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Wie Klimaschutz die Ungleichheit verringert

Die Robert Bosch Juniorprofessur „Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ 2020 geht an den Klimaökonomen Linus Mattauch. Er untersucht an der Technischen Universität Berlin, wie Klimaschutz weltweit wirtschaftlich attraktiv werden kann.

der Ökonom Linus Mattauch erhält die Robert Bosch Juniorprofessur „Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ 2020 und wird ab 1. Februar 2021 seine Arbeit an der Technischen Universität Berlin aufnehmen. Der studierte Mathematiker und Philosoph untersucht in seinem neuen Forschungsvorhaben, wie Klimaschutz weltweit wirtschaftlich attraktiv werden kann und dabei Ungleichheiten verringern kann. Die Robert Bosch Stiftung GmbH stellt für das Forschungsprojekt über fünf Jahre eine Million Euro zur Verfügung.

Um den Klimawandel zu begrenzen, müssen die globalen Treibhausgasemissionen drastisch sinken. Das zentrale politische Instrument dafür ist derzeit die CO2-Steuer. Während die Steuer in Industrienationen vor allem als finanzielle Belastung wahrgenommen wird, besteht in Entwicklungs- und Schwellenländern die Gefahr, dass sie Ungleichheiten verstärkt oder neue erzeugt. Linus Mattauch wird sich in seinem interdisziplinären Projekt damit beschäftigen, wie sich Maßnahmen wie die CO2-Steuer in verschiedenen Regionen sozialverträglich gestalten lassen. „Ich bin mir sicher, dass sich Klimaschutz und Wirtschaftswachstum auch in Schwellenländern vereinbaren lassen. Es kommt auf die konkrete Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik an“, sagt Linus Mattauch.

Um erfolgreiche Klimaschutzmaßnahmen zu identifizieren, untersucht Mattauch, wann Preisinterventionen wie die CO2-Steuer effektiv sind, und wann direkte Regulierungen wie etwa das Einwirken auf eine klimafreundliche Ernährung eher zum Klimaschutz beitragen. Dabei verbindet der Forscher mathematische Modelle der Wirtschaftstheorie mit Ansätzen aus der Moralphilosophie. 

Zur Person

Linus Mattauch studierte Mathematik und Philosophie an der University of Oxford sowie an der École Normale Supérieure in Paris und promovierte an der Technischen Universität Berlin zu wirtschaftlichen Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen. Zuletzt arbeitete Mattauch als stellvertretender Direktor des Programms für Ökonomie der Nachhaltigkeit am Institute for New Economic Thinking an der Oxford Martin School. Dort beschäftigte er sich mit Umweltsteuerreformen und alternativen Instrumenten zur Dekarbonisierung.

Zur Robert Bosch Juniorprofessur „Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“

Die Robert Bosch Juniorprofessur „Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ wird seit 2006 jährlich mit dem Ziel vergeben, die Nachhaltigkeitswissenschaft in Deutschland zu stärken. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält für den Zeitraum von fünf Jahren eine Million Euro, um eine eigenständige Forschergruppe an einer deutschen Universität oder Forschungseinrichtung aufzubauen. Das Forschungsvorhaben muss im Themenbereich der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen angesiedelt und anwendungsorientiert sein. Es soll zur Lösung drängender sozialökologischer Probleme beitragen, die besondere Relevanz für Entwicklungs- oder Transformationsländer haben. Die Erkenntnisse sollen einen Beitrag leisten zu den Zielen nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals). Den Programmbeirat und das Auswahlgremium bilden acht Mitglieder, darunter hochrangige Vertreter aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie der Nachhaltigkeits- und Entwicklungsforschung.

Weitere Informationen: www.bosch-stiftung.de/juniorprofessur

Über die Robert Bosch Stiftung GmbH

Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen, unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. In ihrer gemeinnützigen Arbeit greift sie gesellschaftliche Themen frühzeitig auf und erarbeitet exemplarische Lösungen. Dazu entwickelt sie eigene Projekte und führt sie durch. Außerdem fördert sie Initiativen Dritter, die zu ihren Zielen passen.

Die Robert Bosch Stiftung ist auf den Gebieten Gesundheit, Wissenschaft, Bildung, Bürgergesellschaft sowie Internationale Verständigung und Kooperation tätig.

Die Robert Bosch Stiftung bekennt sich zu den Werten und dem Vorbild ihres Stifters, Robert Bosch, und setzt dessen philanthropisches Wirken fort. Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung verfügt sie in ihren Fördergebieten über ein breites Wissen, die Qualifikation zur Entwicklung von Lösungen und ein umfangreiches Netzwerk von Partnern, Experten und Praktikern.

Die Robert Bosch Stiftung ist alleinige Trägerin des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart und der zugehörigen Forschungseinrichtungen, Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP), Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen (RBCT) und Institut für Geschichte der Medizin (IGM). Sie ist außerdem Gesellschafterin des UWC Robert Bosch Colleges in Freiburg, der Deutschen Schulakademie in Berlin und des International Alumni Center (iac) in Berlin. Die Robert Bosch Stiftung hält rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung erhält. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 1,8 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben.

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