzmärkte wie die Nahrungs- und Genussmittelbranche und Logistikindustrie erzielten dagegen kräftige Zuwächse.
– In der Prozess- und Energieindustrie schwächten sich die Aktivitäten im Berichtsquartal deutlich ab. Serviceaktivitäten wurden erneut durch Reisebeschränkungen und den kundenseitigen Aufschub von Serviceausgaben gebremst. Auch Investitionsprojekte werden weiter zurückgestellt, da die meisten Kunden sich auf die eingetrübten Nachfrageaussichten einstellen.
– Im Verkehrs- und Infrastruktursektor lagen Investitionen in den Segmenten Bahn, Elektromobilität, Windkraft und Rechenzentren auf solidem Niveau. Auch im Segment der Energieverteilerunternehmen war die Auftragslage robust. Im Schifffahrtssektor gingen die Aktivitäten dagegen stark zurück.
– Der Haus- und Gebäudesektor zeigte sich – abhängig von der Region – durchwachsen.

Umsatz

Bei schwächeren Zahlen aus allen vier Geschäftsbereichen verringerte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 4 Prozent (4 Prozent auf vergleichbarer Basis). Effekte aus der Währungsumrechnung wirkten sich mit 1 Prozent positiv aus. Portfolioänderungen führten zu einem negativen Nettoeffekt von 1 Prozent. Das Book-to-Bill-Verhältnis betrug im Berichtsquartal 0,93×1, gegenüber 0,97x in der Vorjahresperiode.

Ergebnis der Geschäftstätigkeit und operatives EBITA

Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit belief sich auf 71 Millionen US-Dollar. Das Quartalsergebnis beinhaltet eine Goodwill-Wertminderung von annähernd 311 Millionen US-Dollar und Belastungen in Höhe von 203 Millionen US-Dollar infolge geänderter Verpflichtungen im Zusammenhang mit verkauften Unternehmensteilen.

Darüber hinaus spiegelt das Ergebnis regelmässige nicht-operative Positionen einschliesslich Beträgen aus zeitlichen Bewertungsdifferenzen bei Rohstoffen und Devisen sowie Restrukturierungs- und Integrationskosten wider.

Das operative EBITA1 sank um 2 Prozent (5 Prozent in Lokalwährungen) auf 787 Millionen US-Dollar. Die operative EBITA-Marge1 erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 30 Basispunkte auf 12,0 Prozent. Der Geschäftsbereich Elektrifizierung konnte seine Margen gegenüber der Vorjahresperiode verbessern, während die anderen Geschäftsbereiche rückläufige Margen verzeichneten, hauptsächlich bedingt durch geringere Absatzmengen. Konzernaufwand & Sonstiges verbesserte sich gegenüber dem dritten Quartal 2019 um 24 Millionen US-Dollar. Gründe hierfür waren der Wegfall von Stranded Costs und geringere laufende Corporate-Kosten, denen höhere Belastungen im Nichtkerngeschäft gegenüberstanden.

Die operative EBITA-Marge von 12 Prozent umfasst eine Minderung um 80 Basispunkte aufgrund des vorgeschlagenen Vergleichs mit Eskom im Zusammenhang mit dem Kusile-Projekt in Südafrika, was zu einer weiteren Neubewertung des Projekts führte. Ebenfalls enthalten ist ein negativer Effekt von 130 Basispunkten aus den vorgenannten Belastungen im Nichtkerngeschäft.

Konzerngewinn und unverwässerter Gewinn je Aktie

Der auf ABB entfallende Konzerngewinn lag bei 4 530 Millionen US-Dollar und beinhaltete den Gewinn der nichtfortgeführten Aktivitäten in Höhe von 5,0 Milliarden US-Dollar. Dieser umfasste einen Vorsteuer-Buchgewinn von 5,3 Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf von Power Grids und den Ertragssteueraufwand im Zusammenhang mit der Veräusserung. Darüber hinaus wies ABB nicht-operative Pensionsaufwendungen in Höhe von 343 Millionen US-Dollar aus. Weitere Einzelheiten hierzu folgen weiter unten. In den fortgeführten Aktivitäten betrug der Ertragssteueraufwand 164 Millionen US-Dollar.

Der unverwässerte Gewinn je Aktie stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 785 Prozent auf 2,14 US-Dollar. Der operative Gewinn je Aktie sank um 36 Prozent2 auf 0,21 US-Dollar1.

