Unsachlicher Angriff auf medizinische Kompetenz des Universitätsklinikums Marburg
Hundert deutsche Kliniken und Hunderte von Ärztinnen und Ärzten werden Jahr für Jahr mit FOCUS-Siegeln ausgezeichnet. Diese dienen Patienten als Orientierungshilfe bei ihrer Suche nach der besten Klinik für ihre Erkrankung und deren Behandlung. Nach unserer Erfahrung spiegeln diese Listen die hohe medizinische Expertise der Mediziner wider, die nicht nur seitens des FOCUS sondern auch durch Zertifizierungen, internationalen Anerkennungen und weiteren Auszeichnungen auf verschiedensten Ebenen belegt ist. Wichtigster Faktor für uns ist aber das Vertrauen unserer Patientinnen und Patienten, die hier aus der Region, deutschland- und zum Teil weltweit auf diese Ärztinnen und Ärzte verlassen und ihnen vertrauen. Zu Fehlzuweisungen von Fachrichtungen, wie im Beitrag dargestellt, ist es in Marburg nicht gekommen.
Die ZDF-Reportage stieß bei den Klinikdirektorinnen und Klinikdirektoren auf den Marburger Lahnbergen auf völliges Unverständnis:
„Die Angaben, dass eine Erwähnung in der sogenannten FOCUS-Liste eine ‚gekaufte Leistung‘ ist, muss man entschieden von sich weisen. Es kommt nicht von ungefähr, dass dort die hervorragendsten Abteilungen Deutschlands Erwähnung finden – die Basis dafür sind umfassende Recherchen und Befragungen des Verlages. Wir schämen uns nicht für die Erwähnung als Brust- und Gynäkologisches Krebszentrum – ist es doch die Konsequenz jahrzehntelanger hervorragender Arbeit des gesamten onkologischen Zentrums. Das Brustzentrum Marburg ist das älteste, ununterbrochen von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Brustzentrum Deutschlands und mit seinem weiteren von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten gynäko-onkologischen Zentrum und seiner Dysplasieeinheit eines der größten gynäko-onkologischen Zentren Deutschlands. Dies schlägt sich auch in der Rolle als Koordinator der onkologischen Therapie des Eierstockkrebses für die Deutsche Krebsgesellschaft nieder und in umfassende von der DFG begutachteten wissenschaftlichen Spitzenprojekten wieder – eine Erwähnung in der FOCUS-Liste ist dann eine zwangsläufige Konsequenz“, sagt Prof. Dr. Uwe Wagner, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
„In meinem Fachgebiet (Neonatologie) waren die in den vergangenen Jahren im FOCUS veröffentlichen Listen immer nachvollziehbar und plausibel. Voraus gingen jeweils umfangreiche Befragungen unter Kolleginnen und Kollegen, Elternverbänden etc. sowie ganz offensichtlich auch Recherchen zu den wissenschaftlichen Publikationen.“, so Prof. Dr. Rolf F. Maier, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin
„Die jahrelangen Auszeichnungen der Klinik für Neurologie als Schwerpunkt für Parkinson durch den FOCUS werden gestützt durch unsere Zertifizierung als einziges deutsches Center of Excellence der International Parkinson Foundation. Aus Marburg koordinieren wir die German Parkinson Study Group als, neben den Amerikanern, weltweit führende Studiengruppe in diesem Bereich. Die zahlreichen Funktionen unserer Experten in nationalen und internationalen Fachgesellschaften, unsere führende Rolle bei den Publikationen und Drittmitteleinwerbungen und vor allem die Patienten-Beurteilungen in diesem Bereich zeigen eindeutig, dass das FOCUS-Ranking hier lediglich Realität abbildet. Gleiches gilt für das vom HMSI zertifizierte Epilepsie-Zentrum Hessen, welches ebenfalls im FOCUS-Ranking seit Jahren aufgeführt ist. Prof. Dr. Susanne Knake ist Vorsitzende und Kongresspräsidentin der Fachgesellschaft für Epileptologie, ihre hohe Reputation wird ferner durch zahlreiche hochrangige wissenschaftliche Publikation und die aktive Teilnahme an Verbundforschungsprojekten dokumentiert. Die positiven Rückmeldungen der Patienten aus ganz Deutschland und eine der besten technischen Ausstattungen dokumentieren zudem die klinische Expertise und die hohe Qualität der klinischen Versorgung. Insgesamt ist die Unterstellung, klinisch-wissenschaftliche Reputation von Schwerpunkten sei „gekauft“ für die vielen Kolleginnen und Kollegen in den Teams, die jeden Tag mit Herzblut und Expertise Patienten versorgen und forschen ein Schlag ins Gesicht. Patienten werden in diesen unsicheren Zeiten durch solche Ausführungen weiter verunsichert und wenden sich ‚Pseudo-Therapien‘ zu. Der Bericht entspricht daher aus meiner Sicht nicht der ethischen Verantwortung von gutem Journalismus und untergräbt damit durch schlechtes Handwerk das Vertrauen in öffentlich-rechtliche Medien. Die verantwortlichen Journalisten und Redaktionen sollten sich dies gerade in einer Pandemie mit so viel ‚fake-news‘ in allen Konsequenzen vor Augen führen“, sagt Prof. Dr. Lars Timmermann, Direktor der Klinik für Neurologie
