Kein neues Gaskraftwerk für Siemens Energy: Israelische Regierung verwehrt Genehmigung
- Größtes geplantes privates Gaskraftwerk Israels nicht genehmigbar
- Siemens Energy verliert mit der Reindeer Station ein großes Gasprojekt
- Projekt sollte trotz massiver lokaler Proteste durchgesetzt werden
Israel will bis 2030 den Ausbau der Erneuerbaren Energien vorantreiben. Obwohl Erdgas noch immer einen zu großen Teil der Energiegewinnung ausmachen soll (70 Prozent), will das Land dann 30 Prozent seines Stroms aus Solarenergie beziehen. Diesem Plan des Energieministeriums stimmte die Regierung am Sonntag zu. Im Zuge dieser Entscheidung werden keine Genehmigungen mehr für private Unternehmen zum Bau von neuen Gaskraftwerken ausgestellt. [1] Auch für Projekte mit bestehenden Planungsgenehmigungen bedeutet dies, dass ausstehende, finale Genehmigungen durch das Kabinett nun nicht mehr erteilt werden können. Damit dürfte das geplante größte private Gaskraftwerk des Landes, die sogenannte Reindeer Station, an dem Siemens beteiligt ist und für das Siemens Energy die Technologie liefert, bereits wieder Geschichte sein. [2] Das Projekt sollte trotz massiver lokaler Proteste durchgesetzt werden und wartete nur noch auf die Genehmigung der Regierung. [3]
Gidon Bromberg, Co-Direktor der israelisch-jordanisch-palästinensischen Organisation EcoPeace Middle East, begrüßt die Entscheidung des israelischen Energieministers Yuval Steinitz: „Das Kraftwerks-Projekt offenbarte den Widerspruch zwischen der Rhetorik der Siemens-Klimapolitik und den tatsächlichen Investitionen in fossile Energieträger des Unternehmens auf der ganzen Welt. Die gemeinsamen Bemühungen der israelischen und palästinensischen Bürgermeister, den Bau des Kraftwerks zu stoppen, zeigten auch, wie Israelis und Palästinenser effektiv zusammenarbeiten können, zum Vorteil beider Seiten."
Regine Richter, Energie-Campaignerin bei urgewald, kommentiert: „Die Entscheidung der israelischen Regierung, Sonnenenergie stark auszubauen und deshalb keine weiteren privaten Gaskraftwerke mehr zuzulassen ist ein guter Schritt. Siemens Energy, das damit ein Projekt verliert, muss daraus Lehren ziehen und statt massiv für den Bau neuer Gaskraftwerke zu werben ebenfalls mehr auf erneuerbare Energien setzen.“
Notizen:
[3] https://urgewald.org/siemens-energy-spinning-off-climatecrisis
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