Cashflow aus Geschäftstätigkeit

Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit belief sich auf 408 Millionen US-Dollar, gegenüber 670 Millionen US-Dollar im dritten Quartal 2019. Im Cashflow-Ergebnis enthalten war eine Belastung in Höhe von 273 Millionen US-Dollar aus einem Mittelabfluss im Zusammenhang mit der Übertragung einiger Pensionspläne. Vorteilhafte Zeitpunkte von Steuerzahlungen und die günstige Entwicklung des Nettoumlaufvermögens wirkten sich positiv auf den Cashflow aus. Dadurch konnte der Effekt der schwächeren Geschäftsaktivitäten abgefedert werden. Das Nettoumlaufvermögen betrug zum Quartalsende 12,5 Prozent des Umsatzes.

Ergebnis der Geschäftsbereiche im 3. Quartal 2020

Alle Angaben zu den Geschäftsbereichen beziehen sich auf Ergebnisse des dritten Quartals im Vergleich zur Vorjahresperiode.

– Die kurzzyklischen Aktivitäten zeigten sich insgesamt resilient, mit guter Dynamik in Märkten wie Energieverteilerunternehmen, Rechenzentren, Nahrungs- und Genussmittel, Windenergie, Bahn und Elektromobilität. Dämpfend wirkten sich rückläufige Grossaufträge und die schwächere Nachfrage im langzyklischen Geschäft aus. Der Haus- und Gebäudesektor war – abhängig von der Region – durchwachsen. Im Öl- und Gassektor gingen die Aktivitäten deutlich zurück. Auf dem amerikanischen Kontinent und in der AMEA-Region wurde die Nachfrage weiterhin durch COVID-19 beeinträchtigt, was den Effekt der kräftigen Erholung in China aufhob.
– Dem robusten Umsatz im kurzzyklischen Geschäft stand das herausfordernde Projektgeschäft entgegen, hauptsächlich in den USA.
– Die Marge verbesserte sich dank des soliden operativen Leistungsausweises um 210 Basispunkte. Das Ergebnis des dritten Quartals beinhaltet positive Effekte von 100 Basispunkten aus Positionen, die sich möglicherweise nicht wiederholen. Konsequente Kostensenkungen und unterstützende Preismassnahmen haben geholfen, die rückläufigen Absatzmengen abzufedern. Gestützt wurden die Margen auch durch den Ausstieg aus dem Solarwechselrichtergeschäft und die verbesserte Performance von Installation Products und GEIS.

Industrieautomation

– Das Ergebnis des Geschäftsbereichs Industrieautomation wurde durch den vorgeschlagenen Vergleich mit Eskom im Zusammenhang mit dem Kusile-Projekt in Südafrika belastet, was zu einer weiteren Neubewertung des Projekts führte. Dies schmälerte sowohl den Auftragseingang als auch den Umsatz um 3 Prozent und minderte die operative EBITA-Marge um 400 Basispunkte. Eine Neubewertung desselben Projekts hatte im Vorjahresquartal bereits einen ähnlichen Einfluss auf die Marge.
– Darüber hinaus litt der Auftragseingang unter dem anhaltenden Abschwung in der Energie- und Schifffahrtsindustrie, wenngleich der Geschäftsbereich von einigen Grossaufträgen und der robusten Entwicklung in der Prozessindustrie, einschliesslich der Papier- und Zellstoffindustrie, profitierte. Die Aufträge verringerten sich in allen Regionen und gaben insbesondere auf dem amerikanischen Kontinent massiv nach. Nach Abschluss des Quartals erhielt der Geschäftsbereich einen Schifffahrtsauftrag im Wert von über 300 Millionen US-Dollar.
– Der schwache Umsatz spiegelt den deutlichen Rückgang von Book-and-Bill-Aktivitäten wider, insbesondere im von Reisebeschränkungen betroffenen Servicegeschäft.
– Unter Ausklammerung des Effekts aus dem Projekt in Südafrika konnte der Geschäftsbereich seine Margen gegenüber dem Vorquartal mit beschleunigten Kostensenkungen verbessern. Volumenrückgänge, ein nachteiliger Geschäftsmix und die durch COVID-19-Restriktionen eingeschränkten Serviceaktivitäten wirkten sich jedoch weiter negativ aus.

Antriebstechnik

– Das moderate Wachstum bei kurzzyklischen Produkten und die lebhafte Nachfrage im Bahnsektor wurden durch die schwachen Projekt- und Serviceaktivitäten infolge des anhaltenden Abschwungs von Sektoren wie der Öl- und Gasindustrie aufgehoben. Auf dem amerikanischen Kontinent legten die Aufträge zu, während sie in der AMEA-Region und in Europa nachgaben.
– Die Umsatzentwicklung spiegelt das robuste kurzzyklische Geschäft und die gute Abwicklung des Auftragsbestands wider.
– Die Margen behaupteten sich gegenüber einem starken Vergleichsquartal, unterstützt durch den vorteilhaften Mix und Kostensenkungsmassnahmen.

