Kunst & Kultur

Stellungnahme der Geschichtsmuseen zur Schließung der Museen im „zweiten Lockdown“, 16.11.2020

Im Arbeitskreis „Museen für Geschichte“ sind über 30 große Geschichtsmuseen (Museen für Kulturgeschichte, Stadtmuseen) in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und Belgien vertreten.

Der Arbeitskreis ist besorgt über die Entwicklung der Covid19-Pandemie und unterstützt alle sinnvollen Maßnahmen zu deren Eindämmung. Wie andere europäische Regierungen hat die deutsche Bundesregierung am 29. Oktober 2020 einen zweiten Lockdown beschlossen, die deutschen Bundesländer haben ihn mit entsprechenden Landesverordnungen interpretiert und umgesetzt. Anders als im Frühjahr sind aber nur noch ausgewählte Branchen und Institutionen betroffen. Dazu zählen auch die Museen, die fast durchgehend als Freizeit- und Vergnügungseinrichtungen klassifiziert und geschlossen wurden.

Museen gehören zu den sichersten Orten: Sie haben sich seit dem ersten Lockdown im Frühjahr intensiv und erfolgreich mit ihren Hygiene- und Betriebskonzepten darauf eingestellt und diese kontinuierlich verbessert. Dabei bieten die meisten Museen ohnehin bereits herausragende Voraussetzungen, weil sie über große Räume und moderne Lüftungsanlagen verfügen. Besucher kommen und gehen hier nicht im Pulk, sondern verteilt über den ganzen Tag. Vor allem sind Museen Orte, in denen man sich gut separieren und verteilen kann, und es gibt überall Aufsichten, die das überwachen. Anders als in Kaufhäusern wird in Museen kaum etwas angefasst, das Publikum der Museen ist in hohem Maße diszipliniert.

Museen sind nicht nur besonders sichere Orte, sondern auch besonders relevante Orte: Sie bieten Orientierung, informieren und stärken die Menschen. Deshalb zählen sie – um Bundespräsident Steinmeier zu zitieren – zur Daseinsvorsorge.

Museen leisten das zuvorderst als Lernorte: Sie sind sui generis Bildungseinrichtungen. Der Arbeitskreis fordert, dass Museen und andere sichere Kultur- und Bildungseinrichtungen von den Entscheidern auf Bundes- und Landesebene als solche ernstgenommen und bei den nächsten Entscheidungsrunden wieder geöffnet werden. Die dafür nötigen Bedingungen und Auflagen, die für andere Bildungseinrichtungen, Kirchen oder Geschäfte gelten, erfüllen sie bereits.

Als außerschulische Lernorte bieten sich Museen gerade jetzt an, in Thüringen ist das bereits zulässig, nur dürfen die Schüler*innen dieses Angebot noch nicht nutzen. Der Vorschlag von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (10.11.2020), mit Schulklassen auch in Museen zu gehen und so die beengte Raumsituation der Schulen zu verbessern, sollte zeitnah umgesetzt werden. Museen werden als soziale Bildungsstätten gebraucht, jetzt mehr denn je!

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
Willy-Brandt-Allee 5
30169 Hannover
Telefon: +49 (511) 9807-686
Telefax: +49 (511) 9807-684
http://www.landesmuseum-hannover.de

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Hans-Jörg Czech
Telefon: +49 (40) 428 131-171
E-Mail: presse@shmh.org
Dr. Gabriele Köster
Kulturhistorisches Museum Magdeburg
Prof. Dr. Michel Polfer
Musée national d’histoire et d’art
Dennis von Wildenradt
Leitung Kommunikation + Kulturvermittlung
Telefon: +49 (511) 9807-626
Fax: +49 (511) 980799-626
E-Mail: dennis.wildenradt@landesmuseum-hannover.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel