Trotz Corona: Containerterminal-Bau in Osnabrück voll im Zeitplan
„Natürlich hat uns die Corona-Pandemie einige zusätzliche Herausforderungen beschert, aber wir können mit dem bisherigen Bauverlauf insgesamt sehr zufrieden sein“, sagt Kristina Rummeld, Geschäftsführerin der Terminalbesitzgesellschaft Osnabrück (TBOS) als Bauherrin der Anlage. Im April waren die Arbeiten auf der insgesamt rund 9,5 Hektar großen Fläche eines ehemaligen Kasernengeländes gestartet. Mittlerweile sind auf der Umschlagsfläche die sogenannten Kranbahnbalken – die Fahrbahnen für die beiden künftigen Portalkräne – auf der gesamten Länge von 710 Metern betoniert. Die Montage der Kranbahnschienen ist ebenfalls abgeschlossen. Auch auf der kleineren Nebenfläche kommen die Arbeiten für den Bau der weiteren, nicht kranbaren Umschlaggleise mit einer Länge von jeweils 290 Metern gut voran.
40-Meter-Portalkranriesen
Im ersten Quartal des kommenden Jahres beginnt dann der Aufbau der beiden Portalkräne. „Das wird sicherlich ein spektakuläres Schauspiel, das viele Interessierte anziehen wird“, ist TBOS-Co-Geschäftsführer Guido Giesen überzeugt. Beide Portalkräne werden jeweils rund 50 Meter Breite und mehr als 40 Meter Höhe messen – und mit diesen Dimensionen das Osnabrücker Stadtbild prägen. Auf rund 29 Millionen Euro beläuft sich das Gesamtinvest in das neue Terminal. Das Bundesverkehrsministerium fördert die KV-Anlage (kombinierter Ladeverkehr) mit einer Summe in Höhe von 22 Millionen Euro.
Betreiberauswahl zum Jahresanfang
Hinter der TBOS als Bauherrin stehen die Dortmunder und Osnabrücker Stadtwerke sowie Osnabrücker Spediteure. Bis zu 150.000 Ladeeinheiten pro Jahr sollen künftig über das Terminal von der Straße auf die Schiene umgeschlagen werden. Für den Terminalbetrieb hatte die TBOS ein Auswahlverfahren gestartet. Die finalen Verhandlungen über die künftige Zusammensetzung der neuen Betreibergesellschaft Containerterminal Osnabrück (CTO) sollen zum Jahresanfang abgeschlossen sein. Die CTO wird dann nach Fertigstellung der Anlage den Betrieb aufnehmen.
Auch Dortmunder Standort wird nachhaltig gestärkt
Die TBOS-Gesellschafter versprechen sich aufgrund deutlich zunehmender Güterströme viel von dem neuen Containerterminal. „Die Ladeverkehre über die neue Anlage auf die Schiene zu verlagern, ist für den starken Logistikstandort Osnabrück ein enormer Gewinn“, erläutert der Osnabrücker Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes. Hubert Jung, Verkehrsvorstand der Dortmunder Stadtwerke – DSW21, sieht große Potenziale in der Steuerung und Bündelung dieser Containerverkehre in Kombination mit der bereits vorhandenen Umschlaganlage am Dortmunder Hafen. „Die Vernetzung beider Standorte bietet mit Blick auf Güterwege wie die neue Seidenstraße enorme Entwicklungsmöglichkeiten.“ Auf diesem Wege könne das gemeinsame Logistik- und Logistikserviceangebot deutlich verbessert werden. „Und letztlich stärken wir so auch die Wettbewerbsfähigkeit unseres Dortmunder Standortes nachhaltig“, betont Jung.
Hintergrund: TBOS GmbH & Co. KG
Die Terminalbesitzgesellschaft OS (TBOS) ist Bauherrin des neuen Containerterminals am Hafen Osnabrück. Gesellschafter sind die DSW21 (49 Prozent) und die Stadtwerke Osnabrück (25 Prozent), die restlichen 26 Prozent der Anteile halten Osnabrücker Spediteure.
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