Robotik & Fertigungsautomation

– Der Auftragseingang blieb gegenüber einem moderaten Vergleichsquartal stabil, gestützt auf selektiven Robotik-Investitionen im 3C- und Automobilsektor, vor allem in China. Die Maschinenbaubranche verzeichnete dagegen schwache Aktivitäten. In Europa und auf dem amerikanischen Kontinent gingen die Aufträge deutlich zurück, was durch den kräftigen Zuwachs in der AMEA-Region abgefedert werden konnte.
– Der Umsatz verringerte sich gegenüber der Vorjahresperiode, legte gegenüber dem zweiten Quartal 2020 jedoch zu. Ursächlich hierfür war die verstärkte Abwicklung von bestehenden Robotikaufträgen für die Automobil- und allgemeine Industrie nach der Lockerung von COVID-19-Beschränkungen.

– Die Margen gingen gegenüber der Vorjahresperiode erheblich zurück, verbesserten sich jedoch im Vergleich zum Vorquartal. Die laufenden Kostensenkungsmassnahmen konnten die Auswirkungen des Volumenrückgangs und nachteiligen Mixes abfedern.

Konzernaufwand & Sonstiges

– Das operative EBITA von Konzernaufwand & Sonstiges verbesserte sich gegenüber dem Vorjahresquartal auf -152 Millionen US-Dollar. Gründe hierfür waren der Wegfall von Stranded Costs im Zusammenhang mit dem Verkauf von Power Grids und geringere laufende Corporate-Kosten.
– Das Nichtkerngeschäft verzeichnete einen Verlust von 88 Millionen US-Dollar gegenüber 23 Millionen US-Dollar in der Vorjahresperiode.

Optimierung der Kapitalstruktur

Am 1. Juli 2020 veräusserte ABB 80,1 Prozent der Anteile des Geschäftsbereichs Power Grids an Hitachi. In diesem Zusammenhang verzeichnete das Unternehmen im Berichtsquartal einen Buchgewinn von 5,3 Milliarden US-Dollar, der im Gewinn aus nichtfortgeführten Aktivitäten ausgewiesen wurde. Wie bereits bekannt gegeben, beabsichtigt ABB Nettobarerlöse in Höhe von 7,6 bis 7,8 Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf an die Aktionäre ausschütten. Am 23. Juli hat das Unternehmen auf einer zweiten Handelslinie an der SIX Swiss Exchange ein Rückkaufprogramm für 10 Prozent5 seines Aktienkapitals lanciert.

Zusätzlich zum laufenden Aktienrückkaufprogramm plant ABB in den nächsten zwölf Monaten 30-35 Millionen eigene Aktien zu erwerben, die hauptsächlich für Aktienpläne für Mitarbeitende genutzt werden sollen. Die Käufe erfolgen zum Marktpreis auf der ordentlichen Handelslinie an der SIX Swiss Exchange. ABB hält derzeit 89 710 731 eigene Aktien, einschliesslich der im Rahmen des Rückkaufprogramms erworbenen Aktien.

Im Juli hat ABB den verbleibenden Betrag der kurzfristigen revolvierenden Kreditfazilität in Höhe von 2 Milliarden Euro zurückgezahlt, die zur Stärkung der Liquidität angesichts von der COVID-19-Pandemie eingerichtet worden war. Anfang Oktober zahlte das Unternehmen zudem eine fällige Anleihe im Volumen von 1 Milliarde Euro zurück. Zusätzlich zahlte ABB im Berichtsquartal Commercial Paper im Umfang von 2,8 Milliarden US-Dollar zurück. Insgesamt hat ABB ihre Bruttoverschuldung in den letzten sechs Monaten um annähernd 4 Milliarden US-Dollar reduziert.

Im dritten Quartal übertrug das Unternehmen im Zuge der laufenden Überprüfung seiner Vorsorgestrukturen einige Verpflichtungen aus Pensionsplänen des Unternehmens auf externe Versicherungsunternehmen. Diese haben sich zur Auszahlung aller fälligen Pensionen und Zuwendungen an die Planteilnehmer verpflichtet.

