Freizeit & Hobby

Im Stehen schlafen und Riesensprünge machen – wer ist fit fürs All?

Muss ich ein Mathe-Ass, eine Ausnahmesportlerin und ein Sprachgenie sein, um in die astronautische Raumfahrt zu gehen? Welche Alltagsprodukte haben ihren Ursprung in der Raumforschung? Und wie sieht ein echter Raumanzug aus? Vom 27. Oktober 2020 bis zum 1. September 2021 bietet die Sonderausstellung „Up to Space“ im Universum® Bremen seltene Originalgegenstände, knifflige Selbsttests und fundiertes Wissen rund ums All. Umgeben von echtem Mondstaub, virtuellen Mondlandschaften und vielen Mitmachstationen können sich insbesondere jüngere Gäste ab zehn Jahren voll und ganz der Frage widmen, was eine Raumfahrtlaufbahn mit sich bringen würde und ob sie einem attraktiv erscheint. Während die Ausstellung einen Bogen vom Flug ins All über ferne Planeten zurück zur Erde spannt, erfahren die Besucherinnen und Besucher allerhand Expertenwissen über das Leben und Arbeiten an Bord der ISS, wie Pflanzen im All wachsen oder weshalb eine Raumkapsel bei der Landung nicht verglüht. Mit einer eigens für das Universum® programmierten Augmented-Reality-App können sich Interessierte während des Ausstellungsrundgangs – und anschließend auch von überall aus – zusätzliche Informationen auf ihr Smartphone holen. Die Idee zu einer Sonderausstellung rund um das Thema Raumfahrt lag schon länger in der Luft. Denn als Science Center mit Sitz in Bremen, einem international anerkannten Raumfahrtstandort, war das Thema mehr als naheliegend. Ein umfangreiches Begleitprogramm für Schulklassen, Familien und Individualgäste jeden Alters rundet die Ausstellung ab.

Astronautische Talente entdecken und trainieren

Dass man als künftige Astronautin oder Raumfahrer in einem internationalen Team kommunikativ sein sollte, leuchtet ein. Auch ein guter Gleichgewichtssinn, Fitness und Stressresistenz sind wichtig – wie es um die eigenen Fähigkeiten in diesen Bereichen steht, kann bei einem Reaktionstest oder auf einem Balancierbrett mit viel Spaß ausprobiert werden. Welche Talente lassen sich gezielt trainieren? Und welche kognitiven Voraussetzungen sind gefordert? Wenn dann die Reise ins All losgeht, wird es eng und ruckelig: Eine echte Sojus-Sitzschale veranschaulicht die begrenzten Platzverhältnisse beim Raketenstart und in einem Start-Simulator können die Ausstellungsgäste sogar selbst Platz nehmen. Wie bedient man die Knöpfe und Hebel im Raumschiff, während man durch die rasante Beschleunigung in den Sitz gedrückt wird? Wann kann man einen ersten Blick auf den blauen Planeten erhaschen? Und in welcher Höhe setzt die Schwerelosigkeit ein?

Einblicke in einen außergewöhnlichen Arbeitsplatz

Bilder vom Weltraumteleskop „Hubble“ mit einer Detailtiefe, wie sie noch vor wenigen Jahren undenkbar war, ermöglichen neuartige Blicke in die Weiten des Weltalls. Eine Bohreinheit zur Marserkundung sowie ein Modell des Orion-Raumschiffs, beides mit Bremer Beteiligung entstanden, sind Beispiele für die große Bedeutung der Hansestadt als Raumfahrtstandort. Verblüffende Kleinstlebewesen namens Bärtierchen, die trotz Strahlung, Schwerelosigkeit und Vakuum im All überleben, verdeutlichen den Besucherinnen und Besuchern, dass Leben unter Extrembedingungen durchaus möglich ist und es sich lohnt, danach zu suchen. Wie Menschen im Weltraum leben und arbeiten, zeigt ein Ausstellungsbereich, der atmosphärisch der Internationalen Raumstation ISS nachempfunden ist: Dieser außergewöhnliche Arbeitsplatz hält beispielsweise einen rückstoßlosen Hammer bereit, zudem ist ein Originalschlafsack oder auch echte Astronautennahrung zu sehen. Wer seine Freundinnen und Freunde beeindrucken möchte, kann sich mithilfe eines Greenscreens auf die ISS teleportieren lassen und ein Selfie davon machen.

Schwerelosigkeit erfahren und auf dem Mond spazieren gehen

In einer optisch rotierenden Röhre mit farblich wechselnden LED-Leuchten können die Ausstellungsgäste die Orientierungslosigkeit in Schwerelosigkeit nachempfinden, während eine spezielle Gerüstkonstruktion das verringerte Eigengewicht auf dem Mond simuliert. Eine VR-Brille macht einen virtuellen Spaziergang in einer kargen Mondlandschaft möglich. Meteoritengestein von Mond und Mars laden zum Berühren ein. Sande, die dem Staub verschiedener Planeten nachempfunden sind, können mit dem Mikroskop betrachtet werden.

Minimalgepäck im All – Herzensdinge müssen mit

Doch jedes Abenteuer hat einmal ein Ende – auch ein Raumflug! Die Siebensachen einer Astronautin oder eines Raumfahrers sind schnell gepackt, denn nur anderthalb Kilogramm Privatsachen sind erlaubt. Umso erstaunlicher, was der bekannte deutsche Astronaut Alexander Gerst im Gepäck hatte und nun im Universum® im Original zu sehen ist: ein T-Shirt mit einem Aufdruck der Comicfigur Captain Future, dem Helden seiner Kindheit. Doch neben einer humorvollen offenbart Gerst auch eine nachdenkliche Seite: In einer live von der ISS gestreamten Botschaft mit dem Titel „Nachricht an meine Enkelkinder“ macht er aus einer Entfernung von 400 Kilometern über der Erde auf die Schönheit und Zerbrechlichkeit unseres blauen Planeten aufmerksam.

Workshops, Wettbewerbe und Shows für jeden Geschmack

Begleitend zur Ausstellung finden über die gesamte Laufzeit von zehn Monaten Aktivitäten und Veranstaltungen für jedes Alter statt. Unter anderem sind Schulklassen-Programme, Familien-Workshops, Science-Shows, Team-Events und ein Fotowettbewerb für Kinder geplant. Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm und viele weitere Informationen sind unter universum-bremen.de einsehbar. Die Ausstellung „Up to Space – Raumfahrt im Universum®“ wurde gemeinsam mit einem französischen Luft- und Raumfahrtmuseum, dem Pariser Musée de l’Air et de l’Espace, entwickelt. Nach Bremen wird die Ausstellung auch in Paris sowie von der „la Caixa“ Foundation in Barcelona und Valencia präsentiert.

Termin: Die Sonderausstellung „Up to Space – Raumfahrt im Universum® ist vom 27. Oktober 2020 bis zum 1. September 2021 im Universum® Bremen zu sehen. Der Eintritt ist im Universum®-Ticket enthalten. Die Ausstellung richtet sich insbesondere an Familien mit Kindern ab zehn Jahren und andere interessierte Gäste. Die Ausstellungstexte gibt es auf Deutsch, Englisch und Französisch.

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