ZdK-Präsident fordert Transparenz bei Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs
Einige Bistümer hätten wissenschaftlich fundierte, systematische Studien zu Fällen sexualisierten Missbrauch in den vergangenen Jahrzehnten vorgelegt, die Transparenz und Aufklärung schaffen wollen und einen würdevollen Umgang mit den Opfern zum Ziel haben.
„Aus aktuellem Anlass möchte ich heute betonen: Wer in dieser Hinsicht Ankündigungen der Transparenz macht, steht in der Verantwortung, für eine angemessene Veröffentlichung. Es geht um die ernstzunehmende Aufarbeitung der sexuellen Missbrauchsfälle und des kirchlichen Umgangs damit. Es geht nicht um eine mediale Inszenierung, es geht um Glaubwürdigkeit. Im Zentrum all dieser Bemühungen müssen die Betroffenen stehen; ihnen muss mit allen möglichen Mitteln Gerechtigkeit zuteilwerden“, so Sternberg in seinem Bericht zur Lage vor der digital tagenden Vollversammlung des ZdK.
Wenn die Presseberichte zuträfen, nach denen der Betroffenenbeirat im Erzbistum Köln instrumentalisiert wurde für die Akzeptanz einer veränderten Strategie, dann sei das ein sehr schwerwiegender Skandal, betonte der ZdK-Präsident.
Man frage sich angesichts solcher Vorgänge, ob die Verantwortlichen wirklich verstanden haben, was sexueller und geistlicher Missbrauch bedeuten. „Bis in die Gegenwart scheinen die Täter und die Institution mehr als die Opfer im Blick zu sein“ so Sternberg. Aus der Politik könne man lernen, dass die Übernahme von Verantwortung durch Amtsträger würdevoller sei als peinliches Durchlavieren. „Wir sagen das als Laien nicht selbstgerecht: auch Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte wussten oft von den Vergehen und haben das Vorgehen gestützt.“
Die Kirche müsse nicht zuletzt wegen ihres moralischen Anspruchs die Aufarbeitung so vorbildlich machen, dass andere Bereiche, wenn sie ihre Missbrauchsgeschichten aufarbeiten, zur Erkenntnis kommen, nicht hinter das Anspruchsniveau der katholischen Kirche zurückfallen zu dürfen, fordert der Präsident des ZdK.
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