Corona-Pandemie: Mobilität in der Bevölkerung sinkt erstmals seit Juni 2020
Bislang ist der Rückgang der Mobilität aber deutlich schwächer ausgeprägt als während des Lockdowns im Frühjahr 2020, als flächendeckend auch Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen und viele Arbeitsstätten geschlossen waren. Damals ging die Mobilität zeitweise um über 30 % gegenüber den Vorjahreswerten zurück.
Insgesamt lassen sich bei der Veränderung der Mobilitätszahlen Unterschiede zwischen dem Westen und Osten Deutschlands erkennen. Zudem nimmt die Mobilität in Regionen mit einer niedrigen 7-Tage-Inzidenz von unter 50 Covid-19-Neuinfektionen je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner, die sich überwiegend in Ostdeutschland befinden, generell weniger ab als in Regionen mit höheren Inzidenzwerten. So ging die Mobilität in den vergangenen Wochen in den westlichen Bundesländern tendenziell stärker zurück als in den östlichen Bundesländern, wo viele Landkreise und kreisfreie Städte gegenüber dem Vorjahr noch immer ein erhöhtes Mobilitätsgeschehen verzeichnen. Seit Beginn der Beschränkungsmaßnahmen am 2. November ist aber auch im Osten ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Im Vergleich zur Vorwoche ist die Mobilität dort an den Werktagen der 45. Kalenderwoche (2. bis 6. November) um 5,1 % zurückgegangen, im Westen lag der Rückgang bei 6,0 %.
>>> Interaktive Mobilitätsveränderung auf Landkreisebene in Hotspots und Nicht-Hotspots
Wie sich die tägliche Mobilität in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten in der vergangenen Kalenderwoche verändert hat, zeigt eine interaktive Karte im Bereich „EXDAT – Experimentelle Daten“ auf der Website des Statistischen Bundesamtes. Das Angebot wird wöchentlich aktualisiert und schrittweise erweitert.
Methodische Hinweise:
Die Ergebnisse basieren auf einer Sonderauswertung anonymisierter und aggregierter Mobilfunkdaten, die das Statistische Bundesamt insbesondere hinsichtlich ihres Nutzens für die kleinräumige und aktuelle Abbildung der Bevölkerung und ihrer Mobilität untersucht (www.destatis.de/exdat).
Mobilfunkdaten können einen Hinweis darauf geben, wie stark sich das Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger in sogenannten Corona-Hotspots nach Inkrafttreten von Beschränkungsmaßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie verändert. Dahinter steht die Annahme, dass mit einer Verringerung der Mobilität auch die Anzahl sozialer Interaktionen und somit die Ansteckungsgefahr zurückgehen.
Bei diesen experimentellen Daten handelt es sich um neue, innovative Projektergebnisse, die auf der Grundlage neuer Datenquellen und Methoden entstehen.
Im Reifegrad und in der Qualität unterscheiden sie sich von amtlichen Statistiken, insbesondere in Bezug auf Harmonisierung, Erfassungsbereich und Methodik.
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