Zehn Jahre Netzwerk Gesund ins Leben: „Einzigartig im europäischen Vergleich“
Fast 800.000 Geburten gibt es jährlich in Deutschland. Während der Familiengründung sind Eltern besonders offen für Lebensstiländerungen und Ernährungsthemen. „Eine große Chance, hier gemeinsam zu wirken“, sagt Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben. „Besonders freue ich mich, dass unsere Themen mittlerweile ganz oben auf der politischen Agenda angekommen sind!“ Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung hat 2018 erstmals den Fokus auf die ersten 1.000 Tage im Leben eines Kindes bei der Förderung einer gesunden Ernährung festgeschrieben.
Handlungsempfehlungen für Familien und Berufsgruppen
Das Netzwerk gibt eindeutige, alltagspraktische Informationen, damit Familien ihren Alltag selbstbestimmt und gut informiert gestalten können. Herzstück sind die nationalen Handlungsempfehlungen zu Ernährung, Bewegung und Lebensstil für die Zeit zwischen Kinderwunsch und Kleinkindalter. Alle Berufsgruppen, die hier Berührungspunkte haben, entwickeln gemeinsam Maßnahmen, um die frühkindliche Ernährung und Gesundheit deutschlandweit zu verbessern: etwa Fortbildungen für Fachkräfte, Medien und weitere Kommunikationsangebote. Grundlage hierfür sind immer die Handlungsempfehlungen. Nur, wenn alle beteiligten Akteure mit den Inhalten einverstanden sind, werden sie festgeschrieben, veröffentlicht und aktualisiert. „Das ist einzigartig im europäischen Vergleich“, sagt Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). „Das Netzwerk leistet eine überragende koordinierende Arbeit und ich bin sehr stolz darauf, dass es heute ein fester Bestandteil unseres Bundeszentrums für Ernährung in der BLE ist.“ Die Handlungsempfehlungen, erstmals veröffentlicht 2010, haben sich in den Fachkreisen als Beratungsstandard etabliert und geben Eltern und Fachkräften Sicherheit.
Stillförderung – auch international
Auch auf internationaler Ebene wirkt Gesund ins Leben in Forschungsprojekten und Bündnissen mit. Zwischen 2017 und 2019 hat es mit der Universität Yale (USA) und der Nationalen Stillkommission das Forschungsprojekt Becoming Breastfeeding Friendly durchgeführt, das die Stillförderung in Deutschland systematisch unter die Lupe genommen hat. Auf Grundlage dieser Ergebnisse – Deutschland ist nur moderat stillfreundlich – hat das BMEL die Entwicklung einer Nationalen Stillstrategie auf den Weg gebracht, um die Bedingungen für das Stillen hierzulande zu verbessern. Teil dessen ist eine Kommunikationsstrategie zur Stillförderung, mit der das BMEL das Netzwerk Gesund ins Leben beauftragt hat.
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