Lockdown-Frust bei Deutschlands Ferienbauernhöfen
Die Bilanz der Saison 2020 auf den Betrieben fällt nach einer repräsentativen Umfrage des Verbandes ernüchternd aus. Ein Drittel der Betriebe gibt an, dass die zurückliegende Saison 2020 schlechter (-20%) bis sehr schlecht (-75%) im Vergleich zu 2019 gebucht wurde. Insgesamt fehlen auf den Betrieben für das Jahr 2020 durch den Corona-Lockdown durchschnittlich 144 Belegungstage. 60 Prozent der Ferienbetriebe geben an, dass sie wichtige Investitionen aufgeschoben haben.
Neben der Perspektivlosigkeit treibt den Landtourismus weiterhin das Thema Coronahilfen um. „Viele unserer Ferienhöfe werden als landwirtschaftlicher Betrieb mit Betriebszweig „Beherbergung“ bewirtschaftet, so dass aus steuerlicher Sicht das Gesamtunternehmen betrachtet wird“, erklärt Ute Mushardt. Bei den November-/Dezemberhilfen sind diese Mischbetriebe nur antragsberechtigt, wenn die Umsätze aus der Vermietung der Ferienwohnungen im Jahr 2019 mindestens 80 Prozent des Gesamtumsatzes betrugen. Auch bei den Überbrückungshilfen II und III können die erwarteten Umsatzeinbrüche von 50 bzw. 30 Prozent im Gesamtbetrieb nicht erreicht werden, da der Hauptumsatz im landwirtschaftlichen Betrieb erwirtschaftet wird.
Jeder Monat Stillstand kostet die Ferienbetriebe 100 Millionen Euro Umsatzverlust. Das sind laut der UaB-Vorsitzenden Mushardt Einnahmen, die dringend in den landwirtschaftlichen Betrieben gebraucht werden. In der Bilanz, so die Umfrage, ist der Landtourismus bislang durchs Hilfsraster durchgefallen. Der Verband hat die Politik bereits mehrfach auf diese Hilfslücke aufmerksam gemacht. Ohne Öffnungsperspektive, ohne ausreichende Testkapazitäten im ländlichen Raum und ohne Unterstützung fürchtet der Verband, dass wertvolle Strukturen im ländlichen Tourismus für immer verloren gehen und dieser wichtige wirtschaftliche Motor in vielen Regionen fehlen wird.
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