Tiefe Corona-Rezession im Kanton Schwyz
Impfstoff als Hoffnungsträger
Die zur Bekämpfung des neuen Coronavirus ergriffenen Schutzmassnahmen haben die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2020 in eine tiefe Rezession fallen lassen. In der jüngeren Wirtschaftsgeschichte beispiellos war nicht nur die Tiefe des wirtschaftlichen Einbruchs, sondern auch die Dimension der globalen Betroffenheit. Das Risiko einer in den kommenden Monaten deutlich schwächeren Wirtschaftsentwicklung ist aufgrund der wieder steigenden Fallzahlen markant gestiegen. Eine nachhaltige Verbesserung ist erst mit der breitflächigen Verfügbarkeit eines Impfstoffes zu erwarten. Auch in der Schweiz sind die Geschwindigkeit und Tiefe des BIPVerlustes im zweiten Quartal 2020 einmalig. Nach der Rücknahme der meisten Restriktionen hat sich die Wirtschaft im dritten Quartal stark erholen können. Weniger günstig zeigen sich jedoch die Aussichten in der nahen Zukunft. Es wird davon ausgegangen, dass die wirtschaftliche Erholung im Winterhalbjahr 2020/21 unterbrochen wird.
Corona dämpft Wachstumsaussichten der Schwyzer Wirtschaft
Auch der Kanton Schwyz wird im laufenden Jahr aufgrund der Corona-Krise nicht um eine tiefe Rezession herumkommen. Der geschätzte BIP-Rückgang von 3.5% entspricht dem Schweizer Durchschnitt. Während in der Gesamtschweiz die Pharmaindustrie eine noch tiefere Rezession verhindert, sind dies im Kanton Schwyz die Informations- und Kommunikationsbranchen. Ausserdem gibt es in Schwyz einige Branchen, die weniger hart getroffen werden als im Schweizer Durchschnitt. Dazu gehören die Konsumgüterbranchen, die Elektro- und Elektronikhersteller sowie die Transportdienstleister. Für die weitere Entwicklung kommt es sehr darauf an, wie schnell die Ausbreitung der Pandemie gestoppt werden kann. In dieser Prognose geht BAK Economics davon aus, dass im Sommer 2021 ein Impfstoff verfügbar sein wird und eine Normalisierung wieder möglich ist. Eine vollständige Erholung wird im Kanton Schwyz deshalb erst 2022 erwartet. Für das kommende Jahr wird ein BIPWachstum von 2.8% (CH 3.7%) prognostiziert. Regional sind die Unterschiede klein.
Schwyzer Arbeitslosenquote zählt mit 1.5% zu den tiefsten in der Schweiz
Dank der vereinfachten Handhabung von Kurzarbeitsentschädigungen konnte eine Entlassungswelle verhindert werden. Bei der Beschäftigung ist kein so tiefer Einschnitt zu beobachten wie bei der Wertschöpfung. Trotzdem ist die Arbeitslosigkeit auch im Kanton Schwyz deutlich angestiegen. Mit 1.5% gehört sie jedoch zu den tiefsten Werten aller Kantone. Im kommenden Jahr ist jedoch mit einer weiteren Verschlechterung der Beschäftigtenzahlen zu rechnen.
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