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Rachign gian, El Belén und Karavaki: Die spannendsten Weihnachtsbräuche weltweit

Leise rieselt der Schnee: Jetzt, wo die Tage kürzer werden und sich die Temperaturen rund um den Gefrierpunkt einpendeln, steht Weihnachten vor der Tür. Die besinnliche Zeit ist in Deutschland geprägt von einer Fülle an liebgewonnenen Ritualen. Weihnachtsgans zubereiten, Christbaum schmücken, Plätzchen backen – soweit, so schön. Ein Blick über die Ländergrenzen hinaus sorgt für Abwechslung: International gibt es unzählige außergewöhnliche Traditionen zwischen den Jahren, die nur wenige Menschen hierzulande kennen. Wilde & Partner stellt die spannendsten Weihnachtsbräuche weltweit vor. 

Spanien: Mallorca – Die Insel der Weihnachtskrippen

El Belén, die Weihnachtskrippe, hat tiefe Wurzeln in der mallorquinischen Weihnachtskultur. Maria, Josef und das Christkind zeigen sich in den hiesigen Krippen eingebettet in das Inselleben mit kleinen Windmühlen oder Fischerbötchen. „Familien bauen in der Vorweihnachtszeit ganze Krippen-Landschaften mit viel Liebe zum Detail auf“ erklärt Mallorca-Experte Benjamin Schleining, Geschäftsführer des Finca-Vermittlers fincallorca. „Traditionell erweitern die Mallorquiner jedes Jahr die Krippe um eine weitere Figur, so dass sie ständig weiterwächst.“ Außergewöhnliche Krippen lassen sich im Rathaus von Palma, im Palau del Consell oder in vielen Kirchen und Klöstern bestaunen. www.fincallorca.de

Österreich: Rauchige Magie im Herzen Tirol

Zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag findet in Teilen des alpenländischen Raumes eine ganz besondere Tradition statt. Im Zuge der zwölf sogenannten Rauhnächte schreiben die Menschen ihre Sorgen und Wünsche auf kleine Zettelchen, lassen diese anschließend in Rauch aufgehen und erbeten gleichzeitig den Segen für das kommende Jahr. „Rachign gian“ erfreut sich in Tirol nach wie vor großer Bedeutung und übt eine besondere Anziehungskraft auf die Bürger aus. Der Tourismusverband Hall-Wattens bietet sogar eine eigene Themenführung rund um das Thema Rauhnächte an, bei der Interessierte nicht nur allerlei Wissenswertes rund um die uralte Tradition erfahren, sondern auch mit einer echten Kräuterexpertin tief in die Welt des Räucherns eindringen und sogar selbst ein Wunschzettelchen verbrennen dürfen. Die eineinhalbstündige Tour kostet Person sechs Euro. Termine und weitere Informationen gibt es hier: www.hall-wattens.at/de/magische-rauhnaechte.html

Österreich: In Kitzbühel wird angeklöpfelt

Eine gesellige Zusammenkunft sind die sogenannten Klöpflnächte in Kitzbühel. Als Hirten von Bethlehem verkleidet ziehen an den drei Donnerstagen vor Weihnachten vorwiegend die Burschen des Ortes los und statten den Nachbarhäusern einen Besuch ab. Dort verkünden sie mit Liedern die Weihnachtsbotschaft. Dazu wird Wein getrunken, manchmal gibt es auch eine Jause oder Weihnachtsgebäck. Der Brauch, den es bereits seit über 500 Jahren gibt, war früher eine Möglichkeit für die ärmere Bevölkerung, in der Weihnachtszeit um milde Gaben zu bitten. 2011 wurde das Anklöpfeln im Tiroler Unterland in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen. Heute werden mit der Tradition meist Spenden für einen guten Zweck gesammelt. www.kitzbuehel.com  

Griechenland: Schiffe im Wohnzimmer und Münzen im Teig 

Griechenland steckt mit seiner altehrwürdigen Historie voller Bräuche und Mythen. Das ist auch zur Weihnachtszeit nicht anders. So schmücken viele Griechen ihre Wohnungen und Häuser zur besinnlichen Zeit mit einem kleinen Weihnachtsboot, „Karavaki“ genannt. Das Basteln und Aufstellen der kleinen Schiffchen ist ein Spaß für Groß und Klein, besonders auf den griechischen Inseln und in küstennahen Regionen erfreut sich die Tradition großer Beliebtheit. Die als „Kalanda“ bezeichneten Weihnachtskinderlieder, die zwischen Heiligabend und dem Dreikönigsfest gesungen werden, sind nicht weniger fest in der griechischen Kultur verankert. Pünktlich zum neuen Jahr wird in der hellenistischen Republik schließlich ein traditioneller Kuchen, der „Vasilopita“, serviert. Beim Backen verschwindet eine Münze unauffällig im Teig – auf den glücklichen Finder wartet ein besonders erfolgreiches Jahr.

www.discovergreece.com/de 

Schweiz: Adventsfenster – ein lebender Adventskalender

Pünktlich zum 1. Dezember leuchtet es in vielen kleinen und großen Orten in der Schweiz auf – das erste Adventsfenster. Bewohner schmücken dafür liebevoll eines ihrer Fenster weihnachtlich und laden Nachbarn und Besucher zu einem kleinen Umtrunk ein. Mit Einbruch der Dunkelheit kommt ab dann jeden Tag ein neues Fenster hinzu. Zusammen bilden die 24 dekorierten Fenster damit einen Adventskalender. „Die Adventsfenster stehen traditionell für Gemeinschaft und das Kennenlernen untereinander“ erklärt Dieter Dubkowitsch vom Schweizer Traditionsunternehmen Rhätische Bahn. „Dieses Jahr steht im Zeichen der ‘stillen Adventsfenster‘ ohne Zusammenkunft mit Glühwein und Lebkuchen. Die Bewohner können aber weiterhin bei einem Spaziergang die Fenster bewundern und die weihnachtliche Stimmung genießen.“ www.rhb.ch

Deutschland/Frankenwald: Pfeffern für ein glückliches Jahr

Wer im Frankenwald zum Jahreswechsel einem Pfefferer mit seiner Pfeffergertn begegnet, dem winkt im neuen Jahr Glück im Überfluss. Bei einem der ältesten Bräuche des Frankenwaldes, kommen mit der Pfeffergertn frisch geschnittene Tannen-, Weiden- oder Haselnusszweige zum Einsatz. Gepfeffert, also symbolisch geschlagen, werden damit bevorzugt die Damen, wenn zum Beispiel in Neufang und Birnbaum die Pfefferer von Haus zu Haus ziehen, um Glück zu wünschen und das Böse zu vertreiben. Bereits seit dem 18. Jahrhundert wird im Frankenwald die Rute für das Gute geschwungen. Schon damals war man davon überzeugt, dass sich beim Pfeffern Kraft, Gesundheit, Glück und sogar Fruchtbarkeit auf den Gepfefferten übertragen. Gleichzeitig soll alles Schlechte mit einem ordentlichen Rutenschwung verbannt werden. Damit das neue Jahr sowohl für den Pfefferer als auch für den Gepfefferten gut beginnt, wagen die Damen des Hauses in der Regel ein Tänzchen mit dem Glücksboten, der anschließend seinen Pfefferlohn erhält. Früher gab es einen Pfefferschnaps oder einen Pfefferkuchen, heute reicht man auch gerne eine kleine fränkische Brotzeit und ein paar Geldstücke. www.frankenwald-tourismus.de

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