Die Transaktionen betreffen Pensionsverpflichtungen in Höhe von schätzungsweise 1,3 Milliarden US-Dollar, die eine geschätzte Unterfinanzierung von 450 Millionen US-Dollar aufwiesen. Die Transaktionen werden durch Barzahlungen von 320 Millionen US-Dollar unterstützt, von denen ABB im dritten Quartal 273 Millionen US-Dollar entrichtet hat. Darüber hinaus wurde bestehendes Planvermögen im Umfang von annähernd 850 Millionen US-Dollar übertragen. In diesem Zusammenhang erfasste ABB in ihrer Erfolgsrechnung eine nicht-operative Pensionsaufwendung in Höhe von 380 Millionen US-Dollar. Die Übertragung stärkt das Finanzprofil von ABB und mindert langfristig ihre Bilanzrisiken.

ABB plant, ihr Programm zur Optimierung der Kapitalstruktur im vierten Quartal 2020 fortzusetzen und dabei auch ihre Schulden-, Kredit- und Vorsorgestrukturen weiter zu prüfen. Aktuellen Schätzungen von ABB zufolge werden diese Massnahmen nicht-operative Kosten und Aufwendungen von rund 330 Millionen US-Dollar verursachen. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit wird voraussichtlich mit 90 Millionen US-Dollar belastet. Abgesehen vom Aktienrückkaufprogramm geht das Unternehmen davon aus, dass die in dieser Phase vorgenommenen Transaktionen zur Optimierung der Kapitalstruktur bis zum Jahresende weitgehend abgeschlossen werden.

„ABB betreibt ein verantwortungsvolles Finanzmanagement. Unser Programm zur Optimierung der Kapitalstruktur wird weiterhin deutliche Vorteile für unsere Stakeholder mit sich bringen. Der Verkauf von Power Grids hat unsere Bilanz deutlich gestärkt. Auf dieser Grundlage können wir die Aktionärsrenditen steigern, gleichzeitig die Entschuldung fortsetzen und in langfristiges Wachstum investieren“, sagte Timo Ihamuotila, CFO von ABB.

Kurzfristiger Ausblick

Die Entwicklung der Weltwirtschaft wird 2020 voraussichtlich rückläufig sein, nachdem sich der Ausblick infolge der COVID-19-Pandemie rasant verschlechtert hat. Trotz der einsetzenden Erholung in China und der anschliessenden Konjunkturbelebung in weiteren grossen Teilen der globalen Wirtschaft herrscht weiterhin beträchtliche Unsicherheit über den weiteren Verlauf des Aufschwungs. Viele Länder sind im Zusammenhang mit COVID-19 mit anhaltenden oder erneuten Beschränkungen konfrontiert, die den Aufschwung bremsen können – voraussichtlich mit langfristigen Folgen für die Wirtschaft.
Die Auswirkungen von COVID-19 belasten weiterhin den kurzfristigen Ausblick in vielen Absatzmärkten, insbesondere in der Öl- und Gasindustrie, der konventionellen Stromerzeugung, der Automobil- und Schifffahrtsindustrie sowie dem Haus- und Gebäudesektor. Einige Absatzmärkte wie Energieverteilerunternehmen, der Verkehrssektor, Rechenzentren, die Verbraucherelektronik und die Nahrungs- und Genussmittelbranche zeigen sich bisher relativ widerstandsfähig.
Vor diesem Hintergrund rechnet ABB für das vierte Quartal 2020 damit, dass die Auftrags- und Umsatzwachstumsraten gegenüber der Vorjahresperiode schwierig bleiben und dass die Umsatzwachstumsrate sequentiell abnimmt. Die operativen Margen werden gegenüber der Vorjahresperiode voraussichtlich wachsen, unter anderem aufgrund geringerer Belastungen aus Einmalpositionen. Gegenüber dem Vorquartal dürften die Margen infolge saisonaler Einflüsse jedoch nachgeben. ABB erwartet für das Gesamtjahr einen robusten Cashflow.

