Bankenpräsident fordert Weichenstellung bei Hilfsprogrammen in Corona-Pandemie
- Peters: „Wir müssen Prinzip Gießkanne beenden“
- Wirtschaft für die Post-Corona Zeit fit machen
- Banken unterstützen Transformationsprozess
Angesichts des neuerlichen Lockdowns in weiten Teilen Europas hat Bankenpräsident Hans-Walter Peters die deutschen staatlichen Hilfsmaßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft gelobt, aber gleichzeitig Änderungen angemahnt. Die Hilfen sollten künftig deutlich zielgerichteter eingesetzt werden. „Die staatlichen Hilfsprogramme sind und waren richtig. Wir müssen jetzt die Weichen stellen für die Zukunft der deutschen Wirtschaft“, sagte Peters.
Die Wirtschaft nach Corona werde eine andere sein. Die Hilfen sollten daher gezielt gesunde Unternehmen stärken und einen nachhaltigen, digitalen Umbau fördern. „Wir müssen das Prinzip Gießkanne beenden und jetzt unsere Strukturen sowie zukunftsfähige Unternehmen für Post-Corona stärken“, so Peters. Das Land befinde sich mitten in einem Transformationsprozess, der die Wirtschaft sehr viel schneller digitalisieren werde als noch vor Kurzem angenommen.
Die Banken stünden dabei an der Seite ihrer Kunden. Peters erwartet für das nächste Jahr zwar einen Anstieg der notleidenden Kredite. Die Banken seien aber darauf vorbereitet. Kreditausfälle würden die Institute nicht kalt erwischen, der Sektor stehe stabil da. Schon in der ersten Phase der Pandemie hätten die Institute ihre Kreditvergabe trotz aller Widrigkeiten ausgeweitet und dringend benötigte Liquidität für Unternehmen bereitgestellt.
Nachhaltigkeit und Digitalisierung stünden im kommenden Jahr ganz oben auf der Agenda der privaten Banken, betonte Peters. Investitionen in eine klimaneutrale Wirtschaft und in neue Technologien seien der beste Weg, das Klima zu schützen und Europas Wirtschaft langfristig auf Augenhöhe mit den USA und China zu halten.
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