Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC)
„Das fünfjährige Bestehen des Paris-Abkommens ist kein Grund, sich zurückzulehnen: Die seither beim Uno-Klimasekretariat eingereichten Selbstverpflichtungen der Vertragsstaaten reichen noch nicht zum Einhalten der Temperaturziele. Die globale Kooperation beim Klimaschutz hat in den letzten Jahren gelitten. Doch immerhin gibt es jetzt neue Chancen für die globale Klimadiplomatie. Die drei größten Klimagas-Verursacher China, USA und EU nennen neuerdings allesamt das Ziel „Netto-null“ Emissionen. Die großen Konjunkturpakete der Industriestaaten infolge der Corona-Krise bieten zusätzliche Ressourcen auch für die Klimafinanzierung. Und in der gegenwärtigen Lage erscheint es realistisch, dass das Instrumentarium des Paris-Abkommens endlich wie erforderlich aus- und umgebaut wird. Hierzu liefert die Kooperationsforschung tragfähige Politikansätze, basierend auf Transparenz, Reziprozität und Lastenteilung.“
Ein neues MCC-Kurzdossier skizziert einen Weg, das Paris-Abkommen von 2015 besser umzusetzen. So sollten die Vertragsstaaten ihre Selbstverpflichtungen künftig als CO2-Preis formulieren. Auch die Koordination zwischen der EU, den USA und China sollte über CO2-Mindestpreise laufen. Und die globale Klimafinanzierung von jährlich rund 100 Milliarden Euro sollte auf konditionelle Transfers umgestellt werden: Die reichen Industriestaaten unterstützen Schwellen- und Entwicklungsländer dabei, einen CO2-Preis einzuführen oder Subventionen auf fossile Brennstoffe abzubauen, und stärken damit die Wirksamkeit ihrer eigenen Klimaschutzmaßnahmen.
Das MCC erforscht nachhaltiges Wirtschaften sowie die Nutzung von Gemeinschaftsgütern wie globalen Umweltsystemen und sozialen Infrastrukturen vor dem Hintergrund des Klimawandels. Unsere sieben Arbeitsgruppen forschen zu den Themen Wirtschaftswachstum und -entwicklung, Ressourcen und Internationaler Handel, Städte und Infrastrukturen, Governance sowie wissenschaftliche Politikberatung. Das MCC ist eine gemeinsame Gründung der Stiftung Mercator und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).
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