Lügen, Hass und Desinformation – Lateinamerika in postfaktischen Zeiten
In Lateinamerika gewannen Politiker wie Bolsonaro in Brasilien oder Bukele in El Salvador die Präsidentschaftswahlen nicht zuletzt mit ihrer rabiaten Abgrenzung vom vermeintlichen "Establishment", die sie auch im Amt rücksichtslos weitertreiben – mit gezielten Desinformationskampagnen und konsequenter Wissenschaftsleugnung. Bewusst polarisieren und spalten sie die Gesellschaft, erschüttern systematisch das Vertrauen in die staatlichen Institutionen und sichern sich so mit allen Mitteln ihre Macht. Sie und weitere Akteure vornehmlich des rechtskonservativen Spektrums in anderen Ländern des Kontinentes wie Argentinien, Chile oder Kolumbien haben sich damit -nicht zufällig- methodisch wie inhaltlich die erfolgreichen Strategien und Instrumente des scheidenden US-Präsidenten angeeignet.
Doch nicht nur die Politik weiß sich solcher Desinformationsstrategien zu bedienen. Auch andere Interessengruppen, z.B. aus dem fundamentalistisch-religiösen Spektrum, Klimaleugner/innen und Menschen mit sexistischen, homophoben und rassistischen Ansichten nutzen diese Mechanismen. Doch auch Schweigen kann ein Mittel der Desinformation sein, trägt es doch zur gesellschaftlichen Normalisierung von Unrecht bei, wie z.B. im Umgang mit Gewalt gegen Frauen.
Unsere Autorinnen aus Lateinamerika beschreiben, wie die vielfältigen Mechanismen der Desinformation funktionieren, welche Folgen für die Gesellschaft und Demokratie zu beobachten sind und zeigen Gegenmaßnahmen auf.
Mit Beiträgen von: Beatriz Busaniche, Argentinien, Martha A. Tudón Maldonado, Mexiko, Tatiana Roque, Brasilien, Laura Aguirre, El Salvador, Diana Salinas, Kolumbien, Daniela Mendoza, Mexiko, Jamila Venturini und Joyce Souza, Brasilien.
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