„Das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie (ZOU) ist seit Jahren für den Bereich Unfallchirurgie in der FOCUS-Liste aufgenommen. Die Beurteilung erfolgt durch ein vom FOCUS beauftragtes Unternehmen und ist nicht die einzige externe Beurteilung unserer Klinik. Als Überregionales Traumazentrum (höchste Kategorie im TraumaNetzwerk Deutschland) werden wir alle drei Jahre durch ein eintägiges Audit vor Ort überprüft. Die Anerkennung umfasst gleichzeitig die Kontrolle prospektiver Daten in der Versorgung schwerverletzter Patienten im Trauma-Register der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). Im Trauma-Register DGU wurden in den letzten Jahren aus dem Universitätsklinikum Marburg mehr als 1000 schwerstverletzte Patienten erfasst. Die Versorgungqualität gemessen am Überleben unserer Patienten liegt dabei deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt vergleichbarer Patienten. Das ZOU weist des Weiteren eine Zertifizierung als Alterstraumazentrum auf. Die jährlichen Qualitätsberichte im Bereich der Alterstraumatologie werden durch die Qualitätssicherungsstelle der Landesärztekammer Hessen regelmäßig geprüft. Auch hier weist die Klinik gute bzw. sehr gute Behandlungsabläufe und -ergebnisse auf. Das ZOU ist für die Behandlung von berufsgenossenschaftlichen Unfällen nach eingehender Prüfung vor Ort als Krankenhaus im Schwerverletztenartenverfahren (SAV) in der höchsten Kategorie eingestuft worden. Die Anerkennung in der FOCUS-Liste bestätigt somit die hohe klinische Qualität des ZOU am Universitätsklinikum Marburg, welche ebenfalls durch andere unabhängige Zertifizierungsverfahren dokumentiert wurde“, so Prof. Dr. Steffen Ruchholtz, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie
„Die Klinik für Psychiatrie erhält seit vielen Jahren drei bis vier der FOCUS-Siegel für die Behandlung von Depression, Angststörungen, Zwangsstörungen und intermittierend Alzheimer Demenz.“, erklärt Prof. Dr. Tilo Kirchner, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. „Unsere klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte sind durch unsere vielfältigen internationalen, streng begutachteten Publikationen in Fachzeitschriften anerkannt ausgewiesen.“
Richtig ist, dass das Universitätsklinikum Marburg eine Lizenzgebühr für die Nutzung des Siegels zahlt, diese Nutzungsgebühr ist jedoch unabhängig von der Aufnahme in die Listen oder einer Auszeichnung.
„Das FOCUS-Ranking ist für uns nur einer von vielen Qualitätsbausteinen für unsere medizinische Exzellenz. Wir erhalten viele positive Rückmeldungen von Patient/innen und Ärztekolleg/innen für unsere Behandlungen. Das FOCUS-Ranking komplettiert dabei das starke Bild unserer universitären Spitzenmedizin in vielen Disziplinen und medizinischen Bereichen. Bisher gibt es für uns keinen Anlass, an der Objektivität der Datenerhebung zu zweifeln, die zum FOCUS-Ranking führt“, sagt der Ärztliche Geschäftsführer des Universitätsklinikums Marburg, Prof. Dr. Harald Renz.
Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) mit seinen 86 Kliniken und Instituten an den beiden Standorten Gießen und Marburg ist das drittgrößte Universitätsklinikum Deutschlands. Seit Februar 2006 trägt die RHÖN-KLINIKUM AG zu 95 Prozent die Verantwortung als Betreiber dieses ersten privatisierten Universitätsklinikums in der bundesdeutschen Geschichte und hat seitdem über 680 Millionen Euro an Eigenmitteln dort investiert. Die 10.900 Beschäftigten versorgen jährlich rund um die Uhr über 96.000 stationäre und 401.000 ambulante, sprich insgesamt 497.000 Patienten. In Gießen und Marburg stehen 2.330 Betten und 57 Operationssäle für modernste Diagnostik und umfassende Therapie und Behandlung auf internationalem Niveau zur Verfügung. Mehr zu uns finden Sie im Internet unter www.ukgm.de und www.ukgm.info
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