Fortschritte bei der Transformation

Angesichts des Ausblicks und der Wirksamkeit der allgemeinen Kostensenkungsmassnahmen von ABB wurde der freiwillige Verzicht auf Teile der Bezüge, zu dem sich alle Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzernleitung sowie zahlreiche Führungskräfte zu Beginn der Pandemie bereit erklärt hatten, Ende September beendet.
Unabhängig von COVID-19 beschleunigt ABB ihren Übergang zu einem vollständig dezentralisierten Betriebsmodell und stellt gleichzeitig das Portfolio des Konzerns auf den Prüfstand. Das Unternehmen ist auf gutem Weg, die jährlichen Nettoeinsparungen von 500 Millionen US-Dollar im Rahmen des Vereinfachungsprogramms ABB-OS schneller als geplant zu realisieren. Darüber hinaus richtet ABB ihren Fokus im Rahmen von ABB Way verstärkt auf die kontinuierliche Verbesserung ihrer 18 Divisionen. Im Juli wurde auf Ebene der Divisionen ein neues Scorecard-System mit standardisierten Kennzahlen für die Leistungsmessung eingeführt. Das macht es möglich, die Priorität klar auf die Verbesserung der Profitabilität von Divisionen mit schwächerer Performance zu legen.
ABB wird auf ihrem Kapitalmarkttag am 19. November 2020 weitere Details zur Portfolioentwicklung und neuen Arbeitsweise des Unternehmens im Rahmen von ABB Way bekanntgeben. Dabei werden auch die Strategien der Geschäftsbereiche und Divisionen näher beleuchtet.

Weitere Informationen

Die Pressemitteilung und die Präsentationsfolien zu den Ergebnissen des dritten Quartals 2020 sind im ABB-Medienzentrum unter www.abb.com/news und auf der Investor Relations Homepage unter www.abb.com/investorrelations verfügbar. Die Telefonkonferenz und der Webcast für Analysten und Investoren beginnen heute um 10:30 Uhr MESZ (09:30 Uhr BST). Um sich zur Telefonkonferenz anzumelden oder am Webcast teilzunehmen, besuchen Sie bitte die Website von ABB: www.abb.com/investorrelations. Eine Aufzeichnung ist nach der Veranstaltung auf der Website von ABB verfügbar.

ABB (ABBN: SIX Swiss Ex) ist ein führendes Technologieunternehmen, das weltweit die Transformation von Gesellschaft und Industrie in eine produktivere und nachhaltigere Zukunft energisch vorantreibt. Durch die Verbindung ihres Portfolios in den Bereichen Elektrifizierung, Robotik, Automation und Antriebstechnik mit Software definiert ABB die Grenzen des technologisch Machbaren und ermöglicht so neue Höchstleistungen. ABB blickt auf eine erfolgreiche Geschichte von mehr als 130 Jahren zurück. Der Erfolg des Unternehmens basiert auf dem Talent seiner rund 110.000 Mitarbeitenden in mehr als 100 Ländern.

Vorbehalte gegenüber Zukunftsaussagen

Die Pressemitteilung enthält Zukunftsaussagen sowie weitere Aussagen betreffend den Ausblick für unsere Geschäftstätigkeit, einschliesslich der Aussagen in den Abschnitten „Optimierung der Kapitalstruktur“, „Fortschritte bei der Transformation“ und „Kurzfristiger Ausblick“. Diese Aussagen beruhen auf gegenwärtigen Erwartungen, Einschätzungen und Voraussagen über Faktoren, die unsere künftige Performance beeinflussen können, darunter auch über die globale Konjunkturlage sowie über die wirtschaftlichen Bedingungen in Regionen und Branchen, die für ABB die Hauptabsatzmärkte darstellen. Diese Erwartungen, Einschätzungen und Voraussagen werden im Allgemeinen mit Begriffen wie „rechnen mit“, „erwarten“ „glauben“, „schätzen“, „planen“, „anstreben“ oder Ähnlichem als solche bezeichnet. Es gibt jedoch viele Risiken und Unwägbarkeiten, wovon viele ausserhalb unseres Einflussbereichs liegen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Zukunftsaussagen und sonstigen Aussagen in dieser Pressemitteilung abweichen und welche unsere Fähigkeit, einzelne oder alle der bekannt gegebenen Ziele zu erreichen, beeinträchtigen könnten. Zu den wichtigen Faktoren, die zu solchen Abweichungen führen könnten, zählen unter anderem Geschäftsrisiken im Zusammenhang mit dem volatilen globalen Wirtschaftsumfeld und den politischen Rahmenbedingungen, Kosten aus Compliance-Aktivitäten, die Marktakzeptanz neuer Produkte und Dienstleistungen, Änderungen staatlicher Bestimmungen und Wechselkursschwankungen sowie weitere Faktoren, die von Zeit zu Zeit in der Korrespondenz von ABB mit der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC), unter anderem im ABB-Geschäftsbericht auf Formular 20-F, erwähnt werden können. Obwohl ABB Ltd glaubt, dass die in solchen Zukunftsaussagen enthaltenen Erwartungen auf angemessenen Annahmen beruhen, kann das Unternehmen keine Garantien abgeben, dass sie auch tatsächlich eintreffen werden.

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